Frontale Nahaufnahme in eine Trompete; die Trompete wird gespielt; die Kamera geht zurück; Schwenk über ein spielendes Blasmusikensemble (00.00,00)

Nahaufnahme eines hinter einer Windschutzscheibe angebrachten Plakats; auf dem Plakat ist das Wappen der Stadt Wien sowie eine Textzeile zu sehen: „Wachaufahrt 1962 für die Wiener Altersheime veranstaltet vom Stadtrat für das Wohlfahrtswesen" (00.07,07)

Blasmusikkapelle ist weiter aus dem Off zu hören; zwei Gruppen von Menschen winken sich gegenseitig zu: Rückansicht einer Gruppe älterer Menschen mit Pflegepersonal auf dem Deck eines Schiffes und einer Gruppe von Menschen am Donauufer bei Dürnstein; Kameraschwenk auf den Turm der Stiftskirche von Dürnstein (00.10,09)

Totale von erhöhter Position auf die Blasmusikkapelle am Deck des Schiffes; Kameraschwenk auf den Donaustrom; im Hintergrund ist noch die Ortschaft Dürnstein zu erkennen (00.19,07)

Rückansicht bei amerikanischer Einstellung auf einen Mann in Uniform; der Mann läutet die Schiffsglocke; sodann wendet er sich Richtung Kamera; Heinz Conrads lächelt in die Kamera: „Verzeihen Sie meinen Damen und Herren den kleinen Schwindel. Er stammt von mir (zwinkert mit dem Auge). Es ist nun nicht mehr zu verheimlichen, dass ich kein echter Steuermann bin. Aber ich wollte auch ein bisserl was beisteuern zu diesem fröhlichen Bild, was Sie hier sehn" (00.24,02)

Conrads Stimme weiter aus dem Off: „Wir sind nämlich in Gesellschaft von reizenden älteren Herrschaften, die während der Wintermonate in den Tagesheimstätten der Stadt Wien zu Gast sind"; es folgen mehrere Aufnahmen der Reisenden an Deck des Schiffes (00.41,10)

Halbnahaufnahme von Conrads und Stadträtin Maria Jacobi; beide befinden sich an Deck des Schiffes; im Hintergrund ist die Donau zu sehen; es beginnt ein Frage-Antwort-Dialog zwischen den beiden; Conrads: „So, nun möchte ich mich ein wenig mit Frau Stadtrat Jacobi unterhalten, auf deren Initiative diese schönen Fahrten durchgeführt werden. Frau Stadtrat, seit wann führen Sie diese Ausflüge durch und wer kann denn daran teilnehmen?"; Jacobi: „Wir führen seit 1959 die Tagesausflüge und teilnehmen können alle Besucher unserer Tagesheimstätten und die Pfleglinge der Altersheime."; Conrads: „Aha und wie viele Tagesheimstätten gibt's denn da?"; Jacobi: „82 derzeit."; Conrads: „Aha und die können da alle mitfahren"; Jacobi: „Ja, alle 5000 Besucher." (00.52,00)

Weitere Aufnahmen von den Passagieren an Deck; eine Gruppe von Kindern gibt ein Konzert; Nah- und Halbnahaufnahmen einzelner Passagiere und Kleingruppen; der Dialog zwischen Conrads und Jacobi wird weitergeführt; Conrads: „Und wohin führen denn diese Ausflüge meistens?"; Jacobi: „Naja, vor allem in unseren Wienerwald, der ja nach allen Richtungen sehr schön ist, aber auch in die Rosegger-Heimat zum Beispiel" (Anm.: gemeint ist vermutlich Roseggers „Waldheimat" in den Fischbacher Alpen), (01.23,23)

Aufnahme von Conrads und Jacobi in amerikanischer Einstellung; Conrads: „Ah ja. Frau Stadtrat, darf ich Sie jetzt a bissal was Indiskretes fragen? Wie hoch sind denn so beiläufig die Kosten dieser Aktion?"; Jacobi: „Ja ungefähr eineinhalb Millionen muss der Finanzreferent der Stadt opfern"; Conrads: „Hat er's?"; Jacobi: „Hat er"; Conrads: „Hat er! Gibt er's gern her?"; Jacobi: „Sehr gern"; Conrads: „Und Sie machen sicher sehr gern mit bei diesen Fahrten?"; Jacobi: „Ich mache diese Fahrten sehr gern mit"; Conrads: „Und Sie machen den Leut' auch sehr viel Freude, wenn Sie persönlich dabei sind"; Jacobi: „Ich hoffe es"; die beiden verabschieden sich; Händeschütteln; Jacobi verlässt das Filmbild; Conrads wendet sich direkt in die Kamera und spricht: „So und ich muss mich jetzt wieder um meine Steuergeschäfte kümmern (deutet dabei mit der Hand Richtung Steuerbord). Erstens um Sie nicht zu lang vom Film abzuhalten und zweitens um das Schiff wieder gut und sicher nach Haus' zu bringen, damit wir Wiener immer die Gewissheit haben: Wir Weana, wir sand aus'm Wossa"; Conrads bewegt sich wieder in Richtung Steuer; Schwarzblende (01.36,11)

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Bei den seit 1959 durchgeführten „Tagesausflügen" handelt es sich vermutlich um eine Erweiterung der seit 1952 bestehenden „Erholungsaktion für alte Leute". Die Idee zu den „Erholungsaktionen" stammte vom ehemaligen Wohlfahrtsreferenten und Vizebürgermeister Karl Honay. Die erste dieser „Erholungsaktionen", die einen 14-tägigen kostenlosen Urlaub für befürsorgte Ehepaare ermöglichte, fand am 30.4.1952 satt.

Aus einem Bericht der MA 7 über den „Einsatz von Auftragsfilmen der Stadt Wien" ist zu entnehmen, dass die Kurzfilmserie 1963 in 40 der größten Wiener Kinos im Beiprogramm eingesetzt wurde. Darüber hinaus fand die Serie seit November 1963 ihren nichtkommerziellen Einsatz in Tagesheimen und SPÖ-Organisationen. Für das Jahr 1964 wurde eine TV-Ausstrahlung angepeilt.

Quellen:

Wiener Rathauskorrespondenz vom 30.4.1952; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1952/april.html (2.11.2012).

Wiener Rathauskorrespondenz vom 4.9.1959; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1959/september.html (24.8.2013).

Wiener Rathauskorrespondenz vom 25.4.1962; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1962/april.html (2.11.2012).

WStLA, M.Abt. 350; A15-99.

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