Sequenzielle Einblendung der Titelblätter in dreisprachiger Ausführung (französisch, deutsch, englisch); der Schriftzug des Titels erscheint vor dem Wien-Wappen auf schwarzem Hintergrund (Doppeladler mit Krone und Brustschild), (0.00)

Totale; Frontal- und Lateralaufnahmen des Wiener Rathauses (Kamerastandpunkt: Burgtheater und Reichsratsstraße) sowie Aufnahmen vom Hauptgebäude der Universität Wien (im Vordergrund das Liebenberg-Denkmal), vom Naturhistorischen Museum, vom Reiterstandbild des Erzherzogs Karl am Heldenplatz, vom Äußeren Burgtor und von zwei Sphinxstatuen des Schlosses Belvedere (0.19)

Inserts (hier und folgend immer dreisprachig): „Durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm des Bürgermeisters Richard Schmitz wurden Sehenswürdigkeiten vermehrt und so das Stadtbild verschönert"; Schmitz im Gemeinderatssitzungssaal des Wiener Rathauses; Applaus des Gemeinderates (0.48)

Inserts: „Alte Häuser verstellen die Straßen"; Zeichnung eines Straßenzugs; eine weiß bemalte Hand kommt ins Bild und verschiebt ein die Häuserflucht durchbrechendes Gebäude nach hinten; hierauf folgt eine Animation: das Haus verschwindet; in der entstandenen Baulücke erscheint ein neues ('modernes') Gebäude; Überblendung zweier Fotografien (Straßenzug; ein altes Haus wird ausgeblendet, ein neues Haus erscheint an der Stelle des alten Hauses), (1.39)

Inserts: „Brücken werden erneuert"; unterschiedliche Einstellungen von Arbeiten am Brückenbau (1.52)

Inserts: „Das Kanalnetz wurde vergrößert"; Baustelle am Praterstern; Kanalarbeiten rund um das Tegetthoff-Denkmal; im Hintergrund der Nordbahnhof; Arbeiter bei der Errichtung von Kanälen (2.12)

Inserts: „Neue Kraftwerke wurden im Hochquell-Wassergebiet geschaffen"; Aufnahmen der Gegend Wildalpen (Steiermark), des dortigen Wasserkraftwerks und des Aquädukts der Wiener Hochquellwasserleitung (2.41)

Inserts: „Der größte gedeckte Wasserbehälter der Welt wird gebaut"; Erdarbeiten (manuell wie maschinell); Materialfeldbahn; Holzkonstruktionen; Betonierungsarbeiten (3.16)

Inserts: „Denkmäler werden renoviert"; Arbeiter renovieren den Albrechtsbrunnen am Albertinaplatz (3.45)

Inserts : „Gartensiedlungen werden angelegt"; Aufnahmen der Selbstversorgersiedlung Breitenlee (4.00)

Inserts: „Familienasyle werden errichtet"; Aufnahmen des Familienasyls St. Brigitta (4.15)

Insert: „Der Wiener Hausreparaturfonds ermöglichte die Instandsetzung von Häusern"; Überblendungen von alten Häusern auf dieses Gebiet nach der Renovierung (4.37)

Insert: „Die Kehrrichtabfuhr wird modernisiert"; Müllmänner entladen den Inhalt von Colonia-Kübeln in ein Müllfahrzeug (5.03)

Insert: „Bestehende Gartenanlagen wurden um ca. 100.000 m2 erweitert"; Aufnahmen von Parkanlagen; Kameraschwenk über die Gloriette im Schlosspark sowie verschiedene Einstellungen vom Schloss Schönbrunn; Arbeiter bearbeiten den Boden vor der Karlskirche; Überblendung auf den begrünten Park vor der Karlskiche (5.28)

Insert: „Wiesen zum Lagern werden freigegeben"; Lagerwiese mit Sicht auf Wien (6.17)

Insert: „Moderne Straßen werden geschaffen"; Arbeiter beim Pflastern von Straßen; Aufnahme der Wienzeile (6.31)

Insert: „Die Wiener Höhenstraße, die herrliche Ausblicke auf die Stadt gewährt, wurde erbaut"; Aufnahme der Leopoldskirche am Leopoldsberg; Bürgermeister Schmitz bei einer Art feierlichen Sprengung (vermutlich Beginn der Straßenbauarbeiten); Waldrodung; Sprengung; Erdarbeiten; Planierwalzen; Verlegen von Pflastersteinen; eine animierte weiße Strichlinie auf einer Fotografie (Luftaufnahme des Gebiets der Höhenstraße) visualisiert den Verlauf der Straße; Autos, Busse, Radfahrer befahren die fertig gestellte Höhenstraße; Menschen gehen spazieren; Panoramaschwenk über die Leopoldskirche; Gastbetrieb im Restaurant am Kahlenberg (7.57)

Animierte Schriftzüge (dreisprachig) geben Auskunft über die Anzahl der absolvierten Arbeitstage sowie über die Gesamtkosten (9.58)

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Wiener Rathaus, Rathausplatz, 1010 Wien (0.20)

Wiener Rathaus/Rückseite des Parlaments, Reichsratsstraße, 1010 Wien (0.24)     

Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring, 1010 Wien (0.31)

Liebenberg-Denkmal, Höhe Mölkerbastei/Schreyvogelgasse, 1010 Wien (0.31)

Naturhistorisches Museum, Burgring, 1010 Wien (0.35)

Reiterstandbild Erzherzog Karl (dahinter Bundeskanzleramt und Minoritenkirche), Heldenplatz, 1010 Wien (0.39)

Äußeres Burgtor, Heldenplatz, 1010 Wien (0.41)

Gartenanlage des Schloss Belvedere, Prinz Eugen-Straße, 1030 Wien (0.44)

Rotundenbrücke, Rasumofskygasse, 1030 Wien (1.57)

Tegetthoff-Denkmal, Praterstern, 1020 Wien (2.17)

Wildalpen, 8924 Wildalpen (2.50)

Albrechtsbrunnen, Albertinaplatz, 1010 Wien (3.45)

Stadtrandsiedlung Breitenlee, Ziegelhoferstraße, 1220 Wien (4.04)

Familienasyl St. Brigitta, Adalbert-Stifter-Straße 69-71, 1200 Wien (4.20)

Gloriette, Schlosspark Schönbrunn, 1130 Wien (5.46)

Schloss Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (5.53)

Karlskirche, Kreuzherrengasse, 1040 Wien (6.05)

St. Leopoldskirche, Am Leopoldsberg, 1190 Wien (7.07)

Restaurant am Kahlenberg (heute nicht mehr existent; anstelle des Restaurants befindet sich hier seit 2007 ein Appartementhaus), (9.18)

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Bei diesem Film handelt es sich vermutlich um einen touristischen Werbefilm für die Stadt Wien. Die 1000-Mark-Sperre ließ Touristenströme aus Deutschland verebben. Für die österreichische Tourismuswerbung wurde 1933 der „Werbedienst des Staatssekretariats für Fremdenverkehr" errichtet, welcher ein Jahr darauf mit dem „Österreichischen Verkehrsbüro" fusionierte. Man produzierte u.a. Werbebroschüren und -filme, veranstaltete Pressereisen für ausländische Journalisten durch Österreich und war auf internationalen Fachmessen, wie auch auf den Weltausstellungen in Brüssel (1935) und Paris (1937) vertreten. Das "Juliabkommen" von 1936 beendete die 1000-Mark-Sperre. Mit dem „Anschluß" wurde der Österreichische Werbedienst liquidiert. (Vgl. Mayrhuber, Wirtschaftsfaktor, 130f.)

Die niedrigen Beschäftigungszahlen der Zwischenkriegszeit waren u.a. Folge der Wirtschaftskrise und der spezifischen Politik des Ständestaates: prioritär war die Stabilität von Währung und Budget. Diese Form von Wirtschaftspolitik stand einer konsequenten Beschäftigungspolitik entgegen. Das "Arbeitsbeschaffungsprogramm" (seit 1933) wurde im Wesentlichen propagandistisch genutzt. Mithilfe von Anleihen wurden zwar arbeitsintensive Projekte gestartet (insbesondere im Straßen- und Brückenbau), doch wurde zu wenig investiert, um die Arbeitslosigkeit maßgeblich senken zu können. Das "Arbeitsbeschaffungsprogramm" lief 1936 weitgehend aus.

Zwecks Entlastung des Staatshaushaltes kam es zu Kürzungen bei den Sozialleistungen. Zusätzlich belasteten Änderungen im Steuern- und Abgabenbereich insbesondere die finanzschwachen Bevölkerungsschichten (so wurde bspw. die Müllabfuhr ab 1936 kostenpflichtig). Investitionen fanden vorwiegend im Bereich der Infrastrukturen (Straßen, Kanäle, Brücken) statt. Der soziale Wohnbau kam zum Erliegen. Die mit minimaler Infrastruktur ausgestatteten Familienasyle stellen lediglich Wohnheime für soziale "Härtefälle" dar. Neben den "Familienasylen" wird auch der Bau landwirtschaftlicher Nebenerwerbssiedlungen forciert.

Die mehrsprachigen Inserts legen nahe, dass der Film insbesondere auch für ein nicht deutschsprachiges Publikum bzw. für den Einsatz auf touristischen Fachmessen und/oder der Weltausstellung (Paris 1937) produziert wurde.

Literatur:

Eva M. Mayrhuber, Wirtschaftsfaktor Fremdenverkehr. Die Geschichte des österreichischen Tourismus zwischen Weltwirtschaftskrise und 1.000-Mark-Sperre, Dipl. Arbeit, Univ. Wien, Wien 2010.

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