Insert/Titelblatt: „Erster Großdeutscher Gaststättentag Wien 1938" (0.00)

Insert/Credtits: „Ein Filmbericht der Epoche"; „von Dr. Ulrich Kayser"; "Drehbuch: Dr. Alfred Ringer, Mitarbeit: Dr. Anne Marie Eschenbach"; „Kamera: Heinz Schnackertz, Hans Wiedmann"; „Musik: Rudolf Perak, Sprecher Kurt Mühlhardt"; „Herstellungsgruppe: Dr. A. von Zelewski"; „Tonsystem: Tobis-Klangfilm" (0.07)

Teile eines Schriftstückes werden montiert; auf diesem Schriftstück werden einige Funktionsträger im Zusammenhang mit dem „Großdeutschen Gaststättentag" aufgelistet; der Sprecher aus dem Off erzählt, dass Fritz Dreesen - nach dem „Anschluss" Österreichs - bereits für das Jahr 1938 den ersten „Großdeutschen Gaststättentag" in Wien plante (0.40)

Halbtotale; Bühnensituation; ein dunkler Hintergrund (Theatervorhang) wird durch einen Lichtkegel partiell ausgeleuchtet; ein Mann steht in dunklem Anzug vor einem Mikrofon; er berichtet über die Funktionen und Aufgaben des „Gaststättentages": Rechenschaftsbericht der politischen Ziele der Wirtschaftgruppe; der Bevölkerung soll die Bedeutung des Gaststättewesens vor Augen geführt werden; ein Fest für die Angehörigen dieser Wirtschaftssparte; der Veranstaltungsort Wien solle in diesem Zusammenhang die Verbundenheit von „Altreich" und „Ostmark" hervorheben (1.08)

Der Kommentar aus dem Off und unterschiedliche Einstellungen erläutern eine Reihe von Vorarbeiten hinsichtlich der geplanten Veranstaltung: Frauen in einem Büro beim geschäftigen Arbeiten an Schreibmaschinen und am Telefon; eine Druckerpresse produziert (Informations-)Material für den „Gaststättentag"; Verpacken von verschiedenen Werbeträgern wie Spardosen mit der Prägung „Fritz Dreesen ruft dich nach Wien" und Festabzeichen/Buttons zum Anheften; Zusammenstellung von Werbe- und Informationspaketen (2.24)

Neville Chamberlain steigt aus einem Flugzeug; er wird von einer NS-Delegation empfangen; Aufnahmen des „Rheinhotels Dreesen"; Adolf Hitler wird im „Rheinhotel Dreesen" von Fritz Dreesen und dessen Frau mit Blumen in Empfang genommen; Chamberlain fährt mit dem Auto vor; Sprecher aus dem Off: Alle Vorbereitungsarbeiten zum „Gaststättentag" seien in Zeiten großer politischer Spannungen zustande gekommen (3.50)

Montage eines Werbeplakats zum „Gaststättentag"; Zoom In auf den am Plakat abgebildeten Stephansdom; Sprecher aus dem Off: Im ganzen Reich werde für den Gaststättentag geworben (4.43)

Überblendung vom Stephansdom auf dem Plakat zu einer filmischen Aufnahme desselben; Walzermusik; unterschiedliche Einstellungen/Kameraschwenks zeigen den Stephansdom und andere Stadtteile wie: Wien Westbahnhof, Panoramaaufnahme über die Wiener Innenstadt, Mariahilfer Straße (Höhe Bürgerspitalgasse und Stiftskirche), Parlament, Wiener Rathaus; Sprecher aus dem Off: Reichsverkehrsministerium und Reichsbahn erleichtern die Reise nach Wien durch die Bereitstellung von „Entlastungszügen" (4.59)

Runtersicht; Innenaufnahmen des Wiener Rathaussaals; eine Reihe von Festgästen befindet sich im Saal; Bürgermeister Neubacher, der Leiter der Wirtschaftsgruppe Dreesen und der Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Ringer halten Reden vor dem versammelten Publikum; Sprecher aus dem Off: im Rathaussaal fand die Begrüßung zum Auftakt des „Großdeutschen Gaststättentages" statt [Anm. 27.9.1938]; Zusammenfassung der Reden (6.41)

Aufnahmen von Menschenmenge, die eine innen liegende Treppe des Rathauses hinunter geht; Gedränge am Ausgang; vertikaler Kameraschwenk über Hakenkreuzfahnen auf eine Büste Hitlers; Sprecher aus dem Off: Nun geht es zu den Fachschauen im Messepalast (8.10)

Aufnahme eines Orchesters samt Dirigenten im Messepalast; Musik aus dem Off; um das Orchester sitzt das Auditorium; Fritz Dreesen - umgeben von Orchestermitgliedern - spricht von einem Rednerpult an das Auditorium; nach Dreesen spricht der Leiter des Fachamtes „Der deutsche Handel" der DAF (Deutsche-Arbeits-Front) Fait; nach Faits Rede erhebt sich das Publikum zum „Deutschen Gruß" (8.32)

Messebesucher gehen durch die Ausstellung; in unterschiedlichen Einstellungen werden Teilbereiche der Ausstellung gezeigt: Fotografien, Collagen, Graphiken und Texttafeln; in einer Art offener Schauküche wird gekocht; Präsentation eines üppig dekorierten Festtisches und aufwendig gestalteter Speisen; einheitlich gekleidete „Promotion-Girls" werben für Produkte der Firma "Haas" (9.36)

Kameraschwenk über die Fassade des „Grand Hotels" Wien (Hauptquartier der Wirtschaftsgruppe); Aufnahme des Wiener Konzerthauses (Veranstaltungsort für die fachlichen Tagungen während der „Gaststättentage"); ein Programmheft wird durchgeblättert; Fotografien über die Fachtagung des Schankgewerbes (12.36)

Aufnahmen der Wiener Innenstadt: Kärntnerstraße mit Blick Richtung Stephansplatz, das Restaurant auf der Dachterrasse des Hochhauses Herrengasse, das Johann Strauss-Denkmal im Stadtpark; Bühnenaufnahmen einer „Fledermaus"-Aufführung in der Staatsoper; Aufnahmen eines „Kameradschaftsabends" der Fachuntergruppe Vergnügungsgewerbe (Leuchtreklame des Nachtclubs „Femina"; Veranstaltungsankündigung: „Herzen der großen Stadt"; das Tanzorchester „Charly Fischer" spielt im Nachtclub; Paartanz; Tanzvorführung); das Wiener Riesenrad; Sprecher aus dem Off: Man sei nicht nur zum Arbeiten sondern auch zum Bummeln gekommen (13.57)

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Rheinhotel Dreesen, Bad Godesberg am Rhein, 53179 Bonn (4.00)

Stephansdom, Stephansplatz, 1010 Wien (4.59; 5.39; 14.25)

Wien Westbahnhof, 1150 Wien (5.24)

Mariahilfer Straße (Höhe Bürgerspitalgasse und Höhe Stiftskirche), 1060 Wien (5.55)

Parlament, Dr.-Karl-Renner-Ring, 1010 Wien (6.07)

Wiener Rathaus, Rathausplatz, 1010 Wien (6.22)

Rathaussaal, Wiener Rathaus, Rathausplatz, 1010 Wien (6.41)

Grand Hotel Wien, Kärntner Ring, 1010 Wien (12.36)

Kärntnerstraße, 1010 Wien (13.53)

Kaffee/Restaurant Hochhaus Herrengasse (das Restaurant ist heute nicht mehr existent), Herrengasse, 1010 Wien (14.15)

Johann Strauss-Denkmal, Stadtpark, 1030 Wien (14.34)

Nachtclub Revuebühne „Femina" (heute nicht mehr existent) Johannesgasse, 1010 Wien (16.07)

Wiener Riesenrad, Prater, 1020 Wien (16.41)

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Der „Großdeutsche Gaststättentag" war eine Fachtagung des Gastronomie- und Fremdenverkehrswesens. Er fand zwischen dem 27. und 29. September 1938 in Wien statt. Das Ziel der Fachtagung war der Austausch und die Intensivierung der Zusammenarbeit sowie die organisatorisch-institutionelle Gleichschaltung des Gastronomie- und Fremdenverkehrswesens zwischen dem „Altreich" und der „Ostmark". Ein weiteres Ziel der Veranstaltung war die Bewerbung Österreichs als touristische Destination. So wurde der für Österreich bereits in der Zwischenkriegszeit finanziell wichtige Tourismus durch die Wirtschaftssanktion der „Tausend-Mark-Sperre" (Mai 1933 bis Juli 1936) empfindlich getroffen und fast gänzlich zum Erliegen gebracht. Die für den österreichischen Tourismus wichtigen Übernachtungszahlen deutscher Urlaubsgäste gingen aufgrund der „Tausend-Mark-Sperre" immens zurück. Nach dem „Anschluss" im März des Jahres 1938 kam es jedoch binnen kurzer Zeit zu einer Verdoppelung des gesamttouristischen Aufkommens, wobei insbesondere die Zahl der „reichsdeutschen" Urlauber im Laufe der Zeit von 10 Prozent (1934/35) auf ca. 90 Prozent (Kriegsbeginn) anstieg. Österreich avancierte somit zu einem der wichtigsten Reiseziele der Reichsdeutschen, die nun entweder individuell oder vermittels des „KdF"-Reiseprogramms - eines der Unterprogramme der DAF - ihren Urlaub hier verbrachten. Führte im Jahr 1938 jede zehnte Reise des „KdF"-Programms nach Österreich, so war es im Jahr 1939 bereits die Hälfte aller der durch die „KdF" organisierten Reisen. Diese Intensität des reichsdeutschen Massentourismus nach Österreich sollte dabei nebst wirtschaftlichen Anliegen auch der „Volksverbrüderung" dienen.

Auftraggeber des Films war laut Evidenzblatt zu diesem Film die Gemeinde Wien.

Literatur/Quellen:

WStLA, media wien, Evidenzblatt Nr. 17, Großdeutscher Gaststättentag in Wien/1. Akt.

Rüdiger Hachtmann, Tourismus-Geschichte. Grundkurs neue Geschichte. Göttingen 2007.

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