Totale; Filmmusik (Streichorchester); ein Mann gießt mit einer Gießkanne den Blumenbesatz in großen, diaboloförmigen Blumenkästen auf einem öffentlichen Platz in der Stadt; ein zweiter Mann (Hugo Gottschlich) kommt von links ins Bild; er geht zwischen zwei der Blumenkästen hindurch, nähert sich dem Kamerastandpunkt und bleibt in lateraler Position zur Kamera stehen; er betrachte den Blumenbesatz und sagt zu einem ins Bild kommenden Passanten - mit seinem Arm abschätzig auf die Blumen hindeutend - „Und das für mein Geld!" (0.00)

Der Passant, ein älterer Mann mit weißem Haar und Backenbart, beschwichtigt Gottschlich mit den Worten: „Nicht doch, nicht doch mein Sohn! Auch solche Dinge gehören zu einer Stadt, wie hübscher Schmuck zu einer Frau." (0.10)

Während der Passant weiterhin die schmückenden Elemente der Stadt rechtfertigt - diese würden eine Stadt erst sympathisch machen und bewirken, dass sich die Menschen in ihr wohl fühlen - werden unterschiedliche Einstellungen von in der Öffentlichkeit aufgestellten Blumenkästen sowie einer Reihe von an Gebäuden angebrachten Informationstafeln montiert; der Passant schließt mit den Worten: „Drum sei lieber froh, dass die Gemeindeverwaltung gelegentlich ihre Phantasie spielen lässt und denk dir: das alles für dein Geld, mein Sohn"; Halbtotale auf Gottschlich und den Passanten; Gottschlich dreht sich in die Kamera und spricht nun freudig erstaunt: „Für meine paar Netsch!" (0.19)

Nachdem sich die Filmmusik gegen Ende des Szenenspiels gesteigert hat, endet sie abrupt; auf schwarzem Grund wird das Wappen der Bundeshauptstadt Wien eingeblendet; hierzu ertönt eine männliche Stimme aus dem Off: „Jawohl, denn auch Ihr Beitrag wird von der Gemeinde Wien gut verwaltet und verwendet" (0.58)

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Bezüglich der Blumenschalen steht in der Rathauskorrespondenz vom August des Jahres 1953 geschrieben: "Im August des vergangenen Jahres wurden vom Stadtgartenamt beim Schottentor die ersten Blumenschalen aufgestellt. Der neuartige Blumenschmuck hat bereits in den ersten Tagen bei der Bevölkerung großen Anklang gefunden. Nach und nach wurden ähnliche Betonschalen überall dort angebracht, wo keine Möglichkeit für eine gärtnerische Ausschmückung vorhanden ist. Seither sind Blumen auf dem Wiener Asphalt keine Seltenheit mehr. Die Wiener Blumenschale, die bereits auf vielen Plätzen vereinzelt oder in Gruppen, das Grau der Straßendecke belebt, hat dieser Tage eine Zwillingsschwester bekommen. Sie war bisher nur in skandinavischen Städten zu finden, wo man sie schwedische Tüte nennt. Die städtischen Gärtner in Wien haben sie wienerisch auf Stanitzel umgetauft." (Rathauskorrespondenz, am 12.8.1953)

Die im Film gezeigten Informationstafeln an historischen Gebäuden haben ihren Ursprung in der Aktion „WIEN - EINE STADT STELLT SICH VOR". Diese Aktion wurde im Zuge der „Wiener Festwochen" des Jahres 1956 realisiert. Die Idee - historische Gebäude in Wien durch diese Tafeln zu kennzeichnen - geht auf den österreichischen Künstler und Graphiker Walter Harnisch zurück und wurde vom Kulturamt der Stadt Wien ausgeführt.

Die Kurzfilmserie "Und das alles für mein Geld" wurde von der Gemeinde Wien in Auftrag gegeben, um die Verwendung der öffentlichen Gelder darzulegen. Wie aus Archivmaterial der media wien zu entnehmen ist, kamen jene Filme als Beiprogramm im Kino zur Aufführung, wobei diese seit 1962 in 40 der größten Wiener Kinos vorgeführt wurden. (Vgl. WStLA, M. Abt. 350, A 15-99)

Quellen:

Wiener Rathauskorrespondenz, am 12.8.1953; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1953/august.html (12.1.2013).

Arbeiter Zeitung, am 2.6.1956, S. 1.

WStLA, M. Abt. 350, A 15-99.

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Die Filme der Serie „Und das alles für mein Geld" folgen einer gemeinsamen narrativen Grundstruktur. Nachdem in der Eingangsszene ein (vermeintliches) Problem aus dem Bereich der Wiener Stadtverwaltung umrissen wurde, äußert sich Schauspieler Hugo Gottschlich - der in dieser Serie eine wortkarge Variante des 'grantelnden Wieners' darstellt - hierüber in verärgert-resignativem Tonfall: „Und das für mein Geld!" Hierauf beginnt eine in der Eingangsszene vorgestellte zweite Person in kalmierendem und/oder aufklärendem Ton die Problematik durch Erläuterungen aufzulösen. Während diese Ausführungen von verschiedenen themenspezifischen Filmaufnahmen begleitet werden, wechselt die Stimme der zweiten Person ins Off. Im dritten 'Akt' kommt es sodann zu einer Großaufnahme Gottschlichs, der - nun von den Ausführungen überzeugt - mit freudig-erstauntem Gesichtsausdruck in die Kamera spricht: „Für meine paar Netsch!" Zum Schluss folgt - gewissermaßen als 'Epilog' - die Montage des Wiener Wappens vor schwarzem Grund. Ein Off-Kommentar legt dem Rezipienten nochmals dar, dass die Steuern von der Gemeinde Wien „gut verwaltet und verwendet" werden würden.

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