Nahaufnahme; ein Mann hält eine Filmtafel („slate") mit der Aufschrift „Mini-Wien" in Richtung Kamera (00.00,00)

Totale des Matteottiplatzes in Richtung Sandleitenhof (Gebäude an der Ecke Rosa Luxenburg-Gasse/Liebknechtgasse); Halbnahaufnahme einer am Hauseck angebrachten Plastik („Wandputto mit Hund"); es folgen weitere Aufnahmen der Wohnhausanlage (00.01,24)

Nahaufnahme; ein Mann hält eine Filmklappe mit der Aufschrift „Mini-Wien Montagebau [...]" in Richtung Kamera; Totale; mithilfe eines Kranes werden Betonwandelemente aus einem Schwerlasttransporter empor gehoben (Montagebau); Supertotale; Kameraschwenk über fertiggestellte Wohnhausanlagen (vermutlich Hartlebgasse 1-17, Siebenbürgenstraße 28-48 u. a.), (00.36,10)

Supertotale der halb fertiggestellten Gebäude einer Wohnhausanlage; Totale; mit einem Kran wird ein Betonwandelement aus einem Schwerlasttransporter gehoben; Aufsicht; mit einem Kran wird ein Treppenelement aus Beton auf die Baustelle gehoben (Montagebau); Supertotale und Kameraschwenks über die Rohbauten einer Wohnhausanlage; Totale; ein Treppenelement aus Beton wird im Gebäude verbaut (01.35,23)

Totale; Kinder spielen in einer Sandkiste; im Bildhintergrund ein Gebäude der Wohnhausanlage Sandleitengasse 9-13; Kameraschwenks über die Wohnhausanlage; Aluminium-Stahlbetonplastik von Franz Mynni (1963), (03.31,07)

Weitere Aufnahmen von Baustellen; Montagebauverfahren und Ziegelbauweise (04.36,23)

Nahaufnahme; ein Mann hält eine Filmklappe mit der Aufschrift „Mini-Wien Muster W. [...]" in Richtung der Kamera; mehrere Einstellungen zeigen die Inneneinrichtung einer Musterwohnung (Küche mit Abwasch und Herd, Esszimmer, Wohnzimmer, Zimmer, Schlafzimmer), (06.13,03)

Es folgen Aufnahmen unterschiedlicher Architekturmodelle: Floridsdorfer Hallenbad, Studie zum AKH sowie verschiedene Wohnhausanlagen u. a. (07.39,22)

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Der Wiener Gemeinderat beschloss im Jahr 1961 ein städtebauliches Grundkonzept, welches auf den Ideen des Architekten Roland Rainer (seit 1958 Wiener Stadtplaner) fußte. Ziel des Konzeptes war eine Auflockerung der Stadt bzw. ein gewisser Ausgleich der Besiedlung zwischen den dicht bebauten Innenstadtgebieten und den weniger dicht verbauten Außenbezirken im Osten und Süden der Stadt. Die Stadterweiterung der 1960er Jahre brachte einen Zuwachs von über 100.000 Wohnungen, wobei etwa die Hälfte der Neubauten innerhalb der klassischen Stadterweiterungsgebiete Favoriten, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing entstand. Die bevorzugte Bauweise der 1960er Jahre bildete dabei das Montagebau-Verfahren. Dieses stellte eine Industrialisierung des Wohnbaues dar, wobei durch Rationalisierung der Arbeitsschritte und Großserienproduktion die Errichtungskosten gesenkt werden sollten. Zu diesem Zweck wurde 1961 in Kagran die „Montagebau Wien Ges.m.b.H." gegründet, welche die Bauelemente für die in der Erzherzog Karl-Straße geplante Großsiedlung bereitstellte. Die „Montagebau Wien" produzierte ihre Bauteile mithilfe des in Frankreich entwickelten Camus-Verfahren (benannt nach dem französischen Ingenieur Raymond Camus). Die in der Fabrik vorgefertigten Bauteile wurden anschließend mithilfe von Spezialfahrzeugen an die Baustellen transportiert, wo sie von Baukränen an ihren Bestimmungsort gehievt und montiert wurden. Am 3. Mai 1962 wurde von der „Montagebau Wien" das erste Fertigteilelement hergestellt. Bis zum Ende des Jahres 1962 sollten bereits 60 der insgesamt 5.000 geplanten Wohnungen in Kagran fertig gestellt sein.

„Die Trabanten- bzw. Schlafstädte der sechziger Jahre an den Rändern der Stadt entsprachen dem funktionalen Konzept der großräumigen Trennung der Bereiche Wohnen, Arbeiten, Bildung und Erholung. Die Gegenstücke dazu bildeten Einkaufs-, Geschäfts- und Industriezentren. Diese Art der Planung zog logischerweise ein gesteigertes Verkehrsaufkommen nach sich. [...] Schon Mitte der 1960er Jahre regte sich in Planer- bzw. Architektenkreisen zunehmende Kritik am Konzept der Schlafstadt: Anstelle der großräumigen Trennung städtischer Funktionen sollte demnach die Funktionsmischung treten." (Eigner, Wohnbau, S. 20-21)

Literatur/Quellen:

Peter Eigner (u. a.), Sozialer Wohnbau in Wien. Eine historische Bestandsaufnahme, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1999, hg. vom Verein für Geschichte der Stadt Wien. Wien 1999, S. 20-21.

Arbeiter-Zeitung, am 4.5.1962, S. 7.

Wiener Rathauskorrespondenz, am 3.5.1962; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1962/mai.html (12.2.2013).

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