Filmmusik (aus der Oper "Porgy and Bess"); Titeleinblendung: „Porgy and Bess in Wien - Ein Film des US Information Service"; Insert: „Dieser Film ist ein Dank an die amerikanischen Künstler, die Porgy and Bess nach Österreich gebracht haben, eine amerikanische Volksoper, die die Geschichte des Bettlers Porgy aus der Catfish-Row in Charleston um die Jahrhundertwende erzählt, die Geschichte seiner Liebe zu Bess, seiner Enttäuschung, wie sie ihn verlässt, und seiner Treue, die ihn auf die Suche nach ihr treibt. Der Film zeigt die Künstlerschar bei der Probe im Raimundtheater, bei Spaziergängen durch Wien, an dessen Alltag sie teilhatten und dessen Sehenswürdigkeiten sie bewunderten. Er zeigt Ausschnitte aus der glanzvollen Premiere der Staatsoper in der Volksoper, aus dem erfolgreichen Wohltätigkeitskonzert im Mozartsaal und schließlich einem Heurigenabend, wo Walzerklänge und Jazz sich vereinten zu einer Harmonie, die über den Dank an das österreichische Publikum hinaus die Gäste Wien, seine Musik und seine Menschen nie vergessen lassen wird."; Insert: „Das Erträgnis des Filmes fliesst zur Gänze der österreichischen Aktion ‚Künstler helfen Künstlern' zu"; 

Ankunft eines Flugzeugs der PAA (Panamerican World Airways) am Flugplatz Tulln-Langenlebern; die Ensemblemitglieder der Oper steigen aus dem Flugzeug; verschiedene Aufnahmen der Künstler und Künstlerinnen, darunter der Kinderdarsteller George Royston Junior (02.16,14), die Hauptdarsteller Cab Calloway (02.18,22); William Warfield, Leontyne Price (02.19,18), Urylee Leonardos (02.20,15) uvm.; William Warfield mit Leontyne Price, davor die Ziege Jebob (02.29,12); ein Fotograf macht eine Aufnahme; weitere Bilder von der Ankunft am Flugfeld;

Aufnahmen der Ensemblemitglieder bei einem Empfang; William Warfield und Leontyne Price werden begrüßt; ebenso Howard Roberts (02.50,04); Urylee Leonardos (2 v. r.) in geselliger Runde (02.55,11); Kinderdarsteller George Royston Junior (03.02,19); Kinder beim Kuchenessen und Sandspielen, darunter wiederum George Royston (03.12,00); Busfahrt auf der Wiener Höhenstraße, im Hintergrund die Leopoldskirche (03.34,12); die KünstlerInnen auf der Aussichtswarte am Leopoldsberg, Blick über Wien und die Donau (03.47,19); Schlosspark Schönbrunn mit Blick auf die Gloriette, rechts im Bild Urylee Leonardos (04.07,03); Innenaufnahmen von Schloss Schönbrunn, die KünstlerInnen bei der Besichtigung, im Bildmittelpunkt wiederum Urylee Leonardos (04.09,15), vor ihr Kinderdarsteller George Royston Junior (04.15,15); Außenaufnahmen der Besuchergruppe vor dem Schloss; die Ensemblemitglieder in der Stadt; Straßenszenen; nochmalige Aufnahme der Ziege, die an einem Straßenstand nach Essbarem sucht; Schwenk auf ein Ankündigungsplakat: „Staatsoper in der Volksoper - Dienstag, den 9. September 1952 - 1. Europa-Gastspiel - Porgy and Bess" (04.49,10); Schautafel mit den Fotos der KünstlerInnen; Leontyne Price, Cab Calloway (oben) und Helen Colbert (unten links) bzw. William Warfield (unten Mitte);

verschiedene Aufnahmen der Probearbeiten im Raimundtheater (04.58,06 - 06.36,24); Leontyne Price (Bess) und William Warfield (Porgy) auf der Bühne; Cab Calloway singt „Oh, I can't sit down"; William Warfield interpretiert „I got plenty o' nuttin";

Ankunft der Gäste in der Volksoper am Premiereabend; der amerikanische Botschafter Llewellyn E. Thompson steigt aus dem Wagen (06.40,16); weitere Gäste folgen; Thompson mit Gattin im Foyer der Volksoper; weitere (vermutlich prominente) BesucherInnen treten ein; Aufnahmen von der Vorstellung in der Volksoper (07.33,05 - 18.50,03); Helen Colbert als Clara bei ihrer Interpretation von Summertime; danach ist Joseph James als Jake mit „A woman is a sometime thing" zu sehen; es folgt die Kampfszene zwischen Robbins (Howard Roberts) und Crown (John McCurry); Leontyne Price und William Warfield bei ihrer Interpretation von „Bess, you is my woman now", Cab Calloway als Sportin' Life mit „It ain't necessarily so"; es folgt William Warfield als Porgy mit dem Schlusslied „Oh, Lawd, I'm on my way";

KünstlerInnen nach der Vorstellung beim Ausstellen von Autogrammen; darunter Cab Calloway (18.52,14); William Warfield (18.59,03); Urylee Leonardos (19.02,16);

Aufnahmen eines Gesangsabends von William Warfield im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses (19.06,19); dieser gibt Franz Schuberts „Ich hört' ein Bächlein rauschen" zum Besten; tosender Applaus; Leontyne Price im Publikum (21.22,12); 

Ensemble beim gemütlichen Umtrunk im Grinzinger Keller (Rathauskeller); Gesangseinlage von Cab Calloway mit Klavierbegleitung; weitere Bilder des Abends und der Gäste, die nun zum Mitsingen aufgefordert werden; Beladen eines Reisebusses; die Reisenden steigen in den Bus; Wiegen der Passagiere vor dem Abflug; die Ensemblemitglieder auf dem Flugfeld, sie steigen in die Maschine; Abflug; Insert: „Ende";

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Bei vorliegendem Dokument - so ist aus den Zwischentiteln zu entnehmen - handelt es sich um einen Film des United States Information Service, zu dessen Hauptaufgabe die amerikanische Öffentlichkeitsarbeit im Ausland zählte.

Die Aufnahmen stammen zwar aus dem Jahr 1952 - die Volksoper "Porgy and Bess" gastierte im September desselben Jahres in Wien -, jedoch dürfte der Film frühestens 1953 entstanden sein, da das United States Information Service erst im August 1953 gegründet wurde und im Film namentlich genannt wird.

Die Premiere der Gershwin-Oper fand am 9. September 1952 in der Volksoper statt. Bis zum 12. September gab es insgesamt sechs Aufführungen. (Vgl. Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper)

Sowohl die Konzertreise der Volksoper "Porgy and Bess" nach Europa als auch die Produktion eines Films über den Aufenthalt des Opernensembles in Wien waren Teil der propagandistischen Maßnahmen der Vereinigten Staaten von Amerika während des Kalten Krieges. Das amerikanische Außenministerium, so hieß es in einer Pressemitteilung, intendierte mit der Entsendung der Volksoper nach Europa zweierlei: einerseits sollte gezeigt werden, dass Amerika sehr wohl über ein bedeutendes kulturelles Erbe verfüge und andererseits, dass auch AfroamerikanerInnen die Möglichkeit geboten bekämen, am kulturellen Leben teilzuhaben. (Vgl. Monod, He is a Cripple, S. 300) Aus diesem Grund investierte das United State Department eine große Summe an Geld, um die Volksoper nach Wien und Berlin zu entsenden. Reisekosten und Werbeausgaben wurden allesamt von der US-amerikanischen Regierung übernommen. Llewellyn Thompson, der amerikanische Botschafter in Österreich, verstand es, die amerikanische Propagandamission weiter in die Tat umzusetzen. 549 Leute aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft und Kunst wurden zur Premiere der Gershwin-Oper und anschließend ins Hotel Bristol geladen. (Vgl. Monod, He is a Cripple, S. 300) Die Aufführung galt als voller Erfolg und erzielte hohe Breitenwirksamkeit. "Porgy and Bess" - so hieß es in der New York Times vom 2. Oktober 1952 - "was worth several divisions of troops in the Cold War". (Zitiert nach: Monod, He is a Cripple, S. 300)

Literatur/Quellen:

David Monod, „He is a Cripple an' Needs my Love." Porgy and Bess as Cold War Propaganda, in: Gile Scott-Smith/Hans Krabbendam (Hg.), The Cultural Cold War in Western Europe 1945-1960. London/Portland 2003, 300-312.

Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper, online unter: https://db-staatsoper.die-antwort.eu/search/work/656/production/1031 (27.3.2015). 

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