Fanfare; weiße Schrift auf schwarzem Grund: „Aus dem Budget der Stadt Wien"; über dem Schriftzug das Wappen der Stadt Wien (00.00,00)

Gestellte Aufnahmen: Totale; Straßenkreuzung; ein Auto fährt mit relativ hoher Geschwindigkeit von links in die Kreuzung ein; das Auto kommt von der Straße ab und bleibt zwischen zwei Bäumen am rechten Trottoire stehen; Schnitt; Nahaufnahme der ‚verletzten' Auto-Insassen; Schnitt; die Polizei kommt auf einem Motorrad mit Beiwagen zur Unfallstelle; Schnitt; Folgetonhorn aus dem Off; ein Rettungswagen fährt zur Unfallstelle; eine Gruppe Schaulustiger steht beisammen; Schnitt; Sanitäter laden die Verletzten in den Krankenwagen; Schnitt; Innenaufnahmen vom Krankenhausbetrieb: der Rücken einer liegenden Person wird geröntgt; Nahaufnahme zweier Hände beim Bedienen der Drehgriffe einer medizinischen Steuerungsanlage; eine Gruppe von Männern/Ärzten begutachtet auf einem Lichtschrank ein Röntgenbild; Aufnahmen aus einem Operationssaal; es wird operiert; Off: „Vor einem Unfall ist niemand sicher und Jedermann kann krank werden. Dafür müssen Spitäler und Rettungswagen bereitgestellt werden. 13.000 Spitalsbetten stehen zur Verfügung. 410 Millionen Schilling werden heuer für das Gesundheitswesen ausgegeben. Dafür werden eure Steuergelder verwendet." (00.05,01)

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Während des Zweiten Weltkrieges wurde - bis auf ein einziges Fahrzeug - der gesamte Fuhrpark der Wiener Rettung zerstört oder entwendet. So konnte das Rettungswesen in der unmittelbaren Nachkriegszeit lediglich rudimentär aufrechterhalten werden und dies auch nur durch Hilfestellungen der Alliierten und der Schweiz. (Vgl. Bihl, Wien, S. 574; Wiener Probleme, S. 167)

Wie einer Meldung der Wiener Rathauskorrespondenz zu entnehmen ist, gestaltete sich die Ausrüstungssituation auch zwei Jahre nach Kriegsende noch relativ bescheiden. So steht  in der Rathauskorrespondenz vom 6. März 1947 zu lesen: „Die Wiedererrichtung eines ausreichenden Rettungs- und Krankenbeförderungsdienstes konnte nach der Befreiung nur durch die Hilfe der Alliierten und der Schweiz ermöglicht werden, die leihweise Ambulanzwagen zur Verfügung stellten. Nunmehr ist es aber durch ununterbrochene Instandsetzungs- und Vergrößerungsarbeiten des eigenen Wagenparks, der allerdings modernen Anforderungen nicht mehr entspricht, gelungen, den Dienst in ausreichendem Maße durchzuführen. Die Gruppe Straßenverkehr der Stadtbaudirektion konnte außerdem durch Verhandlungen mit der britischen Besatzungsmacht seit 1. Jänner 1947 für den Sanitätsbetrieb 28 Autos erwerben. Davon sind 25 Wagen bereits übernommen und damit von den Engländern bisher insgesamt 63 Sanitätswagen zugewiesen worden. Der Sanitätsbetrieb verfügt dadurch zur Zeit über 62 Fahrzeuge, von denen 35 fahrbereit sind. Von diesen sind täglich etwa 16 Autos in Betrieb, so dass auch für den Fall einer plötzlichen Epidemie eine entsprechende Reserve vorhanden ist. Ähnlich liegen die Dinge beim Rettungsdienst. Auch hier sind von den 13 betriebsbereiten Wagen täglich nur ungefähr 8 Autos in Verwendung und damit eine ausreichende Reserve gesichert. In Reparatur befinden sich drei Wagen, während sechs moderne, erstklassige "Horch"-Wagen bis auf die fehlende Bereifung vollkommen intakt sind. Durch die Semperitwerke werden deshalb jetzt annähernd passende Reifen hergestellt, so dass nach einigen Änderungen auch diese Autos in Betrieb genommen werden können." (Rathauskorrespondenz, am 6.3.1947)

Die Situation der Wiener Krankenhäuser gestaltete sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit ebenfalls prekär. So wurden während des Krieges 15 Spitalbauten völlig zerstört und weitere 40 Spitalbauten beschädigt. Hinzu kam, dass gegen Kriegsende fast die gesamten medizinischen Gerätschaften und Arzneien entwendet wurden. (Vgl. Bihl, Wien, S. 572-574) Da auch die unversehrten Bauwerke überaltert waren, galt der modernisierte Wiederaufbau des Spitalwesens als kostspielige aber wichtige Investition für die Zukunft. So wurden bis zur Mitte der 1950er Jahre von der Stadt Wien insgesamt 186 Millionen Schilling für den modernisierten Wiederaufbau der Spitäler, 149 Millionen Schilling für deren Innenausstattung sowie 157 Millionen Schilling für den Ankauf von Medikamenten und Verbandsmitteln aufgebracht. (Vgl. Adametz, Wien, S. 108)

Literatur/Quellen:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

Wiener Probleme. Eine Sammlung von Radioreden des Bürgermeisters der Stadt Wien Franz Jonas 1954/1955. Wien 1955.

Wiener Rathauskorrespondenz, am 6.4.1947; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1947/maerz.html (7.5.2013).

Wilhelm Adametz/Rudolf J. Boek (Red. im Auftr. des Kulturamtes der Stadt Wien), Wien wird wieder Weltstadt. Wien 1955.

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