Titelblatt: "Gipfelsprengung auf dem steirischen Erzberg am 23. Juli 1925"; Credits

Kameraschwenk über einen von Wolken verhangenen Gebirgsstock (0.18)

Insert: "Grosse Sprengstücke werden durch neuerliches Sprengen zerkleinert. Handbohrmaschine an der Arbeit."; Einstellungen von Männern, die Gesteinsbrocken bearbeiten; einer der Arbeiter bedient eine pneumatisch betriebene Bohrmaschine (0.42)

Insert: "'Wasserlageln.'"; ein Mann trinkt einen Schluck Wasser aus einem Holzfass; Supertotale einer Baustelle; Bagger; eine Materialbahn fährt in einen Stollen ein (1.11)

Insert: „Sprengungen auf dem ‚Johann-Rücken', von der Oberstation aus gesehen."; Runtersicht auf den „Johann-Rücken"; Rauchschwaden ziehen vorbei (1.29)

Insert: „Ein anderer, in Rauch gehüllter Teil des Berges während der alltäglichen Sprengungen."; Kameraschwenk über den terrassenförmig bearbeiteten Erzberg; Rauchschwaden (2.03)

Insert: „Auf einer der 60 Etagen. Im Hintergrund: die Pfaffensteinwand und später die Seemauer."; Totale; Arbeiter bearbeiten große Gesteinsbrocken; eine Materialbahn fährt an den Arbeitern vorbei und quert das Bild; Kameraschwenk über den Pfaffenstein (Hochschwab), (2.27)

Inserts: „Bohren der Sprenglöcher...", „mit der Stossbohrmaschine..."; Aufnahmen von Männern, die mit pneumatisch betriebenen Bohrmaschinen arbeiten (3.05)

Insert: „Blick auf das Hochofenwerk Eisenerz-Münichtal."; Aufnahme in das Tal; Kamerafahrt auf den Berg (3.32)

Insert: „Aufstieg zum Erzberggipfel."; mehrere Männer gehen eine steile Treppe den Berg hinauf (3.51)

Insert: „Der Erzberggipfel, von der vorletzten Etage gesehen."; Lochblende; Supertotale auf den Erzberggipfel; mehrere Personen befinden sich am Berg (4.05)

Insert: „Die letzten Vorbereitungen zur Sprengung des Gipfels."; Raufsicht auf eine große Gesteinsformation (4.33)

Insert: „Das Auslegen der Sprengleitungen."; Männer verkabeln das Areal (4.51)

Inserts: „Die gewaltige Sprengung, welche 7800 Tonnen (780 Eisenbahnwagen) Material in Bewegung setzt, wurde aus zwei"; „eigens hierzu erbauten bombensicheren Unterständen aus einer Entfernung von 30 m gefilmt. Der Unterstand auf der oberen Etage"; Aufnahmen des aus Steinen zusammengebauten Schutzstandes; im Schutzstand befindet sich ein Kameramann; der Kameramann dreht die Kurbel der Filmkamera (5.05)

Insert: „An der Zündmaschine. Bergmeister Ingenieur König gibt das Zeichen zum Sprengen."; ein Mann steht in gebückter Haltung an der Zündmaschine; im Hintergrund befindet sich der Eingang zu einem Stollen; der Ingenieur tritt heran; er gibt Zeichen mit seiner Hand; Einstellung einer in der Hand gehaltenen Taschenuhr; der Mann an der Zündmaschine betätigt diese; beide Männer laufen in den hinter ihnen liegenden Stollen; auf einem Felsen befindet sich ein Unterstand; auch in diesen Unterstand läuft ein Mann; ein weiterer Unterstand wird von zwei Männern rasch aufgesucht; hierauf folgen zwei etwas längere Einstellungen, welche die Sprengung aus zwei unterschiedlichen Positionen darstellen (5.39)

Insert: „Das Trümmerfeld nach der Sprengung."; Kameraschwenk über das Trümmerfeld; Männer an der Arbeit (6.54)

Insert: „Beim Berghaus auf dem Erzberg steht die ‚Dietrichsteinsäule', aufgestellt 1782 von Kammergraf [?]ismas v. Dietrichstein."; Aufnahme der Säule; ein älterer Mann tritt an die Säule und beugt sich hinab, um die Inschrift an der Säule zu lesen; Nahaufnahme der Inschrift; der Mann geht aus dem Bild (7.15)

Insert: „Bergmann in maximilianischer Tracht."; Lochblende; Nahaufnahme des zuvor an der Säule lesenden Mannes; älterer Mann mit Schnurrbart; trägt die maximilianische Bergmannstracht; er dreht seinen Kopf ins Profil und wieder retour (7.52)

Insert: „Aber schon die Kelten und Römer schürften auf dem steirischen Erzberg nach Eisenerzen: Alter Römerstollen."; ein Mann kommt aus einem Stollen

Insert: „Dieses Kreuz, errichtet am 3. Mai 1823, auf der Spitze der nunmehr gesprengten Spitze des Erzberges, von Erzherzog Johann, wurde infolge der Ausdehnung des Abbaues am 12 Nov. 1907 nach Wismath überstellt."; Aufnahme des Kreuzes; Inszenierte Einstellung: unterhalb des Kreuzes kommen sich zwei Männer mit Spitzhacken entgegen; auf der Höhe des Kreuzes treffen sie aufeinander; sie bleiben kurz stehen, grüßen sich, sprechen kurz miteinander, um sodann weiterzugehen (8.12)

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Gesicherte schriftliche Erwähnungen zum Abbau am Erzberg finden sich seit dem 12. Jahrhundert. Die stetige Zunahme der Eisennachfrage führte zur Ausweitung der Abbautätigkeit. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Quantität des Abbaus von europäischer Bedeutung. Das um die Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte Ausbeutungsniveau wurde bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr wesentlich überschritten. Im 18. Jahrhundert (seit ca. 1720) begann der Abbau mithilfe von Sprengstoff und der Übergang zum Tagbau. Im 19. Jahrhundert kam es zu einem neuerlichen Aufschwung und einer weiteren Steigerung des Ausbeutungsniveaus. Erzherzog Johann setzte wichtige Initiativen hinsichtlich der Reorganisierung, der Modernisierung und der Rationalisierung des Abbaus (z.B. 1829 Zusammenschluss der Eisenhüttenbesitzer zur „Radmeister Communität"). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung voll ein. Weitere Konzentrationsprozesse in der Eisenindustrie führten 1881 zur Gründung der „Österreichisch-Alpine Montangesellschaft". Anstatt des unregelmäßigen Tagbaues setzte man nun auf den Abbau auf regelmäßig angelegten Etagen. Die wirtschaftlichen Probleme der Zwischenkriegszeit trafen auch die Eisen- und Stahlindustrie und führten zu hoher Arbeitslosigkeit. Ab 1925 wurde die durchschnittliche Etagenhöhe des terrassenförmigen Abbaues von 12 Meter auf etwa 24 Meter verdoppelt. Aufgrund des fortgeschrittenen Abbaus musste der Gipfel des Erzberges in diesem Jahr abgesprengt werden. Die „Alpine Montangesellschaft" befand sich seit 1926 in Abhängigkeit der deutschen „Vereinigten Stahlwerke". Die beginnende militärische Aufrüstung (insbesondere die Aufrüstung Deutschlands) führte zu einem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung. Nach dem „Anschluß" wurde die „Alpine Montangesellschaft" Teil der „Reichswerke Hermann Göring".

Literatur:

Roman Sandgruber, Ökonomie und Politik. Österreichische Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Wien 1995.

Manfred Wehdorn/ Ute Georgeacopol-Winischhofer/Paul W. Roth, Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Steiermark und Kärnten. Wien 1991.

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