Innenstadtaufnahmen; Am Hof; Mariensäule im Hintergrund; rundherum eine große Menschenmenge; im Vordergrund befindet sich eine Art Empfangskomitee von etwa acht Männern; Autos fahren vor; aus dem ersten Auto steigt Vizebürgermeister Fritz Lahr; aus dem zweiten Auto steigt Bürgermeister Richard Schmitz; Begrüßung und Händeschütteln; Feuerwährmänner in Uniform begrüßen Schmitz; Feuerwehrautos stehen entlang der Feuerwehrwache Am Hof; Schmitz und Entourage schreiten die Linie entlang der bemannten Feuerwehrautos ab (0.00)

Schmitz und seine Begleiter betreten einen Innenhof; Feuerwehrleute stehen in Formation; Schmitz wird salutierend begrüßt; die Kapelle der Feuerwehr spielt; ein Feuerwehrmann spricht von einem Rednerpult mit Kruckenkreuz-Fahne; Schmitz betritt das Rednerpult und hält eine Rede; Schmitz heftet den in Spalier stehenden Feuerwehrmännern Orden an die Brust (0.58)

Vor der Feuerwehrwache Am Hof spielt eine Musikkapelle der Feuerwehr; durch einen Kameraschwenk wird eine Gruppe vorbeigehender Personen gefilmt; Schwenk über die geöffneten Garagen der Feuerwehrwache (2.31)

Katholischer Festakt vor der Feuerwehrwache; rechts und links des Altars hängen Kruckenkreuz-Fahnen; der Platz vor dem Freiluft-Altar ist reichlich bestuhlt; viele Gäste wohnen der Messe bei; Kameraschwenks über die Festgesellschaft; Musikkapelle; salutierende Feuerwehrmänner; Ansprache (schwer zu erkennen; vermutlich Vizebürgermeister Lahr); Feuerwehrautos; unterschiedliche Aufnahmen der Festgäste; marschierende Feuerwehrkapelle (2.48)

Unterschiedliche Einstellungen zeigen wie eine Skulptur des St. Florian in eine Nische am Hauseck des Feuerwehrgebäudes gehievt wird (5.54)

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Der Standort der Feuerwehr am Hof geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Dem hier angesiedelten Stadtunterkammeramt wurden im Jahr 1686 bezahlte „Feuerknechte" zur Verfügung gestellt. Diese „Feuerknechte" standen Tag wie Nacht im Bereitschaftsdienst. Im Jahr 1759 wurden durch die Theresianische Feuerpolizeiordnung Mannschaft und Material aufgestockt sowie die Befugnisse und Aufgaben der Feuerwehr um eine Feuerbeschaukommission zur Brandverhütung erweitertet. Die technischen, infrastrukturellen und personellen Kapazitäten wurden seit dieser Zeit regelmäßig erweitert. Die Brandverhütungsmaßnahmen wurden durch die Feuerpolizeiordnung von Kaiser Franz I. im Jahr 1817 maßgeblich ausgedehnt. Die Verordnung von 1817 galt bis ins Jahr 1884, doch zeigten die Überforderungen der Feuerwehr beim Brand des Ringtheaters im Jahr 1881, dass das Wiener Feuerwehrwesen auf neue Grundlagen gestellt werden musste. Somit kam es 1884 zu einer Reorganisation der Wiener Feuerwehr, welche zu einer Trennung vom Stadtbauamt führte und der Wiener Berufsfeuerwehr ihren eigenen Kommandanten zuteilte. Es folgten rasch eine Reihe technischer, personeller und infrastruktureller Veränderungen und Kapazitätserweiterungen. Im Jahr 1936 feierte die Wiener Feuerwehr ihr 250-jähriges Bestehen, welches mit der Durchführung eines internationalen Feuerwehrkongresses einherging. (Vgl. Lawitzki, Feuerwehr, S. 461-469)

Bei dem Gebäude der Wiener Feuerwehr Am Hof handelt es sich um das vom Architekten Anton J. Ospel 1732 umgebaute Unterkammeramtsgebäude. Nach kriegsbedingten Bombenschäden am Bauwerk (Am Hof, Nr. 9) wurde in den 1950er Jahren ein Neubau mit zusätzlicher Geschoßfläche errichtet, welcher sich jedoch hinsichtlich Fassade und Dachform am Vorgängerbau orientierte.

Der Anlass und das Datum der gefilmten Feierlichkeiten konnten nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden. Einen naheliegenden Anlass stellen zwar die Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Wiener Feuerwehr dar (beginnend am 7. Juni 1936), doch ergaben die Recherchen, dass der im Film zu sehende Bürgermeister Schmitz - aufgrund eines Todesfalls in seinem Verwandtenkreis - den offiziellen Feiern fernblieb. (Vgl. Reichspost, am 8.6.1936, S. 4) Da jedoch einige der im Film zu sehenden Geschehnisse mit Schilderungen aus zeitgenössischen Zeitungsartikeln übereinstimmen (siehe Materialien), könnte es sich bei jenen Einstellungen, auf denen Schmitz zu sehen ist, um früher/später aufgenommenes und anschließend montiertes Filmmaterial handeln.

Literatur:

Otto Lawitzki, Feuerwehr, in: Ferdinand Lettmayer (Hg.), Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien 1958, S. 461-469. 

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