In den ersten zwei Minuten des Films werden einige, insbesondere innerstädtische Bauwerke und Straßenzüge gefilmt, die im Zuge der Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt bzw. zerstört wurden; auf einem abgefilmten Plakat steht (u.a.) zu lesen: „Wir wollen Wien rein und gesund machen. Im September schauen wir Wiener nicht tatenlos in den Himmel! Wir arbeiten!" (1.54); die auf die Abfilmung des Plakates folgenden Einstellungen zeigen eine Reihe unterschiedlicher Aufräumarbeiten: Frauen beladen die Kipploren einer Feldbahn (2.07), der Schutt wird mit der Feldbahn durch die Stadt transportiert (2.32), Entleerung der Kipploren in eine Schuttgrube an der Peripherie (2.56), Vorbereitung von Sprengarbeiten (3.30); Sprengen von Gebäuden (4.30), Schuttbeseitigung mithilfe eines Baggers (5.30), manuelle Aufräumarbeiten und das Beladen von Material-Garnituren auf den Schienen der Straßenbahn (6.50); Fahrt der Material-Garnituren durch die Stadt sowie deren Entleerung (7.38), weitere Aufräumarbeiten mithilfe eines Seil-Baggers; Beladen eines Lkws (8.30) sowie manuelle Entladung schuttbefüllter Lkws (9.15);

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Seit Herbst 1943 wurden seitens der Alliierten Bombenangriffe auf Österreich verübt, wobei Wien im Herbst 1944 und März 1945 besonders schwer getroffen wurde. Die materiellen Schäden durch die Bombardierungen waren teils enorm (ca. 40 Prozent der Wiener Häuser hatten Kriegsbeschädigungen aufzuweisen, ca. 5 Prozent waren völlig zerstört). Durch die Zerstörung der Gebäude fielen etwa 850.000 Kubikmeter Schutt an, die einerseits die Straßen und Plätze der Stadt blockierten und andererseits - insbesondere in Verbindung mit der katastrophalen Ernährungs- und Versorgungslage - eine nicht unwesentliche Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellten. (Vgl. Bihl, Wien S. 545-548)

Die Aufräumarbeiten in Wien begannen bereits im April des Jahres 1945 und wurden mit dem „Aufruf zur Gemeinschaftsarbeit" durch den Wiener Bürgermeister Theodor Körner intensiviert. Der erste Aufruf zur Aktion fand am 1. September 1945 statt. Die Arbeit begann mit dem 3. September 1945. Zur Arbeit wurden alle bekannten Nationalsozialisten sowie Jugendliche zwischen 15 und 30 Jahren verpflichtet. Des Weiteren hatten Beschäftigungslose 60 Stunden, Erwerbstätige 16 Stunden zu arbeiten. Nationalsozialisten hatten die jeweils doppelten Stundensätze zu leisten. Ende September beschloss der Organisationsausschuss für die Reinigungsarbeiten, die Arbeits-Aktion auf den Monat Oktober auszuweiten.

Literatur/Quelle:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

Arbeiter-Zeitung, am 4.9.1945, S. 3.

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