Titelblatt/Insert: "Herstellung von elektrischen Schnellzugslokomotiven." / "Construction de locomotive électriques à grande vitesse." (0.00)

Insert: "Drehen und Schleifen von Einzelteilen des Motors." / "Tournage et polissage des pièces du moteur."; ein Mann bei der Arbeit; Bearbeitung eines runden, rotierenden Motorenelements auf einer Drehbank (0.07); ein weiteres Motorenelement befindet sich, ebenfalls rotierend, auf einer  Drehbank; mit einer halbrunden Maßlehre werden Abstände am Motorenelement gemessen; nach Beendigung des Messevorganges setzt der Mann sein Werkstück wieder in Rotation; Männer an großen, sich drehenden Maschinen sind zu sehen; verschiedene Arbeitsvorgänge werden aus verschiedenen Perspektiven und Positionen gefilmt (0.03)

Insert: "Bekleben der Blechtafeln mit Isolierpapier." / "Collage de papier isolant sur des plaques de fer blanc."; zwei Frauen streichen große rechteckige Blechelemente mit Pinseln ein, um diese anschließend einer Art Walzwerk zuzuführen; ein Mann im Hintergrund scheint diese Maschine zu bedienen; an einer weiteren Arbeitsstation reinigt ein Arbeiter eine der Oberwalzen mit einem Tuch; hierauf folgend entnimmt er eines der nun beklebten Blechstücke aus der Maschine (0.57)

Insert: "Stanzen der Gehäusebleche." / "Frappement des plaques de l'armature."; eine Frau stanzt an einer großen Maschine Blechelemente zurecht; ein Mann kommt vorbei und kontrolliert/begutachtet eines der Blechteile (1.16)

Insert: "Stanzen der Ankerbleche." / "Frappent des plaques de l'ancre."; eine Frau überwacht die (teil)automatisierte Arbeit einer Maschine, die Elemente aus einem kreisrunden Blech stanzt; sie entnimmt das Blech, um es der nächsten Maschine zur Weiterverarbeitung zuzuführen (1.35)

Insert: "Zusammenbau eines Ankers mit isolierten Blechen." / "Montage d'une ancre avec des plaques de fer blanc Isolées."; zwei Arbeiterinnen bestücken ein Motorenelement mit den zuvor gestanzten kreisrunden Blechelementen (2.07)

Insert: "Pressen eines Kollektors mit 90 - 100 Tonnen Druck." / "Collecteur comprimé avec une force de 90 - 100 tonnes."; zwei Männer sind an einer Maschine zu sehen (2.18)

Insert: "Zusammengesetzter Widerstandskörper." / "Assemblage du corps de résistance."; ein rundes Motorenelement wird gefilmt (2.32)

Insert: "Einlegen der Wicklungen in ein Gehäuse." / "Pose des enroulements sur l'armature."; zwei Arbeiter bestücken die Innenseite eines Motorenelements mit Wicklungen; die Kamera schwenkt auf ein noch unfertiges Motorenelement; zwei Männer bei verschiedenen Arbeiten (2.43)

Insert: "Zusammenbau des fertigen Motors." / "Montage du moteur."; unterschiedliche Einzelteile des Motors werden zusammengesetzt (3.17)

Insert: "Wickeln der Transformatorenspule." / "Enroulement des bobines du transformateur"; ein Arbeiter wickelt an einer großen Maschine einen dicken Draht auf (3.45)

Insert: "Zusammenbau des Transformators." / "Montage du transformateur."; drei Männer stellen die zuvor gewickelten Transformatorenspulen auf einen Transformatorenkern (4.03)

Insert: "Prüfung des Transformators." / "Essai du transformateur."; ein Mann hantiert an verschiedenen großen Elektroapparaturen, um die Funktionstüchtigkeit des Transformators anhand des elektrischen Funkenüberschlags zwischen zwei Polen zu eruieren (4.44)

Insert: "Aufsetzten des Rahmengestelles auf die Räder." / "Pose du chassis sur les roues."; Einblendung einer Animation/Zeichentrickfilmsequenz, die diesen Arbeitsschritt visualisiert; ein Arbeiter bringt die Räder der Lokomotive in Position; sodann wird das Rahmengestell mithilfe eines Kranes aufgesetzt (5.03)

Insert: "Zusammenkuppeln der beiden Gestelle." / "Assemblage des chassis."; Einblendung einer Animation/Zeichentrickfilmsequenz, die diesen Arbeitsschritt visualisiert; ein Arbeiter schiebt die beiden Gestelle zueinander (5.48)

Insert: "Einbau des vierten Motors." / "Pose de quatrième moteur."; Montage einer Animation/Zeichentrickfilmsequenz, die diesen Arbeitsschritt visualisiert; Arbeiter, die mithilfe eines Krans diesen Arbeitsschritt durchführen (6.15)

Insert: "Zwei Antriebsmotore mit Zahnradantrieb und Motorenventilation." / "Deux moteurs de traction, et ventilation."; drei Männer hantieren an einer großen Maschine (6.46)

Insert: "Aufsetzen des Führer- und Maschinenhauses." / "Pose de la cage du conducteur et des machines."; Montage einer Animation/Zeichentrickfilmsequenz, die diese Arbeitsschritte visualisiert; Arbeiter, die mithilfe eines Krans diese Arbeitsschritte durchführen (7.09)

Einblendung einer Skizze/Zeichnung der Lokomotive; Überblendung auf eine der Skizze kongruente Schwarz-Weiß-Fotografie der fertig gestellten Lokomotive vor weißem Hintergrund; über der Lokomotive steht der Schriftzug: "DIE FERTIGE ARLBERG-LOKOMOTIVE" (7.59)

Insert: "Die fertige Lokomotive." / "La locomotive terminée."; die Lokomotive steht im Freien; Close Shot; Schuss von links unten; ein Mann steigt über eine kleine Leiter ins Führerhaus; die Lokomotive setzt sich in Bewegung und fährt am Kamerastandpunkt vorbei; die Lokomotive fährt aus einer Einstellhalle heraus (8.10)

Der Zug steht an einer Haltestelle (Bahnhof Zirl/Tirol); mehrere Personen stehen in unmittelbarer Nähe einer Tür eines Personenwaggons; Personen steigen aus dem Waggon; ein Bahnbediensteter läuft in das Bild; er bemerkt die Filmkamera und geht hierauf rückwärts aus dem Bild; ein kleines Kind durchquert die Reihen der aus dem Zug gestiegenen Personen; das Kind blickt in die Kamera und geht sodann seitlich aus dem Bild; insgesamt besteht die Gruppe der umherstehenden Personen aus etwa 20 Menschen; unter ihnen befindet sich auch Bundespräsident Michael Hainisch; seinem Auftritt folgen Händeschütteln, Begrüßungen, Hutziehen; die Personengruppe, angeführt von Hainisch, setzt sich in Bewegung; eine (weitere) Gruppe von Menschen steht vor einem kleinen Bahnhofsgebäude; der Schwenk der Kamera folgt ein paar Leuten, die über die Schienen schreiten; durch den Kamraschwenk sind das Gleissystem und die Bahnstromleitung zu erkennen (8.44)

Insert: "Die Lokomotive in drei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten." / "La locomotive à trois différentes vitesses."; mithilfe eines dreigeteilten Split Screens, wird das Vorbeifahren der Lokomotive in drei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen visualisiert (9.29)

Film endet (10.00) 

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Am 23.7.1920 wurde in der österreichischen Nationalversammlung beschlossen, dass alle Bahnstrecken westlich von Salzburg (650 km Gesamtstrecke) in den folgenden Jahren auf den elektrischen Betrieb umgestellt werden sollen. Einer der Hintergründe für die Modernisierungsbestrebungen des schienengebundenen Personen- und Transportwesens war die unzureichende Versorgung Österreichs mit Steinkohle. Diesbezüglich schrieb das Eisenbahn-Fachblatt "Die Lokomotive": "Sogleich nach dem Kriegsende kam die Frage der Elektrifizierung der Oesterreichischen Bundesbahnen ins Rollen, weil das unglückliche Rumpfösterreich ohne nennenswerte Steinkohlgewinnung auf das Wohlwollen des Auslandes angewiesen blieb und wiederholt der Bahnverkehr wegen Kohlenmangel ins Stocken geriet. Statt aber den Hauptverbraucher, die Industrie, durch zentrale elektrische Wirtschaft heranzuziehen, wurde mit vielfach größerem Kostenaufwand ein weitaus kleinerer Kohlenanteil erspart. Freilich machte die große Arbeitslosigkeit die Inangriffnahme zur dringendsten Aufgabe. [...] Die Baukosten spielten keine Rolle, da alles bar - mit frisch gedrucktem Papiergeld - bezahlt wurde." (Die Lokomotive, 5.1925, S. 79)

Die energiepolitische Bestrebung, sich von den teuren und nicht immer gesicherten Kohleimporten zumindest teilweise zu emanzipieren, bedurfte eines massiven Ausbaues der österreichischen Wasserkraft. So wurde für die Elektrifizierung der Arlbergbahn das Ruetzkraftwerk - das bereits die seit 1912 betriebene Mittenwaldbahn mit Strom versorgte - ausgebaut (Fertigstellung 1922) sowie das Speicherkraftwerk Spullersee (Baubeginn 1919, Fertigstellung 1925) errichtet. (Siehe hierzu auch: „Die Technik im Kampfe mit der Natur"; Sign.: 075)

Parallel zu den Kraftwerks(aus)bauten wurden Schritt für Schritt verschiedene Streckenabschnitte der Arlbergbahn für den elektrischen Betrieb umgerüstet. Die Eröffnung der ersten Teilstrecke von Innsbruck in das 27 Kilometer entfernte Telfs fand am 22.7.1923 unter großem medialen Aufsehen statt. (Vgl. Vorarlberger Tagblatt, am 13.5.1925) An dieser 'Jungfernfahrt' beteiligten sich unter anderem Bundespräsident Michael Hainisch, Verkehrsminister Hans Schürff und der Wiener Bürgermeister Karl Seitz (TC: ab 8.44). (Vgl. Vorarlberger Tagblatt, am 23.7.1923) Die Gesamtstrecke der Arlbergbahn von Innsbruck nach Bludenz (161 km) nahm am 14. Mai 1925 ihren elektrifizierten Betrieb auf.

Über die Vorteile der elektrifizierten Arlbergbahn schrieb ein zeitgenössischer Journalist folgende Worte: „Mit der Einführung des elektrischen Betriebs wird die Leistungsfähigkeit der Arlbergbahn ganz wesentlich gesteigert. Der elektrische Betrieb bietet große Vorteile, so die Erhöhung der Reisegeschwindigkeit um 20 Prozent, so daß sich die Fahrzeit von Innsbruck zum Arlberg auf zwei Stunden verkürzt, den Wegfall des toten Tendergewichts, die Befreiung von der Rauch- Ruß- und Gasplage, besonders durch den langen Tunnel, die bessere Ausnützung der stets betriebsbereiten Lokomotive, den Wegfall der Wasser- und Kohlenstationen, die Erhöhung der Betriebssicherheit und manches andere, was heute bei einem Vollbetrieb wichtig ist. Die Leistung einer elektrischen Lokomotive wird 2560-2890 PS betragen. Der Genuß, durch das landschaftlich schöne Oberinntal, das Stanzer- und Klostertal zu fahren, wird jetzt nicht mehr durch Ruß und Qualm von Lokomotive eingeschränkt." (Vorarlberger Tagblatt, am 13.5.1925) Nebst diesen Vorteilen verminderte die Elektrifizierung der Arlbergbahn den Kohleverbrauch der Österreichischen Bundesbahnen um etwa 130.000 Tonnen/Jahr. Auch führten die einfacheren Erhaltungsarbeiten zu Kostenersparnissen durch einen niedrigeren Personalbedarf. (Vgl. Die Lokomotive, 5.1925, S. 93; Vorarlberger Tagblatt, am 18.5.1925, S. 3-4)

Bei der im Film dargestellten Produktion der elektrischen Lokomotive handelt es sich um die Baureihe BBÖ 1100 (1 C + C 1; Gebirgsschnellzuglokomotive), die in Zusammenarbeit zwischen der Lokomotivenfabrik Floridsdorf (mechanischer Teil) und den Österreichischen Brown-Boveri-Werken in Wien (elektrischer Teil) hergestellt wurde. Die relativ frühe Fertigstellung dieser Lokomotive begründet sich mitunter darauf, dass das Österreichische Brown-Boveri-Werk auf Erfahrungen seines Schweizer Stammhauses zurückgreifen konnte, das an der Entwicklung der Gotthardlokomotive beteiligt war. Der elektrische Teil der BBÖ 1100 orientiert sich - trotz mancher Modifikationen - weitgehend an der Schweizer Gotthardlokomotive. Weitere Lokomotiven, die in der Anfangsphase der elektrifizierten Arlbergstrecke eingesetzt wurden, waren die BBÖ 1029 sowie die Güterzuglokomotive BBÖ 1080. (Vgl. Die Lokomotive, 5. 1925, S. 79-81)

Quellen:

Die Lokomotive, 5.1925, S. 79-81; 93.

Vorarlberger Tagblatt, am 23.7.1923.

Vorarlberger Tagblatt, am 18.5.1925.

Vorarlberger Tagblatt, am 13.5.1925.

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