Aufmarsch unterschiedlicher Gewerbebetriebe am Burgring (Höhe Maria-Theresien-Platz/Burgtor); auf der Höhe des Maria-Theresien-Platzes befindet sich eine (Fest-)Tribüne mit dicht gedrängtem Publikum; Fahnenträger; kostümierte Umzugsgruppen; geschmückte Pferdewägen/Festwägen; die unterschiedlichen Festwägen der jeweiligen Innungen bzw. Gewerbebetriebe werden gefilmt; u. a.: die Kürschner (0.26; 6.39), Gastbetriebe (0.54), die Brauerei „Gambrinus" (1.16; 3.56), die „Milchquelle" (1.34; 4.26); Kameraschwenk über die Festtribüne mit den (Ehren-)Gästen: Bürgermeister Karl Seitz, Bundespräsident Wilhelm Miklas (2.10) und Bundeskanzler Ernst Streeruwitz (3.21; 9.29); Fahnenträger; Musikkapelle; dekorierter Festwagen (Automobil) der Fleischhauer (2.33; 3.00; 6.31); Pferdewagen der Milchhändler (2.46); Pferdewagen des „Sperl" (4.05); Pferdewagen der Milchmeier und Milchhändler (4.34); Frauen in Tenniskostümen/Sportbekleidung bei einer Art Tanz-Performance (4.45; 7.13); Aufnahmen von mit Blumen dekorierten Automobilen, auf denen sich mit Hüten winkende Fahrgäste befinden (5.06); ein dekorierter Pferdewagen „Zur Blauen Flasche" (5.18; 7.08), ein Wagen der Wurstmacher (6.05); Festwagen der Kürschner (‚Urwalddekoration'; Mann und Frau sind in Leopardenfell gehüllt), (7.33); Festumzug der Zuckerbäcker und der Eiserzeuger (7.41) sowie der Hafner und Ofenmacher (8.05); unterschiedliche Tanzeinlagen verschiedener Gruppen: Frauen mit Boafächern (Fächermacher), (8.57), mit Hutschachteln (Modistinnen) (9.08), mit über den Schultern getragenen Tüchern (9.24) und Schirmen (9.48); der Festumzug der Rauchfangkehrer (9.55) und Kaffeesieder (10.22);

weniger anzeigen

Am 9. Juni 1929 fand - im Zuge der „Festwochen in Wien" - auch der „Festzug der Gewerbe" statt. Choreograf dieses „tanzenden Festzuges" war Rudolf von Laban, der mit etwa 3000 Laientänzern sowie einigen professionellen Wiener Tanzensembles diesen Umzug gestaltete. Der Festzug verlief von der Reichsratsstraße über den Rathausplatz auf die Ringstraße, über die Praterstraße und die Prater Hauptallee bis zur Rotunde.

Der Film wurde vermutlich von Adi Mayer hergestellt. Diese Vermutung findet sich auch bei Andrea Amort und wird durch die Filmographie der Adi Mayer-Film erhärtet. Diskrepanzen ergeben sich jedoch hinsichtlich der Filmlänge. Denn während der Film im WStLa 300 Meter (16mm) lang ist, wurde der Film auf der Homepage der Adi Mayer-Film mit 500 (? mm) Metern angegeben.

Literatur: 

Andrea Amort/Mimi Wunderer-Gosch, Österreich tanzt. Geschichte und Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2001.

Andrea Amort, Die tanzende Straße. Zum "Festzug der Gewerbe" von Rudolf Laban 1929 in Wien, in: Christian Dewald (Hg.), Arbeiter Kino. Linke Filmkultur der Ersten Republik. Wien 2007, S. 53-65.

Homepage der Adi Mayer-Film; online unter: http://www.adimayerfilm.at/2012/adi-mayer-film/produktionsverzeichnis-1923-bis-2003/ (19.1.2013).

weniger anzeigen