Einblendung des Titels „Der Amerikaner" über der Totalen eines Autoschrottplatzes; im Bildhintergrund türmen sich verschrottete Autos; im Bildvordergrund befindet sich ein desolates Auto mit geöffneter Motorhaube; Titelmusik geht in Filmmusik über; Ferdinand Nowak (Fritz Heller) und Josef ‚Pepi' Stangemeier (Heinz Conrads) gehen vom Bildhintergrund in Richtung Auto (0.00)

Totale; beim Auto angekommen, deutet Nowak mit seinem Finger auf das Auto und sagt: „Der da. Der is's!"; da er ein moderner Mensch sei, habe er sich zum Kauf eines Autos entschlossen; mit einem eigenen Auto sei er endlich unabhängig vom beengten Betrieb des öffentlichen Verkehrs und könne am Wochenende ins Grüne fahren (0.10)

Nowak öffnet die Tür und setzt sich in das Auto; er ist begeistert von den weichen Sitzen und fabuliert über die Geschwindigkeit, mit der er zukünftig durch die Stadt brausen wird; Stangemeier gibt ihm zu bedenken, dass er wegen des Verkehrsaufkommens lediglich mit „Schneckentempo" vorwärts kommen und Probleme mit der Parkplatzsuche haben werde; Stangemeier gibt weiters zu bedenken, dass die Gemeinde alles tue, um den öffentlichen Verkehr weiter zu verbessern und zu beschleunigen; so würden beispielsweise bald die neuen Doppeldeckerbusse eingeführt, wie man sie aus Amerika und England kenne (0.42)

Nowak steigt wieder aus dem Auto; ein Autoverkäufer betritt das Bild; Nowak erkundigt sich nach dem Preis; der Verkäufer veranschlagt 2000 Schilling für das amerikanische Automodell, 8000 für einen neuen Motor, 5000 für neue Reifen, 4000 für die Reparatur des Getriebes und 2000 für eine gebrauchte Lichtmaschine; Stangemeier rechnet die Summe im Kopf aus und bittet hierauf den Verkäufer um Papier und Bleistift; er erhält Papier und Bleistift, reicht diese an Nowak weiter und fordert diesen auf, auszurechnen, wie oft er um den Gesamtkaufpreis den öffentlichen Verkehr nutzen könne; ohne weiterzurechnen verzagt Nowak ob des hohen Preises und entscheidet sich gegen den Kauf des Autos und für einen Sitz im öffentlichen Autobus (1.20)

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Als Kompensation für den Wegfall bestimmter Straßenbahnlinien wurden seit dem Jahr 1960 Doppeldeckerbusse des Types DD 2 FU der Firma ÖAF - Gräf & Stift eingesetzt. Die Doppeldeckebusse boten dabei den Vorteil, auf einer relativ geringen Grundfläche ein hohes Fassungsvermögen aufzuweisen. Dies war insbesondere hinsichtlich des zunehmenden Verkehrsaufkommens von Nutzen (1959 / ca. 230.000 KFZ). Die erste Strecke, auf der diese neuen Doppeldeckerbusse fuhren, war die innerstädtische Buslinie 4, auf der die Busse seit Frühjahr 1960 probeweise verkehrten. Die wohl bekannteste Doppeldeckerlinie galt dem Ersatz der ehemaligen Straßenbahnlinie 13. Ab Juli 1961 kamen hier Doppeldeckerbusse zum Einsatz. Weitere Streckenverläufe waren die Linie 61 (später 59A) und 39A (später 35A). Mit dem Jahr 1991 wurde der Betrieb der Doppeldeckerbusse eingestellt

Diese Kurzfilmreihe wurde für die Gemeinde Wien produziert und hatte neben erzieherischen (Solidaritätsprinzip, Toleranz und Rücksicht, Gemeinschaftsgut, etc.) und rechtfertigenden (Steuereinnahmen, etc.) Intentionen insbesondere werbende Aufgaben. Bezüglich des werbenden Charakters dieser Filme galt es, die für die Bevölkerung erreichten Errungenschaften der Stadt hervorzuheben. Die Grundaussage der Filme verlautet, dass sich die Gemeinde nach vollzogenem Wiederaufbau nicht mit der Wiederherstellung der basalen Grundfunktionen der Stadt begnügt, sondern diese in einer zweiten Phase auszudehnen und im Sinne des sozialdemokratischen „Weltstadt-Ideoms" sowie des gern vorgetragenen Bekenntnisses zur Moderne zu erweitern und zu verbessern gedenkt. Einerseits werden hier unterschiedliche Bau- und Infrastrukturprojekte hervorgehoben (Stadthalle, Doppeldeckerautobusse, Museum der Stadt Wien, etc.), andererseits Leistungen im Bereich von Politik und Verwaltung (Arbeitsprogramm, freundliche Beamte, etc.). Dass sich die Wiener Sozialdemokratie hinsichtlich ihres Ziels, „moderne Weltstadt" zu werden, selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, verdeutlicht beispielsweise ein Vergleich der Wahlplakate zu den Gemeinderatswahlen von 1954 und 1959. (Vgl. Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus, interne ID-Nr.: AC10568882 und AC10658578) Während auf dem Plakat von 1954 noch zu lesen steht „damit Wien wieder Weltstadt werde wählt SPÖ", dürfte diese Zielsetzung aus sozialdemokratischer Sicht 1959 erreicht worden sein, da sich die potentielle Wählerschaft in diesem Jahr bereits mit einem „Weltstadt Wien wählt Liste 2. Sozialistische Partei" konfrontiert sieht.

(Vergleiche auch: Filmreihe „Und das für mein Geld"; Sign.: 174-188).

Im Film „Schönbrunn" (Sign.: 108) spricht Nowak vom heutigen Wien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Museum der Stadt Wien (Karlsplatz); dieses wurde am 23.4.1959 eröffnet; da er hinsichtlich des „zukünftigen" Wiens die Doppeldeckerbusse erwähnt - diese werden frühestens ab 1960/61 eingesetzt - wird die Filmreihe wohl um das Jahr 1959 entstanden sein.

In den Evidenzblättern zu den Filmen der media wien scheint ebenfalls das Datum 1959 auf; allerdings Februar 1959; die Filme spielen jedoch allesamt im Sommer; dies könnte auf das Entstehungsjahr 1958 hinweisen.

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Sketschhaftes Szenenspiel; humoristische Dialoge im ‚Wiener Schmäh' der beiden (Volks-)Schauspieler Heinz Conrads und Fritz Heller; Struktur der Filme: In von Scherzen und Missverständnissen durchzogenen Dialogen klärt der jovial-extravertierte Herr Stangemeier (Conrads) den cholerischen und etwas unbedarften Herrn Nowak (Heller) über einen Sachverhalt hinsichtlich der Gemeinde-/Stadtverwaltung auf; diese sketschhaften Dialoge werden durch illustratives Mienenspiel sowie intensiven Körpereinsatz der Schauspieler begleitet; Steinwendner setzt auf Folklore des Wiener „Phäakentums" und auf den charmanten „Wiener Schmäh"; Letzterer changiert hier zwischen weinseliger Einfältigkeit und immerkluger Jovialität.

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