Einblendung des Titels „Gema bad'n" über das Filmbild eines Bienenstocks; Titelmusik geht in Filmmusik über; Totale; Hr. Novak (Fritz Heller) ‚schleicht' mit einer Imkermaske zu drei großen Bienenstöcken und führt ruckartige Bewegungen mit seinen Armen aus; Halbtotale auf Hr. Stangemeier (Heinz Conrads), der diese Szene mit einem Opernglas aus der Ferne beobachtet und hierüber den Kopf schüttelt; Novak wird von einer Biene gestochen, schreit „Au!" und läuft aus dem Bild in Richtung des an einem Tisch sitzenden Stangemeiers (0.00)

Halbtotale; Novak setzt sich zu Stangemeier an den Tisch; vom Bienenstich hat er Schmerzen in seinem Finger; Stangemeier sagt zu Novak, dass er ihm schon längere Zeit mit seinem „Feldstecher" zugesehen habe; Stangemeier will wissen, warum sich Novak habe stechen lassen; Novak gibt zur Antwort, dass die Bienenstiche gegen seinen Rheumatismus helfen würden; auf die Frage, ob denn diese Methode helfe, antwortet Novak, dass er sein Rheuma nicht mehr spüre, da ihn nun der Bienenstich so schmerze (0.17)

Stangemeier entgegnet, dass diese Methode nichts mit Fortschritt zu tun hätte, worauf Novak - noch immer vom Schmerz des Stiches geplagt - verärgert antwortet: „Aber gengan's baden mit Ihrem Fortschritt!" (0.44)

Das Wort „baden" ist Stangemeiers Stichwort, um weiter auszuführen; er erläutert Novak, dass dieser gegen seine Beschwerden doch ein Heilbad aufsuchen solle; die städtischen Bäder der Gemeinde Wien seien mitunter auf Heilmassagen spezialisiert; Wien sei nämlich eine Bäderstadt; ein Bad nach dem anderen sei durch die Gemeinde errichtet worden; die Wiener hätten die Infrastruktur der Badeanstalten sofort angenommen, da sie erkannt hätten, dass Baden gesund sei (0.48)

Novak wird von einer Biene in die Nase gestochen; er beschwert sich, da er an dieser Stelle gar keinen Rheumatismus habe; auf die (rhetorische) Frage Stangemeiers, was sie denn nun machen sollen, antwortet Novak: „Gema bad'n!" (1.30)

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Diese Kurzfilmreihe wurde für die Gemeinde Wien produziert und hatte neben erzieherischen (Solidaritätsprinzip, Toleranz und Rücksicht, Gemeinschaftsgut, etc.) und rechtfertigenden (Steuereinnahmen, etc.) Intentionen insbesondere werbende Aufgaben. Bezüglich des werbenden Charakters dieser Filme galt es, die für die Bevölkerung erreichten Errungenschaften der Stadt hervorzuheben. Die Grundaussage der Filme verlautet, dass sich die Gemeinde nach vollzogenem Wiederaufbau nicht mit der Wiederherstellung der basalen Grundfunktionen der Stadt begnügt, sondern diese in einer zweiten Phase auszudehnen und im Sinne des sozialdemokratischen „Weltstadt-Ideoms" sowie des gern vorgetragenen Bekenntnisses zur Moderne zu erweitern und zu verbessern gedenkt. Einerseits werden hier unterschiedliche Bau- und Infrastrukturprojekte hervorgehoben (Stadthalle, Doppeldeckerautobusse, Museum der Stadt Wien, etc.), andererseits Leistungen im Bereich von Politik und Verwaltung (Arbeitsprogramm, freundliche Beamte, etc.). Dass sich die Wiener Sozialdemokratie hinsichtlich ihres Ziels, „moderne Weltstadt" zu werden, selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, verdeutlicht beispielsweise ein Vergleich der Wahlplakate zu den Gemeinderatswahlen von 1954 und 1959. (Vgl. Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus, interne ID-Nr.: AC10568882 und AC10658578) Während auf dem Plakat von 1954 noch zu lesen steht „damit Wien wieder Weltstadt werde wählt SPÖ", dürfte diese Zielsetzung aus sozialdemokratischer Sicht 1959 erreicht worden sein, da sich die potentielle Wählerschaft in diesem Jahr bereits mit einem „Weltstadt Wien wählt Liste 2. Sozialistische Partei" konfrontiert sieht.

(Vergleiche auch: Filmreihe „Und das für mein Geld"; Sign.: 174-188).

Im Film „Schönbrunn" (Sign.: 108) spricht Novak vom heutigen Wien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Museum der Stadt Wien (Karlsplatz); dieses wurde am 23.4.1959 eröffnet; da er hinsichtlich des „zukünftigen" Wiens die Doppeldeckerbusse erwähnt - diese werden frühestens ab 1960/61 eingesetzt - wird die Filmreihe wohl um das Jahr 1959 entstanden sein.

In den Evidenzblättern zu den Filmen der media wien scheint ebenfalls das Datum 1959 auf; allerdings Februar 1959; die Filme spielen jedoch allesamt im Sommer; dies könnte auf das Entstehungsjahr 1958 hinweisen.

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Sketschhaftes Szenenspiel; humoristische Dialoge im ‚Wiener Schmäh' der beiden (Volks-)Schauspieler Heinz Conrads und Fritz Heller; Struktur der Filme: in von Scherzen und Missverständnissen durchzogenen Dialogen klärt der jovial-extravertierte Herr Stangemeier (Conrads) den cholerischen und etwas unbedarften Herrn Novak (Heller) über einen Sachverhalt hinsichtlich der Gemeinde-/Stadtverwaltung auf; diese sketschhaften Dialoge werden durch illustratives Mienenspiel sowie intensiven Körpereinsatz der Schauspieler begleitet; Steinwendner setzt auf Folklore des Wiener „Phäakentums" und auf den charmanten „Wiener Schmäh"; Letzterer changiert hier zwischen weinseliger Einfältigkeit und immerkluger Jovialität. 

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