Einblendung des Titels „Der Falsche" über einer Innenraumaufnahme und Herrn Nowak (Fritz Heller); Titelmusik geht in Filmmusik über; Hr. Nowak gießt in seiner Wohnung Kakteen (0.00)

Es wird vehement an der Eingangstür geklopft; von außen tönt die unfreundliche Stimme: „Aufmachen Gaskassier!"; Nahaufnahme Nowaks; er scheint sich über etwas klar zu werden; er zieht seine Schuhe aus und schleicht in Richtung Fenster (0.09)

Totale; Außenaufnahme und Kameraschwenk; man sieht Nowak aus dem Fenster des ersten Stocks eines Wohnhauses blicken; wortlos deutet er einem herannahenden Polizisten, dass dieser geräuschlos zu seiner Wohnungstür gehen solle um dort jemanden zu verhaften; der Polizist begreift nicht sofort, macht sich dann jedoch eilig auf den Weg (0.33)

Innenaufnahme der Wohnung; Nowak macht sich auf den Weg zur Eingangstür und gibt dem vor der Tür noch immer Klopfenden zu verstehen, dass er gerade aufgewacht sei und gleich kommen werde; Nowak horcht an der Tür; als er die Stimme des Polizisten vernimmt, der gerade daran geht, den ungebetenen Gast zu verhaften, öffnet Nowak seine Eingangstür (1.11)

Innenaufnahme des Stiegenhauses; Nowak öffnet die Tür; der Polizist legt dem vermeintlichen Gaskassier gerade die Handschellen an; der Gaskassier protestiert; der Polizist gratuliert Nowak, da er geholfen habe, den Betrüger zu fassen; Nowak reibt sich voller Freude die Hände; der Betrüger wird abgeführt; Nowaks Nachbar, Hr. Stangemeier (Heinz Conrads) kommt in diesem Moment das Stiegenhaus hinaufgeeilt (1.30)

Stangemeier bleibt erstaunt bei Nowak stehen und wundert sich darüber, dass am helllichten Tag Betrüger unterwegs sind; er fragt Nowak wie er den falschen Gaskassier erkannt habe; Nowak gibt darüber Auskunft: erstens seien im Gegensatz zum Betrüger die Beamten der Gemeinde Wien heute sehr freundlich und zweitens war der richtige Gaskassier schon am Vortag bei ihm (1.42)

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Diese Kurzfilmreihe wurde für die Gemeinde Wien produziert und hatte neben erzieherischen (Solidaritätsprinzip, Toleranz und Rücksicht, Gemeinschaftsgut, etc.) und rechtfertigenden (Steuereinnahmen, etc.) Intentionen insbesondere werbende Aufgaben. Bezüglich des werbenden Charakters dieser Filme galt es, die für die Bevölkerung erreichten Errungenschaften der Stadt hervorzuheben. Die Grundaussage der Filme verlautet, dass sich die Gemeinde nach vollzogenem Wiederaufbau nicht mit der Wiederherstellung der basalen Grundfunktionen der Stadt begnügt, sondern diese in einer zweiten Phase auszudehnen und im Sinne des sozialdemokratischen „Weltstadt-Ideoms" sowie des gern vorgetragenen Bekenntnisses zur Moderne zu erweitern und zu verbessern gedenkt. Einerseits werden hier unterschiedliche Bau- und Infrastrukturprojekte hervorgehoben (Stadthalle, Doppeldeckerautobusse, Museum der Stadt Wien, etc.), andererseits Leistungen im Bereich von Politik und Verwaltung (Arbeitsprogramm, freundliche Beamte, etc.). Dass sich die Wiener Sozialdemokratie hinsichtlich ihres Ziels, „moderne Weltstadt" zu werden, selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, verdeutlicht beispielsweise ein Vergleich der Wahlplakate zu den Gemeinderatswahlen von 1954 und 1959. (Vgl. Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus, interne ID-Nr.: AC10568882 und AC10658578) Während auf dem Plakat von 1954 noch zu lesen steht „damit Wien wieder Weltstadt werde wählt SPÖ", dürfte diese Zielsetzung aus sozialdemokratischer Sicht 1959 erreicht worden sein, da sich die potentielle Wählerschaft in diesem Jahr bereits mit einem „Weltstadt Wien wählt Liste 2. Sozialistische Partei" konfrontiert sieht.

(Vergleiche auch Filmreihe „Und das für mein Geld"; Sign.: 174-188)

Im Film „Schönbrunn" (Sign.: 108) spricht Nowak vom heutigen Wien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Museum der Stadt Wien (Karlsplatz); dieses wurde am 23.4.1959 eröffnet; da er hinsichtlich des „zukünftigen" Wiens die Doppeldeckerbusse erwähnt - diese werden frühestens ab 1960/61 eingesetzt - wird die Filmreihe wohl um das Jahr 1959 entstanden sein.

In den Evidenzblättern zu den Filmen der media wien scheint ebenfalls das Datum 1959 auf; allerdings Februar 1959; die Filme spielen jedoch allesamt im Sommer; dies könnte auf das Entstehungsjahr 1958 hinweisen.

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Sketschhaftes Szenenspiel; humoristische Dialoge im ‚Wiener Schmäh' der beiden (Volks)Schauspieler Heinz Conrads und Fritz Heller; Struktur der Filme: In von Scherzen und Missverständnissen durchzogenen Dialogen klärt der jovial-extravertierte Herr Stangemeier (Conrads) den cholerischen und etwas unbedarften Herrn Nowak (Heller) über einen Sachverhalt hinsichtlich der Gemeinde-/Stadtverwaltung auf; diese sketschhaften Dialoge werden durch illustratives Mienenspiel sowie intensiven Körpereinsatz der Schauspieler begleitet; Steinwendner setzt auf Folklore des Wiener „Phäakentums" und auf den charmanten „Wiener Schmäh"; Letzterer changiert hier zwischen weinseliger Einfältigkeit und immerkluger Jovialität.

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