Einblendung des Titels „Das Blumenbeet" über dem Filmbild einer Parklandschaf; Titelmusik geht in Filmmusik über; Hr. Stangemeier (Heinz Conrads), Hr. Nowak (Fritz Heller) und ein kleiner Junge an dessen Hand gehen spazieren (0.00)

Halbtotale; die drei bleiben stehen; Stangemeier stellt Nowak die rhetorische Frage, ob er denn wisse, dass er ein reicher Mann sei, der Brücken, Denkmäler und Parkanlagen mit herrlichen Blumen besitze; Nowak gibt hierauf kund, dass ihn das Wort „Blumen" daran erinnere, dass heute seine Frau Geburtstag habe; an den Geburtstag seiner Frau erinnert, läuft Nowak in ein hinter ihnen liegendes Blumenbeet und beginnt hektisch ein paar Blumen zu pflücken; Stangemeier echauffiert sich über dieses Verhalten und fordert Nowak auf, sofort das Beet zu verlassen (0.08)

Nowak versteht die Aufregung nicht und meint lediglich auf die Blumen hinweisend: „Schön, was? Und das alles aus meinem Park!"; hierauf wird er von Stangemeier in scherzhaftem und doch strengem Ton aufgeklärt, dass ihm all die Dinge, von denen er zuvor sprach, ja nicht alleine gehören, sondern „allen" Bewohnern Wiens; Nowak hätte - wenn er schon die Blumen pflücken möchte - zuvor alle rund 2 Millionen Wiener um deren Erlaubnis fragen müssen (0.52)

Halbtotale; aus dem Hintergrund nähert sich ein Polizist; er bleibt hinter den beiden Männern stehen und holt aus seiner Brusttasche einen Notizblock/Strafzettel hervor; die beiden Männer bemerken den Polizisten hinter ihnen noch nicht; Nowak wird nun einsichtig und dies nicht zuletzt auch deshalb, da die Befragung aller zwei Millionen Wiener viel Zeit beansprucht hätte; Hr. Stangemeier gibt hierauf zu verstehen, dass er aus diesem Grund besser gleich alle Blumen stehenlassen solle; nun erblickt Stangemeier den Polizisten und sagt zu Nowak: „Grean is" (Anm.: Grün ist es; Farbe der Uniform); hierauf zuckt Nowak zusammen und sagt in ängstlichem Ton: „Vielleicht hab ich seine (Polizisten) Blumen erwischt" (1.46)

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Diese Kurzfilmreihe wurde für die Gemeinde Wien produziert und hatte neben erzieherischen (Solidaritätsprinzip, Toleranz und Rücksicht, Gemeinschaftsgut, etc.) und rechtfertigenden (Steuereinnahmen, etc.) Intentionen insbesondere werbende Aufgaben. Bezüglich des werbenden Charakters dieser Filme galt es, die für die Bevölkerung erreichten Errungenschaften der Stadt hervorzuheben. Die Grundaussage der Filme verlautet, dass sich die Gemeinde nach vollzogenem Wiederaufbau nicht mit der Wiederherstellung der basalen Grundfunktionen der Stadt begnügt, sondern diese in einer zweiten Phase auszudehnen und im Sinne des sozialdemokratischen „Weltstadt-Ideoms" sowie des gern vorgetragenen Bekenntnisses zur Moderne zu erweitern und zu verbessern gedenkt. Einerseits werden hier unterschiedliche Bau- und Infrastrukturprojekte hervorgehoben (Stadthalle, Doppeldeckerautobusse, Museum der Stadt Wien, etc.), andererseits Leistungen im Bereich von Politik und Verwaltung (Arbeitsprogramm, freundliche Beamte, etc.). Dass sich die Wiener Sozialdemokratie hinsichtlich ihres Ziels, „moderne Weltstadt" zu werden, selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, verdeutlicht beispielsweise ein Vergleich der Wahlplakate zu den Gemeinderatswahlen von 1954 und 1959. (Vgl. Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus, interne ID-Nr.: AC10568882 und AC10658578) Während auf dem Plakat von 1954 noch zu lesen steht „damit Wien wieder Weltstadt werde wählt SPÖ", dürfte diese Zielsetzung aus sozialdemokratischer Sicht 1959 erreicht worden sein, da sich die potentielle Wählerschaft in diesem Jahr bereits mit einem „Weltstadt Wien wählt Liste 2. Sozialistische Partei" konfrontiert sieht.

(Vergleiche auch: Filmreihe „Und das für mein Geld"; Sign.: 174-188)

Im Film „Schönbrunn" (Sign.: 108) spricht Nowak vom heutigen Wien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Museum der Stadt Wien (Karlsplatz); dieses wurde am 23.4.1959 eröffnet; da er hinsichtlich des „zukünftigen" Wiens die Doppeldeckerbusse erwähnt - diese werden frühestens ab 1960/61 eingesetzt - wird die Filmreihe wohl um das Jahr 1959 entstanden sein.

In den Evidenzblättern zu den Filmen der media wien scheint ebenfalls das Datum 1959 auf; allerdings Februar 1959; die Filme spielen jedoch allesamt im Sommer; dies könnte auf das Entstehungsjahr 1958 hinweisen.

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Erzieherische Intention des Films: Soziales Verhalten; gemeinschaftliches Eigentum darf nicht individuell angeeignet werden.

Sketschhaftes Szenenspiel; humoristische Dialoge im ‚Wiener Schmäh' der beiden (Volks)Schauspieler Heinz Conrads und Fritz Heller; Struktur der Filme: In von Scherzen und Missverständnissen durchzogenen Dialogen klärt der jovial-extravertierte Herr Stangemeier (Conrads) den cholerischen und etwas unbedarften Herrn Nowak (Heller) über einen Sachverhalt hinsichtlich der Gemeinde-/Stadtverwaltung auf; diese sketschhaften Dialoge werden durch illustratives Mienenspiel sowie intensiven Körpereinsatz der Schauspieler begleitet; Steinwendner setzt auf Folklore des Wiener „Phäakentums" und auf den charmanten „Wiener Schmäh"; Letzterer changiert hier zwischen weinseliger Einfältigkeit und immerkluger Jovialität.

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