Einblendung des Titels „Der Spaziergang" über einem Filmbild des Wiener Rathauses mit vorgelagertem Rathauspark (Kamerastandpunkt Höhe Universitätsring); Titelmusik geht in Filmmusik über; Hr. Stangemeier (Heinz Conrads), Hr. Nowak (Fritz Heller) und ein kleiner Junge an dessen Hand gehen in den südlichen Teil des Rathausparks (0.00)

Der Junge fragt Nowak: „Großvater, wem gehört denn der schöne Park?"; dieser Antwortet: „der Gemeinde!" (0.13)

Nowak kauft für sich und den Jungen ein Eis; er möchte auch Stangemeier auf ein Eis einladen; dieser lehnt scherzhaft mit einem kuriosen „nein danke, ich Rauche nicht" ab; die zwei Männer und der Junge setzen sich zu einem der Springbrunnen im Rathauspark (0.23)

Der Junge fragt nun: „Großvater, wem gehört denn die Straßenbahn?", worauf dieser antwortet: „der Gemeinde!"; auf die Frage des Jungen, was denn die Gemeinde sei, antwortet Nowak tautologisch: „Die Gemeinde, ist die Gemeinde!"; Stangemeier hält ihm daraufhin vor, dass mit solcherart Erklärung das Kind dies niemals begreifen könne; nun probiert es Stangemeier indem er erklärt: „Die Gemeinde, das ist der Großvater, du [...], ich! Mit einem Wort, die Gemeinde, das sind alle Wiener";  diese Erklärung dürfte der Junge verstanden haben, da er auf die Frage Stangemeiers: „Die Gemeinde sind...?", antwortet: „...sind m'ia!" 

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Diese Kurzfilmreihe wurde für die Gemeinde Wien produziert und hatte neben erzieherischen (Solidaritätsprinzip, Toleranz und Rücksicht, Gemeinschaftsgut, etc.) und rechtfertigenden (Steuereinnahmen, etc.) Intentionen insbesondere werbende Aufgaben. Bezüglich des werbenden Charakters dieser Filme galt es, die für die Bevölkerung erreichten Errungenschaften der Stadt hervorzuheben. Die Grundaussage der Filme verlautet, dass sich die Gemeinde nach vollzogenem Wiederaufbau nicht mit der Wiederherstellung der basalen Grundfunktionen der Stadt begnügt, sondern diese in einer zweiten Phase auszudehnen und im Sinne des sozialdemokratischen „Weltstadt-Ideoms" sowie des gern vorgetragenen Bekenntnisses zur Moderne zu erweitern und zu verbessern gedenkt. Einerseits werden hier unterschiedliche Bau- und Infrastrukturprojekte hervorgehoben (Stadthalle, Doppeldeckerautobusse, Museum der Stadt Wien, etc.), andererseits Leistungen im Bereich von Politik und Verwaltung (Arbeitsprogramm, freundliche Beamte, etc.). Dass sich die Wiener Sozialdemokratie hinsichtlich ihres Ziels, „moderne Weltstadt" zu werden, selbst ein gutes Zeugnis ausstellte, verdeutlicht beispielsweise ein Vergleich der Wahlplakate zu den Gemeinderatswahlen von 1954 und 1959. (Vgl. Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus, interne ID-Nr.: AC10568882 und AC10658578) Während auf dem Plakat von 1954 noch zu lesen steht „damit Wien wieder Weltstadt werde wählt SPÖ", dürfte diese Zielsetzung aus sozialdemokratischer Sicht 1959 erreicht worden sein, da sich die potentielle Wählerschaft in diesem Jahr bereits mit einem „Weltstadt Wien wählt Liste 2. Sozialistische Partei" konfrontiert sieht.

(Vergleiche hierzu auch die Filmreihe „Und das für mein Geld"; Sign.: 174-188)

Im Film „Schönbrunn" (Sign.: 108) spricht Nowak vom heutigen Wien und erwähnt in diesem Zusammenhang das Museum der Stadt Wien (Karlsplatz); dieses wurde am 23.4.1959 eröffnet; da er hinsichtlich des „zukünftigen" Wiens die Doppeldeckerbusse erwähnt - diese werden frühestens ab 1960/61 eingesetzt - wird die Filmreihe wohl um das Jahr 1959 entstanden sein.

In den Evidenzblättern zu den Filmen der media wien scheint ebenfalls das Datum 1959 auf; allerdings Februar 1959; die Filme spielen jedoch allesamt im Sommer; dies könnte auf das Entstehungsjahr 1958 hinweisen.

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Sketschhaftes Szenenspiel; humoristische Dialoge im ‚Wiener Schmäh' der beiden (Volks)Schauspieler Heinz Conrads und Fritz Heller; Struktur der Filme: In von Scherzen und Missverständnissen durchzogenen Dialogen klärt der jovial-extravertierte Herr Stangemeier (Conrads) den cholerischen und etwas unbedarften Herrn Nowak (Heller) über einen Sachverhalt hinsichtlich der Gemeinde-/Stadtverwaltung auf; diese sketschhaften Dialoge werden durch illustratives Mienenspiel sowie intensiven Körpereinsatz der Schauspieler begleitet; Steinwendner setzt auf Folklore des Wiener „Phäakentums" und auf den charmanten „Wiener Schmäh"; Letzterer changiert hier zwischen weinseliger Einfältigkeit und immerkluger Jovialität.

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