Halbtotale; Filmmusik (Streicherorchester); es ist dunkel; ein Mann (Hugo Gottschlich) und eine Frau sitzen aneinandergeschmiegt auf einer Parkbank; sie halten sich an den Händen; sie legt ihren Kopf auf seine Schulter (0.00)

Schnitt auf eine zu leuchten beginnende Straßenlaterne; Schnitt zurück auf das Paar, das sich von der Beleuchtung gestört fühlt; die beiden richten sich auf, machen sich etwas zurecht und sitzen nun ‚anständig' nebeneinander; Gottschlich - sichtlich verärgert über die neue Situation spricht: „Und das für mein Geld!"; seine Partnerin wendet lächelnd ein, dass Licht doch etwas sehr Schönes sei (0.07)

Während die Stimme der Frau aus dem Off über die Vorteile der öffentlichen Beleuchtung monologisiert, werden eine Reihe unterschiedlicher Straßenlaternen im nächtlichen Betrieb montiert (Wechsel zwischen erleuchteten Straßenzügen und verschiedenen Nahaufnahmen von Beleuchtungskörpern); die Frau erinnert Gottschlich an frühere Zeiten, wo „alles stockfinster - in jeder Beziehung - war. Licht: das ist doch das Symbol des Friedens [...]"; auch sei Wien die am besten beleuchtete Stadt Europas; auch werden jedes Jahr modernere und leistungsfähigere Lampen in Wien aufgestellt; „Schau sie dir nur an, die Lichter der Lichtstadt Wien" (0.21)

Schnitt zurück auf das Paar auf der Parkbank; Close Up Gottschlichs; die Frau spricht gestikulierend zu ihm: „Und das alles für dein Geld, Burschi"; die beiden umarmen sich; Gottschlich blickt direkt in die Kamera und antwortet sichtlich angetan von den Errungenschaften seiner Stadt: „Für meine paar Netsch!"(0.52)

Nachdem sich die Filmmusik gegen Ende des Szenenspiels gesteigert hat, endet sie abrupt; auf schwarzem Grund wird das Wappen der Bundeshauptstadt Wien eingeblendet; hierzu ertönt eine männliche Stimme aus dem Off: „Jawohl, denn auch Ihr Beitrag wird von der Gemeinde Wien gut verwaltet und verwendet" (1.00)

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Gegen Ende des Jahres 1946 gab es in Wien etwa 13.800 elektrische Straßenlaternen sowie 635 Gaslaternen. Die Zahl der elektrischen Straßenlaternen stieg in den folgenden Jahren massiv an. So zählte man 1948 25.000, 1953 50.000, 1958 75.000 und 1962 etwa 100.000 elektrische Lichtquellen, wobei in diesem Jahr die letzte Gaslaterne ihren Dienst quittierte. Neben der quantitativen Zunahme an Leuchtmitteln stiegen auch deren qualitative Eigenschaften bezüglich Lichtausbeute und Beleuchtungsstärke.

Die Kurzfilmserie "Und das alles für mein Geld" wurde von der Gemeinde Wien in Auftrag gegeben, um die Verwendung der öffentlichen Gelder darzulegen. Wie aus dem Archivmaterial der media wien zu entnehmen ist, kamen jene Filme als Beiprogramm im Kino zur Aufführung, wobei diese seit 1962 in 40 der größten Wiener Kinos vorgeführt wurden. (Vgl. WStLA, M. Abt. 350, A 15-99)

Literatur/Quellen:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

WStLA, M. Abt. 350, A 15-99.

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Die Filme der Serie „Und das alles für mein Geld" folgen einer gemeinsamen narrativen Grundstruktur. Nachdem in der Eingangsszene ein (vermeintliches) Problem aus dem Bereich der Wiener Stadtverwaltung umrissen wurde, äußert sich Schauspieler Hugo Gottschlich - der in dieser Serie eine wortkarge Variante des 'grantelnden Wieners' darstellt - hierüber in verärgert-resignativem Tonfall: „Und das für mein Geld!" Hierauf beginnt eine in der Eingangsszene vorgestellte zweite Person in kalmierendem und/oder aufklärendem Ton die Problematik durch Erläuterungen aufzulösen. Während diese Ausführungen von verschiedenen themenspezifischen Filmaufnahmen begleitet werden, wechselt die Stimme der zweiten Person ins Off. Im dritten 'Akt' kommt es sodann zu einer Großaufnahme Gottschlichs, der - nun von den Ausführungen überzeugt - mit freudig-erstauntem Gesichtsausdruck in die Kamera spricht: „Für meine paar Netsch!" Zum Schluss folgt - gewissermaßen als 'Epilog' - die Montage des Wiener Wappens vor schwarzem Grund. Ein Off-Kommentar legt dem Rezipienten nochmals dar, dass die Steuern von der Gemeinde Wien „gut verwaltet und verwendet" werden würden.

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