Filmsignation; Rathausmann, daneben das Wiener Stadtwappen; Insert: „Die Landesbildstelle Wien zeigt:" die Fassade des Wiener Rathauses in starker Untersicht; die Kamera bewegt sich durch das Tor hindurch; Aufnahmen des Innenhofes; BesucherInnen laufen an der Kamera vorbei; Schwenk über die Fassade im Innenhof; die Kamera bewegt sich entlang eines Ganges im Inneren des Rathauses; Einblendung des Titels: „Die Wiener Stadtbibliothek"; Schwenk über Bücherregale, die bis zur Decke Reichen, im Lesesaal der Stadtbibliothek;
Titelblatt der „Geschichte der Wiener Journalistik" aus dem Jahr 1848 von E. V. Zenker"; eine Sprecherin liest im Off den Titel; ein Sprecher führt weiter aus: am 28. Februar 1848 flog wie eine Brandrakete die Nachricht von der Revolution in Paris der Proklamation der Republik herein. Jetzt drängten auch in Wien die Dinge einem gewaltsamen Ende zu; die demokratische Idee erhob ihr Haupt neben der nationalen; in den einen Ruf stimmte alles ein: Pressefreiheit; Montage verschiedener historischer Bilder der Revolution 1848; die Sprecherin kündigt die Wiener Zeitung vom 14. März 1848 an; Schwenk über dieselbe Zeitung; Sprecher: seine Majestät habe bereits ein Komitee zur Erwägung des Zeitgemäßen zusammengesetzt; Montage verschiedener Stiche mit Motiven der Revolution; Off: seine Majestät erwarte, dass die Ruhe zurückkehren wird; Schwenk über die Wiener Zeitung vom 15. März 1848; Sprecher: Wir, Ferdinand der I., haben nunmehr solche Verfügungen getroffen, die wir als zur Erfüllung der Wünsche unserer Völker erforderlich erkannten. Die Pressefreiheit ist durch meine Erklärung der Aufhebung der Zensur gewährt; Aufnahme des Extra-Blattes mitsamt Gesetzestext; Sprecherin: einige Monate später am 1. Juli hieß es im Österreichischen Kurier; Aufnahme der Titelseite; der Sprecher liest aus einem Artikel vor: Wir leben in dieser seltenen Glückseligkeit der Tage: Jeder denkt, was er will, und scheut sich nicht, das Gedachte laut und offen zu sagen - respektive zu schreiben. Es ist erstaunlich, was seit Einführung der Pressefreiheit, in Wien geschrieben wurde; Montage verschiedener Schriftstücke mit Gedanken und Ausführungen zur Pressefreiheit; eine weitere Kundmachung des niederösterreichischen Gewerbe-Vereins wird zitiert, worin die Arbeiter, die sich an der Revolution nicht beteiligten, gelobt werden; Montage verschiedener Details des Stiches „Der Schwur der Arbeiter am Stefans-Platze am 26ten Mai 1848"; der Sprecher liest ein weiteres Flugblatt mit dem Titel: „Ein ernstes Wort an die Wiener Arbeiter" vor; darin heißt es, dass es Elende und Undankbare unter den Arbeitern gibt, die eine Erhöhung des Lohnes beanspruchen; diese seien Verräter und dürften nicht als Brüder begrüßt werden; Montage verschiedener historischer Abbildungen von ArbeiterInnen im Streik sowie einschlägiger Flugblätter; die Sprecherin kündigt im Off den Österreichischen Kurier vom 3. Juli 1848 an; Aufnahme der Titelseite sowie einer Theaterkritik; der Sprecher liest den Artikel vor; darin heißt es, dass Johann Nestroy mit seinem neuen Stück „Freiheit in Krähwinkel" einen vollen Erfolg gefeiert hätte; Montage von Ankündigungsplakaten des Theaterstücks sowie von Stichen der Aufführung; Off: es kommt in diesem Stück alles vor, was die neuesten Tage charakterisieren: der glühende Drang nach Freiheit selbst in den untersten Klassen; die Hoffnung der Reaktionäre auf die Russen, Metternich sogar, kurz: die ganze Revolution und Reaktion in einem hell erleuchteten Guckkasten; Aufnahme eines handgeschriebenen historischen Schriftstücks; Kupferstich der Fassade des Theaters an der Wien (04:26,08) sowie des Bühnenraumes (04:29,19); im Off ein Lied aus Nestroys Theaterstück; Montage von dazupassenden Stichen;
Nahaufnahme des Titelblattes des gedruckten Theatertextes „Freiheit in Krähwinkel"; Zoom Out; Over Shoulder; eine Frau blättert in dem Buch; Aufnahmen des Betriebs im Lesesaal der Wiener Stadtbibliothek; Detail- und Nahaufnahmen von BesucherInnen in die Lektüre vertieft; Off: „Als die Wiener Stadtbibliothek am 29. April 1856 durch Gemeinderatsbeschluss wieder errichtet wurde, hatte sie einen Bestand von nur rund 600 Bänden. Sie setzte mit dieser Neugründung die Tradition der bis ins Mittelalter zurückreichenden und 1780 an die Hofbibliothek verkauften Bibliothek der Stadt Wien fort. Heute besitzt die Wiener Stadtbibliothek zur Geschichte Wiens rund 180.000 Druckwerke in etwa 270.000 Bänden." Ein Mitarbeiter öffnet einen Schrank; Off: Das Institut ist mit seinen drei Sammlungsgebieten der Druckschriften, der Handschriften und der Musiksammlung eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Forschungsstätten Wiens; das 1897 erworbene Autograph von Ludwig van Beethovens Ouvertüre und die 1900 aus dem Nachlass Nikolaus von Dumbas übernommenen 200 Schuberthandschriften bildeten den Grundstock der Musiksammlung, die heute die größte Schubertsammlung der Welt besitzt; Nahaufnahme des Notendrucks von Franz Schubert „Die Zauberhafte"; Panoramaschwenk über den Lesesaal; weitere Bilder von BenutzerInnen im Lesesaal; Aufnahme des Harmoniums von Johann Strauss Sohn (06:28,15) sowie der Originalpartitur von dessen „Zigeunerbaron"; Nachaufnahme eines Schlosses, das mit einem Schlüssel entsperrt wird; ein Mitarbeiter öffnet einen Schrank; darin befinden sich verschiedene Schachteln mit Handschriften von Franz Grillparzer; Off: die Geburtsstunde der Handschriftensammlung schlug 1878. In diesem Jahr erhielt die Stadtbibliothek von Katharina Fröhlich nahezu den gesamten Nachlass von Franz Grillparzer. Seit damals konnten die Nachlässe Raimunds, Bauernfelds, Anzengrubers, Saars, Ebner-Eschenbachs und 1923 große Teile aus dem Nachlass Johann Nestroys erworben werden; ein Mitarbeiter entnimmt eine Schachtel; der Lesesaal in Aufsicht; ein Schrank mit den Schachteln zum Nachlass Johann Nestroys wird geöffnet; Over Shoulder; eine Benützerin blättert in einem Buch über die Handschriften von Nestroy, Zoom In; die Sprecherin kündigt Nestroy-Aphorismen an; ein Sprecher zitiert Sätze aus Nestroys Werk; Montage verschiedener Stiche und Fotos, welche Nestroy selbst oder Figuren aus Nestroys Theaterstücken zeigen;
Meldungen aus dem „Wiener Tagblatt für allgemeine Stände" werden zitiert; Detailaufnahmen von Stichen mit Motiven des Barrikadenbaus sowie der Revolution; im Off dramatische Klänge; der Sprecher zitiert aus der „Wiener Allgemeinen Musikzeitung"; Beethovens Ouvertüre zu Egmont erklingt; die Musikzeitung beschreibt sie als Apotheose der Freiheit; Aufnahmen von Ankündigungsplakaten zu Egmont; Off: in diesen Klängen malt sich Erwachen, Kampf, Sieg und Freiheit; begeisternd war die Wirkung; eine Plastik von Beethovens Gesicht; Bilder der Partitur; Schwenk über ein Porträt Ludwig van Beethovens; Stich des Michaelerplatzes und der Wiener Hofburg (08:42,21); Montage verschiedener Stiche (Bühnenraum, Theaterfiguren); Off: Die letzten Tage im August lernte ich in Teplitz Beethoven kennen, schrieb Karl August Varnhagen von Ense 1811; Aufnahmen einer Partitur Ludwig van Beethovens; Bilder einer Plastik des jungen Beethovens; Handschriften desselben;
Aufnahme einer Partitur Franz Schuberts „Variationen für Piano-Forte auf vier Händen", die er für Beethoven schrieb; Bilder des Notenblattes; Off: Beethoven sah sich die Noten an und stieß auf eine harmonische Unrichtigkeit; Porträt von Franz Schubert; Off: dieser hatte nie wieder den Mut, sich bei seinem Meister vorzustellen; Detailaufnahmen einer Partitur; der Sprecher zitiert aus der „Wiener Allgemeinen Musikalischen Zeitung"; Aufnahmen von Notenblättern; Klaviermusik im Off; Details verschiedener Stiche; Porträts von Franz Grillparzer (10:30,11) sowie Katharina Fröhlichs, Zuhörerin Franz Schuberts; nochmalige Details eines Stiches mit dem Motiv einer Salongesellschaft, inmitten Franz Schubert; Aufnahmen seines Tagebuchs; der Sprecher liest daraus; Bilder verschiedener Titelblätter von Werken Franz Schuberts; Montage verschiedener Stiche;
Aufnahme von Titel- und Notenblättern des Kompositionen Joseph Lanners (11:49,16); Walzermusik am Klavier im Off; Montage verschiedener Ankündigungsplakate und Stiche; Porträt von Johann Strauss Vater; Porträt von Joseph Lanner; Off: Strauss trennte sich von Lanner und gründete seine eigene Kappelle; Details verschiedenster Stiche, welche das Gesellschaftsleben zur Zeit von Johann Strauss dokumentieren; der Sprecher zitiert aus Ludwig Eisenbergs Buch „Johann Strauß - ein Lebensbild": schon im Fasching des Jahres 1826 gehörte das neue Orchester zu den begehrtesten in Wien; Moritz Gottlieb Saphir schrieb 1836 in der Theaterzeitung über den Sperl; Montage von Stichen, welche Feste im Sperl'schen Saal dokumentieren, sowie von Ankündigungsplakaten zu Konzerten von Johann Strauß und Orchester; Aufnahmen von Titelblättern zu Kompositionen von Strauß; der Sprecher zitiert aus dem „Tagebuch eines Münchner Reisenden"; Titelblatt der Wiener Zeitung vom 25. Dezember 1857; Off: der Kaiser verkündet, dass die Erweiterung der inneren Stadt in Angriff genommen wird; Porträts des jungen Kaiser Franz Josefs; Montage von Stichen, welche die Abtragung der Stadtmauer dokumentieren; eine Plastik Franz Josefs; Aufnahme des Titelblattes zur „Demolirer-Polka „von Johann Strauss; Montage verschiedener Stiche der Stadt um die Mitte des 19. Jahrhunderts; darunter Drucke der neu gebauten Palais an der Ringstraße sowie der mittelalterlichen Häuser im Stadtinneren;
Aufnahme des Weltausstellungs-Albums; Montage von Fotos und Stichen von der Weltausstellung sowie der Rotunde im Wiener Prater (15:52,11); der Sprecher zitiert unter anderem aus dem „Wiener Tagblatt", das den Börsenkrach von 1873 kritisiert; Montage verschiedener Karikaturen und Stiche zum Börsenkrach folgen; der Sprecher liest nun aus Eduard Hanslicks „Aus meinem Leben"; Fotos verschiedener prunkvoller Interieurs; Aufnahme eines Fotos der Familie Wertheimstein, die zur Finanzaristokratie Wiens gehörte; weitere Fotos und Stiche aristokratischer Wohnkultur;
Weitere Bilder des Wiener Gesellschaftslebens sowie einer Karikatur von Johann Strauss Sohn (17:41,24); Ankündigungsplakat einer Aufführung der Operette „Die Fledermaus" im Theater an der Wien; Aufnahmen der Originalpartitur der „Fledermaus"; im Off Operettenklänge; Montage verschiedener Stiche mit Motiven aus der „Fledermaus"; Bildnisse, Zeichnungen, Karikaturen und Stiche von Johann Strauss; nochmalige Aufnahme seines Harmoniums, das sich in der Wiener Stadtbibliothek befindet; ein Foto von Strauß neben dem Harmonium;
Schwenk über Bücherregale; ein Buch aus dem Nachlass von Hugo Wolf wird herausgenommen und aufgeschlagen (19:19,23); der Sprecher zitiert eine Kritik Wolfs im „Wiener Salonblatt", in der er Johannes Brahms angreift, dessen Kompositionen er als einfallslos bezeichnet; Foto von Johannes Brahms am Klavier inmitten einer Gesellschaft; Aufnahme der handschriftlichen Kritik; Schwenk über ein Zeitungsblatt vom März 1966; darin wird Berichtet, dass die Wiener Stadtbibliothek den Nachlass (Briefe, Partituren und Erinnerungsstücke) von Johannes Brahms erhalten habe; Montage verschiedener Fotografien und Zeichnungen von Brahms;
Porträt Anton Bruckners (20:29,12); Titelblättern von Kompositionen Anton Bruckners; ein Porträt Kaiser Franz Josefs; Montage verschiedener Bilder mit unterschiedlichen Motiven; darunter Schwarz-Weiß-Drucke von Anton Bruckner sowie der Text der Kaiserhymne; im Off die Kaiserhymne, gespielt auf einer Orgel; ein Ankündigungsplakat für ein Konzert Gustav Mahlers (21:22,04); Titelblatt der „Neuen Freien Presse" vom 10. Oktober 1897; der Sprecher liest aus einem Artikel; Aufnahme desselben; Bildnisse von Gustav Mahler; Off: Mahler wurde zum Hofopern-Direktor ernannt;
Aufnahme des Titelblattes des Buches „Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens. Ein Wanderbuch aus dem Jenseits." von Emil Kläger; Montage von Bildern des Wiener Elends sowie von prunkvollen Gesellschaften als Kontrast; Aufnahme des Titelblattes „Das Elend Wiens" von Bruno Frei sowie Aufnahme der Extra-Ausgabe der „Wiener Zeitung" vom 28. Juli 1914 mit dem Abdruck der Kriegserklärung an Serbien;
Aufnahmen des Depots in der Wienbibliothek mit Sammlungsstücken aus dem Ersten Weltkrieg; Off: Vermutlich noch während des Ersten Weltkrieges wurde eine Sammlung über diesen angelegt. Heute besitzt die Stadtbibliothek eine der größten Original- und Druckschriftensammlungen über die Geschehnisse der Jahre 1914-1918; Montage verschiedener Schriftstücke, Zeitungsausschnitte, Stiche, Fotos und Bücher aus der Zeit des Weltkrieges im Wechsel mit Aufnahmen von Sammlungsbeständen der Stadtbibliothek im Depot;
Montage verschiedener Auszüge aus „Die Fackel"; Off: die von Karl Kraus herausgegebene Zeitschrift bildet die Grundlage des in den 50er-Jahren geschaffenen Karl Kraus Archivs; Porträt von Karl Kraus; der Sprecher zitiert Kraus in einer Ausgabe der „Fackel" vom Juni 1916; Montage verschiedener Stiche, Illustrationen und Fotos aus dem Krieg, von Portraits, Zeichnungen und Manuskripten Karl Kraus' sowie Ankündigungsplakaten zu von ihm veranstalteten Lesungen; ein weiteres Zitat von Kraus im Off; Over Shoulder; ein Benützer blättert in einer Sammelausgabe der „Fackel";
Off: der materielle Wert der drei Sammlungen der Wiener Stadtbibliothek kann auch nicht annähernd geschätzt werden. Eine der kostbarsten Erwerbungen der neueren Zeit ist das Autograf von Johann Strauss' „Fledermaus"; Aufnahmen des Lesesaals, der Galerie sowie der Bücherregale; Off: neben bedeutenden Nachlässen und Einzelstücken der Handschriften und Musiksammlung, findet der Interessent umfangreiche Schriften zu den Türkenbelagerungen Wiens, zahlreiche Materialien aus der Zeit des Josephinismus - namentlich den Katalog Max von Portheim, der biografische Notizen über mehr als 100.000 Persönlichkeiten aus der Zeit von etwa 1760-1800 enthält. Ferner die Altwiener Theaterliteratur, Almanache, eine ausgedehnte historisch-topografische Literatur über Wien und die fast lückenlose Folge der „Wiener Zeitung", die seit 1703 ohne Unterbrechung erscheint."
Die Kamera bewegt sich die schmalen Gänge im Depot der Stadtbibliothek entlang; ein Mitarbeiter öffnet einen Schrank; er nimmt eine Schachtel mit kleinen Büchern heraus; verschiedene Aufnahmen des Lesesaals sowie der BibliotheksbesucherInnen; Off: die Hilfen für die Besucher sind Umfangreich, ein Nominalkatalog mit dem Verzeichnis der Autoren bzw. der Buchtitel, ein Sachkatalog, ein Schlagwortkatalog sowie sachkundige Referenten; ein Mitarbeiter öffnet nochmals einen Schrank; Off: auch die 1959 vom damaligen Bürgermeister und heutigen Bundespräsidenten Franz Jonas initiierte Europabibliothek, die in die Stadtbibliothek eingebaut wurde und die modernsten Werke zum Thema der Integration Europas umfasst sei hier im Besonderen hingewiesen; Schwenk über die Fassade des Wiener Rathauses; Off: Und der Umfang der Sammlungen der Wiener Stadtbibliothek wird von Tag zu Tag erweitert; Totale des Wiener Rathauses; davor die befahrene Ringstraße; Einblendung des Titels sowie der Credits; Insert: „Wir danken der Österreichischen Phonothek für die freundliche Mitarbeit";
weniger anzeigen