Nachtaufnahmen; Gesteck über geöffnetem Fenster, Wiener Wappen, gerahmt von der Aufschrift „Hoch das Rote Wien"; Menschenmenge applaudiert; ein kleines Mädchen überreicht Bürgermeister Franz Jonas einen Strauß roter Nelken; ein Mann hält Jonas einstweilen eine Art Mikrofon vor das Gesicht; Jonas schüttelt dem Mädchen die Hand; dahinter die Stadträte Leopold Thaller und Johann Resch; Kinder mit kleinen Laternen; sie singen und werden von einer Akkordeonspielerin begleitet (00:21,16); ein Mann (unidentifiziert) hinter dem Rednerpult; unter den Zuhörern die Stadträte Rudolf Sigmund (mit einem Kind auf dem Arm), Leopold Thaller, Franz Koci, Bürgermeister Franz Jonas und Stadtrat Johann Resch; Leopold Thaller am Rednerpult (00:49,16); dahinter zahlreiche Gäste; hinter den geöffneten Fenstern sind BewohnerInnen zu sehen, aus den Fenstern ragen rote Fahnen; weitere Bilder der anwesenden Kinder und Erwachsenen; Halbtotale der Wohnhausanlage; auf den geschmückten Balkons haben sich zahlreiche Menschen versammelt; diese näher, sie applaudieren; Stadtrat Franz Koci am Rednerpult (01:26,14); Bilder der Festgäste, Leopold Thaller, Rudolf Sigmund und Franz Jonas sind zu sehen; Franz Jonas am Rednerpult (01:37,14); nochmalige Halbtotale der Wohnhausanlage; die Balkone näher;

Szenenwechsel; ein Mann (unidentifiziert) hinter einem vermutlich anderen Rednerpult, das nun völlig von dem zum Schmuck angebrachten Blätterwerk verdeckt wird (auch die im Hintergrund zu sehende Häuserfassade ist nun eine andere); (02:06,07); Bilder der Gäste, darunter zahlreiche Kinder; vereinzelte Polizisten; Applaus; Kinder in einer Art Turnuniform in einer Reihe; Leopold Thaller hinter demselben Rednerpult; Bilder eines kleineren geschmückten Wohnhauses; wieder befinden sich Menschen auf den Balkonen; die Fenster sind geöffnet, kleine Fahnen werden hinausgehalten; Menschen applaudieren; Aufnahmen von Franz Jonas hinter dem Rednerpult aus weiterer Entfernung (03:04,11) ; Franz Jonas näher; Blick in die Zuschauermenge; im Bildmittelpunkt die Stadträte Rudolf Sigmund und Franz Koci, rechts dahinter Maria Jacobi und Vizebürgermeister Karl Honay, rechts außen Stadtrat Leopold Thaller, dahinter der spätere Vizebürgermeister Felix Slavik (03:21,05); die Menge applaudiert; Franz Jonas unter den Zuschauern, links neben ihm Stadtrat Rudolf Sigmund; junge Frauen und Mädchen überreichen dem Bürgermeister Blumen; ein Mann hält ihm eine Art Mikrofon vor das Gesicht; hinter Franz Jonas Vizebürgermeister Karl Honay; Franz Jonas übergibt dem ältesten Mädchen ein Buch;

Innenaufnahmen (04:14,04); die Ehrengäste besichtigen die Wohnungen; Jonas tritt in eine Wohnung ein; Franz Koci folgt ihm, sie begrüßen die BewohnerInnen, die sich rund um die Politiker versammelt haben; die Stadträte Rudolf Sigmund, Leopold Thaller und Franz Koci sowie Bürgermeister Jonas von hinten im Gespräch mit den BewohnerInnen; nochmalige Außenaufnahmen (05:07,21); Politiker, BesucherInnen sowie Polizisten vor geschmückten Häusern; ein mit der sozialdemokratischen Fahne (drei Pfeile) und einem Bildnis von Franz Jonas (mit Herzrahmen) geschmückter Balkon; Innenaufnahmen; Jonas samt Entourage, darunter Franz Koci; er schüttelt einem Paar, das vermutlich hier eingezogen ist, die Hände; BewohnerInnen (samt Kinder) beim feierlichen Anstoßen; sie führen die Gläser zusammen und prosten sich zu; Bilder des menschenleeren Wohnraumes;

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Die Wurzeln des sozialen Wohnungsbaus in Wien liegen über hundert Jahre zurück. (Für das Folgende vgl. Eigner, Sozialer Wohnbau) Auf eine erste, von privatwirtschaftlichen Investoren getragene Hochphase in der Spätgründerzeit folgte eine durch den Krieg bedingte Phase der Stagnation. Zwischen 1923 und 1934 kam es zu einem neuerlichen Zuwachs und zur Errichtung von 78.000 Wohneinheiten, wobei rund 80% der Wohnungen von der Stadt Wien finanziert wurden. Der erheblichen Wohnungsnot nach Ende des Ersten Weltkriegs begegnete man seitens der Stadtverwaltung mit der Etablierung des kommunalen Siedlungsfonds und ersten Projekten zum kommunalen Wohnbau. Die von Finanzstadtrat Hugo Breitner konzipierte Steuerreform und die darin veranschlagte Wohnbausteuer für Wien, das seit Jänner 1922 als eigenständiges Bundesland galt, verbesserten die finanzielle Situation der Stadt. Auf Grundlage dessen wurde im September 1923 das erste Wiener Wohnbauprogramm sanktioniert. Zwischen 1924 und 1933 wurden im Durchschnitt über 5500 Wohnungen pro Jahr gebaut. Dafür errichtete man mehrstöckige Blockbauten in vormals unbebauten Baulücken innerhalb der Stadt. Aufgrund finanzieller Nöte in Folge der Weltwirtschaftskrise und der Reduktion der städtischen Steuereinnahmen kam der kommunale Wohnbau in den 1930er-Jahren beinahe zum Erliegen. Auch von den geplanten Bauvorhaben der Nationalsozialisten, die 1938 in Österreich die Macht übernahmen, konnten nur einige wenige realisiert werden. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden nur 3000 Wohnungen errichtet, wobei besonders die Schließung von Baulücken forciert wurde. 1942 kam die kommunale Bautätigkeit jedoch gänzlich zum Stillstand.

Da während des Krieges über 20% des Wiener Wohnungsbestandes (schwer) beschädigt wurden, sah sich die Stadtverwaltung nach Kriegsende mit einer erheblichen Wohnungsnot konfrontiert. Um diese zu beheben, entschloss sich die Gemeinde abermals zur Lückenverbauung, da die Aufschließung der Siedlungsflächen immense Kosten verursacht hätte. Die 1950er-Jahre waren von einem kontinuierlichen Anstieg der kommunalen Bauleistung gekennzeichnet, weshalb schon 1954 die 100.000ste Gemeindewohnung errichtet werden konnte. Im selben Jahr trat zudem das neue Wohnbauförderungsgesetz in Kraft. Der soziale Wohnbau der Stadt Wien wurde von gemeinnützigen Bauvereinigungen unterstützt, die ab der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre ca. 40% der Wohnbauten finanzierten. Hohe Wohnblöcke mit einheitlich gestalteten Fassaden, platziert in einer Grünanlage, sollten das Stadtbild von nun an prägen. Bis 1958 konnten die Wohnungsnot großteils behoben und die Wiederaufbauarbeiten grundsätzlich beendet werden.

Literatur:

Peter Eigner/Herbert Matis/Andreas Resch, Sozialer Wohnbau in Wien. Eine historische Bestandsaufnahme; online unter: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/matis_wohnbau.pdf (8.9.2016). 

Geschichte des Wiener Gemeindebaus; online unter: https://www.wienerwohnen.at/wiener-gemeindebau/geschichte.html (8.9.2016).

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