Totale; Filmmusik (Streichorchester); ein Mann (Hugo Gottschlich) steigt aus einer Straßenbahn, eilt über das Trottoire und möchte sodann die Ringstraße bei der Oper überqueren; die Überquerung gelingt jedoch nicht, da an der Begrenzung zur Straße eine Absperrung angebracht wurde (0.00)

Nachdem Gottschlich nach einigen ungeschickten Versuchen das Überschreiten der Absperrung aufgibt, spricht er verärgert: „Und das für mein Geld"; eine ältere Frau mit Arbeitsschürze geht zu Gottschlich; sie nimmt ihn beim Arm und weißt ihm den Weg zur Fußgängerunterführung (0.12)

Die folgenden Einstellungen zeigen die Fußgängerunterführungen bei der Oper und beim Schottentor; die Einstellungen werden mit der Stimme der Frau aus dem Off unterlegt; sie spricht über die Vorteile dieser Einrichtungen: weniger Unfälle an den großen Verkehrsknotenpunkten; die Passagen seien „modern, interessant, weltstädtisch und [...] eine Bereicherung für das ganze Stadtbild" (0.18)

Gottschlich kommt die Rolltreppe der Opernpassage heraufgefahren; er geht Richtung Kamera; Close Up; er deutet mit seiner Rechten kurz auf die Unterführung und spricht dann direkt in die Kamera: „Und das alles für meine paar Netsch!" (0.56)

Nachdem sich die Filmmusik gegen Ende des Szenenspiels gesteigert hat, endet sie abrupt; auf schwarzem Grund wird das Wappen der Bundeshauptstadt Wien eingeblendet; hierzu ertönt eine männliche Stimme aus dem Off: „Jawohl, denn auch Ihr Beitrag wird von der Gemeinde Wien gut verwaltet und verwendet." (1.05)

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Die Passage am Opernring wurde 1955, die Passage am Schottentor 1961 eröffnet. Die Fußgängerunterführungen waren eine Reaktion der Stadt auf das stark zunehmende Verkehrsaufkommen durch den individuellen Automobilverkehr. Das erhöhte Verkehrsaufkommen führte einerseits zu erheblichen Stauungen und andererseits zu vermehrten Unfällen (insbesondere an den stark frequentierten Engstellen, wie den Verkehrsknotenpunkten Opernring und Schottentor). Da das Verkehrskonzept dieser Zeit den motorisierten Individualverkehr favorisierte - das Auto galt als Symbol der ‚Moderne' und des Wirtschaftsaufschwunges - wurde der den Fließverkehr störende Fußgänger zusehends in den Untergrund gedrängt.

Die Kurzfilmserie "Und das alles für mein Geld" wurde von der Gemeinde Wien in Auftrag gegeben, um die Verwendung der öffentlichen Gelder darzulegen. Wie aus Archivmaterial der media wien zu entnehmen ist, kamen jene Filme als Beiprogramm im Kino zur Aufführung, wobei diese seit 1962 in 40 der größten Wiener Kinos vorgeführt wurden. (Vgl. WStLA, M. Abt. 350, A 15-99)

Quelle:

WStLA, M. Abt. 350, A 15-99.

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Die Filme der Serie „Und das alles für mein Geld" folgen einer gemeinsamen narrativen Grundstruktur. Nachdem in der Eingangsszene ein (vermeintliches) Problem aus dem Bereich der Wiener Stadtverwaltung umrissen wurde, äußert sich Schauspieler Hugo Gottschlich - der in dieser Serie eine wortkarge Variante des 'grantelnden Wieners' darstellt - hierüber in verärgert-resignativem Tonfall: „Und das für mein Geld!" Hierauf beginnt eine in der Eingangsszene vorgestellte zweite Person in kalmierendem und/oder aufklärendem Ton die Problematik durch Erläuterungen aufzulösen. Während diese Ausführungen von verschiedenen themenspezifischen Filmaufnahmen begleitet werden, wechselt die Stimme der zweiten Person ins Off. Im dritten 'Akt' kommt es sodann zu einer Großaufnahme Gottschlichs, der - nun von den Ausführungen überzeugt - mit freudig-erstauntem Gesichtsausdruck in die Kamera spricht: „Für meine paar Netsch!" Zum Schluss folgt - gewissermaßen als 'Epilog' - die Montage des Wiener Wappens vor schwarzem Grund. Ein Off-Kommentar legt dem Rezipienten nochmals dar, dass die Steuern von der Gemeinde Wien „gut verwaltet und verwendet" werden würden.

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