Titelmusik; Einblendung des Filmtitels „Bauherren in Wien" über eine historische Gesamtansicht Wiens aus der Vogelschau; Einblendung der Credits; die Kamera filmt über das Gemälde „Schlacht am Kahlenberg 1683" (Frans Geffels); OFF: Mit dem Zurückschlagen der Osmanen begann für Wien eine Zeit des Friedens (00.29,24)

Filmaufnahmen barocker Prachtbauten: Totale der Karlskirche; Aerial-Shot über das Dach des Michaelertraktes (Hofburg) in Richtung der Geheimen Hofkanzlei (Bundeskanzleramt; im Bildhintergrund das Parlament); es folgen Aufnahmen mehrerer Stadtpalais: Mollard-Clary, Starhemberg, Schönborn-Batthyány, Strattmann-Windisch-Graetz, Liechtenstein, Dietrichstein-Lobkowitz (u. a.); OFF: Nach den Jahren der Not begann nun eine Phase der Neuerungen; das Kaiserhaus und der Adel vergaben große Bauaufträge; es dominierten die vornehmen Fassaden (00.47,11)

Kameraschwenk vom Neptunbrunnen auf das Schloss Schönbrunn; Totale vom Palais Schwarzenberg und dem Schloss Belvedere; es folgt die Montage historischer Stiche vom Schlosspark des Belvederes (Tiergarten); hierauf Montage historischer Gemälde (18. Jh.) der barocken Stadt (Stadtmauer, Gesellschaftsleben); OFF: Eine neue Zeit kam herauf; die Bürger begannen sich gegen die Aristokratie aufzulehnen; vor den Toren der Stadt, wo die aristokratischen Bauherren ihre Sommerpalais errichtet hatten, ahnten die wenigsten, dass das Bürgertum gegen sie aufstehen werde; das Schloss Belvedere des Prinzen Eugens stand noch inmitten einer herrlichen Parkanlage mit angeschlossenem Tiergarten; heute sei vom Tierpark nur noch das Rasenparkett zu sehen; im Herbst zogen die Aristokraten von ihren Sommerpalais der grünen Vorstadt wieder in ihre Stadtpalais der Innenstadt; dabei mussten auch sie die Tore der Stadtmauer durchqueren; doch wie lange - so die rhetorische Frage des OFF-Kommentars - würde sie die Stadtmauer noch schützen? (02.35,11)

Die Montage historischer Gemälde visualisiert einige Ereignisse der bürgerlichen Revolution des 19. Jahrhunderts („Der Kampf an der Taborbrücke" von Bonaventura Emler, „Barrikade auf dem Michaelerplatz" von Anton Ziegler u. a.); OFF: Im Zuge der bürgerlichen Revolution wurde auch die Forderung nach Schleifung der Stadtmauer laut, jener Mauer, welche die bürgerliche von der aristokratischen Welt trennte; die Militärs warnten vor der Schleifung, doch die Revolution war stärker; nach Schleifung der Stadtmauer entstanden entlang des ehemaligen Glacis die großen bürgerlichen Prunkbauten (04.53,06)

Filmaufnahmen signifikanter Gebäude der Ringstraße: Parlament, Rathaus, Staatsoper und Musikverein; bürgerliche Arkadenhäuser (Stadiongasse 2, Schottenring 22); hierauf folgen Aufnahmen einfacher Wohnbauten und Straßenzüge; die Kamera filmt über die Amonstiege die Stiegengasse entlang; Aufnahmen ärmlicher, teils desolater Wohnhäuser (u. a. Schwemmgasse, 1020) sowie zerstörter Hausruinen; Republikdenkmal; OFF: Das Bürgertum errichtete seine Bauten entlang der Ringstraße: das Parlament im Stil der Antike, das Rathaus im Stil der Gotik; abends traf man sich in großen Konzertsälen; die Fassaden der bürgerlichen Prunkbauten waren glänzend, doch je weiter man sich vom Zentrum entfernte, desto mehr sah man die ärmlichen Behausungen der kleinen Gewerbetreibenden und Fabriksarbeiter; diese wohnten in den von den reichen Bürgern errichteten Zinskasernen; nach dem Weltkrieg wurde eine andere Gesellschaft aufgebaut, in der die Parole von Freiheit und Gleichheit auch die Arbeiterklasse erreichen sollte (05.32,08)

Filmaufnahmen von Wohnhausanlagen aus der Zeit der I. Republik; Totale des Karl-Marx-Hofes; Kameraschwenk durch den George-Washington-Hof; Aufnahmen einzelner Gebäude der Wiener Werkbundsiedlung; hierauf folgen Aufnahmen von Bauwerken aus der Zeit der II. Republik: Helmut-Qualtinger-Hof, Hochhaussiedlung Marschall-Hof, Wiener Stadthalle, Volksheim Kaisermühlen und Volksheim Heiligenstadt, Volkshochschule Favoriten, Hans Radl-Schule (u. a.); Kinder in einem der städtischen Kinderfreibäder; OFF: Nach den Aristokraten und den Bürgern traten nun die Arbeiterparteien als neue Bauherren auf den Plan; architektonisch wich die trotzige Physiognomie der ersten Zeit bald einer freundlicheren Formensprache; bald gab es auch erste Experimente zur Errichtung von Einfamilienhäuser-Siedlungen; heute bemühen sich Baugenossenschaften und die Gemeinde Wien Wohnraum nach sozialen Gesichtspunkten zu errichten; gebaut wird für junge und für alte Menschen; heute dominiert der Sozialbau; dabei werden neben Wohnungen auch Veranstaltungshallen, Volksheime, Volkshochschulen und Schulen errichtet; das Ideal der heutigen Gesellschaft lautet Wohlfahrt und Wohlstand für alle (07.25,01)

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Karlskirche, Kreuzherrengasse, 1040 Wien (00.47,16)

Michaelertrakt, Hofburg, 1010 Wien (01.00,14)

Geheime Hofkanzlei (Bundeskanzleramt), Ballhausplatz, 1020 Wien (01.20,03)

Parlament (Bildhintergrund), Dr.-Karl-Renner-Ring, 1010 Wien (01.20,03; 05.32,08)

Palais Mollard-Clary, Herrengasse, 1010 Wien (01.27,10) 

Palais Starhemberg, Dorotheergasse, 1010 Wien (01.33,02)

Palais Schönborn-Batthyány, Renngasse, 1010 Wien (01.42,05)

Palais Strattmann-Windisch-Graetz, Bankgasse, 1010 Wien (01.50,23)

Palais Liechtenstein, Bankgasse, 1010 Wien (02.17.04)

Palais Dietrichstein-Lobkowitz, Lobkowitzplatz, 1010 Wien (02.20,12)

Schloss Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (02.35,11)

Palais Schwarzenberg, Rennweg, 1030 Wien (02.55,22)

Schloss Belvedere, Prinz-Eugen-Straße, 1030 Wien (03.07,02)

Papageno-Skulptur am Theater an der Wien, Linke Wienzeile, 1060 Wien (04.08,06)

Rathaus, Friedrich-Schmidt-Platz, 1010 Wien (05.47,17)

Staatsoper, Opernring, 1010 Wien (05.58,20)

Musikvereinsgebäude, Dumbastraße, 1010 Wien (06.19,09)

Arkadenhaus in der Reichsratsstraße 7-9, Reichsratsstraße, 1010 Wien (06.27,15)

Ehemaliges Amtshaus der Gemeinde Wien am Schottenring („Palais Hansen"), Schottenring, 1010 Wien (06.29,22)

Amonstiege, Stiegengasse, 1060 Wien (06.32,11)

Gebäude Schwemmgasse 3, Schwemmgasse, 1020 Wien (06.45,00)

Republikdenkmal, Dr.-Karl-Renner-Ring, 1010 Wien (07.15,02)

Karl-Marx-Hof, Heiligenstädter Straße, 1190 Wien (07.25,02)

George-Washington-Hof, Triester Straße, 1100 Wien (07.45,14)

Wiener Werkbundsiedlung, Veitingergasse, 1130 Wien (08.03,08)

Flachbausiedlung Mauerberg, 1230 Wien (08.33,15)

Helmut Qualtinger-Hof, Traklgasse, 1190 Wien (08.44,06)

Hochhaussiedlung Marschallhof, Am Kaisermühlendamm (09.11,06)

Stadthalle, Vogelweidplatz (09.24,14)

Volksheim Kaisermühlen, Schüttausstraße, 1220 Wien (09.39,24)

Volksheim Heiligenstadt, Heiligenstädter Straße, 1190 Wien (09.52,05)

Volkshochschule Favoriten, Arthaberplatz, 1100 Wien (10.01,22)

Hans Radl Schule, Währinger Straße, 1180 Wien (10.24,04)

Kinderfreibad Reinlpark, Reinlpark, 1140 Wien (10.37,17)

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Die Wurzeln des sozialen Wohnungsbaus in Wien liegen über hundert Jahre zurück. (für das Folgende vgl. Eigner, Sozialer Wohnbau) Auf eine erste, von privatwirtschaftlichen Investoren getragene Hochphase in der Spätgründerzeit folgte eine durch den Krieg bedingte Phase der Stagnation. Zwischen 1923 und 1934 kam es zu einem neuerlichen Zuwachs und zur Errichtung von 78.000 Wohneinheiten, wobei rund 80% der Wohnungen von der Stadt Wien finanziert wurden. Der erheblichen Wohnungsnot nach Ende des Ersten Weltkriegs begegnete man Seitens der Stadtverwaltung mit der Etablierung des kommunalen Siedlungsfonds und ersten Projekten zum kommunalen Wohnbau. Die von Finanzstadtrat Hugo Breitner konzipierte Steuerreform und die darin veranschlagte Wohnbausteuer für Wien, das seit Jänner 1922 als eigenständiges Bundesland galt, verbesserten die finanzielle Situation der Stadt, auf deren Grundlage im September 1923 das erste Wiener Wohnbauprogramm sanktioniert wurde. Zwischen 1924 und 1933 wurden im Durchschnitt über 5500 Wohnungen pro Jahr gebaut. Dafür wurden mehrstöckige Blockbauten in vormals unbebauten Baulücken innerhalb der Stadt errichtet. Aufgrund finanzieller Nöte in Folge der Weltwirtschaftskrise und der Reduktion der städtischen Steuereinnahmen kam der kommunale Wohnbau in den 1930er Jahren beinahe zum Erliegen. Auch von den geplanten Bauvorhaben der Nationalsozialisten, die 1938 in Österreich die Macht übernahmen, konnten nur einige wenige realisiert werden. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden nur 3000 Wohnungen errichtet, wobei besonders die Schließung von Baulücken forciert wurde. 1942 kam die kommunale Bautätigkeit jedoch gänzlich zum Stillstand.

Da während des Krieges über 20 % des Wiener Wohnungsbestandes (schwer) beschädigt wurden, sah sich die Stadtverwaltung nach Kriegsende mit einer erheblichen Wohnungsnot konfrontiert. Um diese zu beheben, entschloss sich die Gemeinde abermals zur Lückenverbauung, da die Aufschließung der Siedlungsflächen immense Kosten verursacht hätte. Die 1950er Jahre waren von einem kontinuierlichen Anstieg der kommunalen Bauleistung gekennzeichnet, weshalb schon 1954 die 100.000ste Gemeindewohnung errichtet werden konnte. Die Stadt Wien erhielt dabei Unterstützung von gemeinnützigen Bauvereinigungen, die ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre ca. 40 Prozent der Wohnbauten finanzierten. Hohe Wohnblöcke mit einheitlich gestalteten Fassaden, platziert in einer Grünanlage, sollten das Stadtbild von nun an prägen. Bis 1958 konnte die Wohnungsnot großteils behoben und die Wiederaufbauarbeiten grundsätzlich beendet werden.

Während noch in den Nachkriegsjahren der innerstädtische Blockwohnbau dominierte und die Stadtverwaltung vor allem auf das Konzept der Lückenbebauung setzte, sanktionierte der Gemeinderat 1961 ein „Städtebauliches Grundkonzept von Wien", das einerseits die Auflockerung von zu dicht besiedelten Stadtteilen und andererseits die Bebauung von wenig verbauten Gebieten vorsah. Unter Roland Rainer, der seit 1958 als Leiter der Wiener Stadtplanung tätig war, erfolgte die Abwendung von der Lückenbebauung hin zu Projekten der Stadterweiterung. In den 1960er Jahren wurden 105.000 Wohnungen errichtet, womit der soziale Wohnbau an seinem Höhepunkt angelangt war. Zu den typischen Stadterweiterungsgebieten der 1960er Jahre zählen die Bezirke Favoriten, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing, die zusammen einen Zuwachs von rund 53.000 Wohneinheiten zu verzeichnen hatten. Mit der Gründung der „Montagebau Wien" 1961/62 sollte der industrielle Montagebau forciert werden, von dem man sich eine Steigerung der Wohnbauleistung sowie eine Reduktion der Baukosten versprach. Zu den wichtigsten Stadterweiterungsprojekten der 1960er Jahre zählen die Wohnhausanlagen an der Erzherzog-Karl-Straße in Kagran sowie die Großfeldsiedlung in Leopoldau und die Per Albin Hansson-Siedlung Ost in Favoriten. An der Peripherie Wiens entstanden die sogenannten Trabanten- bzw. Schlafstädte, welche die Teilung der Stadt in jeweils unterschiedliche Bereiche für Wohnen, Arbeit, Bildung und Freizeit widerspiegelten. Ein höheres Verkehrsaufkommen war die Folge, dem man seitens der Stadtverwaltung mit der Planung eines Schnellbahn- und U-Bahnnetzes begegnen sollte.

Der Wohnungsmangel galt spätestens 1970 als behoben, jedoch waren viele Wohneinheiten veraltet und zu klein, weshalb nun die Wohnungsqualität hinsichtlich Ausstattung und Gestaltung der Fassaden verbessert werden sollte. „Den Menschen ein Zuhause geben" - so der neue Leitsatz, weshalb die Wohnbereiche mit Grünflächen und Einrichtungen zur Nahversorgung sowie zur Freizeitgestaltung ausgestattet werden sollten. Im Laufe der 1970er Jahre rückte die Gemeinde Wien immer mehr von den sogenannten Großprojekten ab und forcierte kleinere Bauunternehmungen. Damit ging eine Reduktion der durchschnittlichen Bauleistung pro Jahr auf 3000 errichtete Gemeindewohnungen einher. Die Gemeinde investierte nun vorrangig in den Ausbau der städtischen Infrastruktur und in die Erweiterung des Verkehrsnetzes.

Literatur:

Peter Eigner/Herbert Matis/Andreas Resch, Sozialer Wohnbau in Wien. Eine historische Bestandsaufnahme; online unter: http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/matis_wohnbau.pdf (8.9.2016). 

Geschichte des Wiener Gemeindebaus; online unter: https://www.wienerwohnen.at/wiener-gemeindebau/geschichte.html (8.9.2016).

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