Ein Geometer steht mit einem Vermessungsinstrument in einer Auenlandschaft; er gibt seinem Gehilfen Anweisungen hinsichtlich bestimmter Markierungspunkte; an diesen Punkten werden Stangen in den Boden gesetzt; der Geometer und zwei weitere Männer gehen - entlang einiger Markierungsstangen - durch die Landschaft (0.00)

Halbtotale; drei Männer bei einer Lokomotive (0.33); im rechten Bildvordergrund sägt ein Arbeiter mithilfe einer Kreissäge Holzstaffeln zurecht; im Bildhintergrund sind mehrere Holzstapel sowie Baumaterialien tragende Männer zu sehen (0.41)

Totale; auf hellem, abschüssigem Grund steht in erhöhter Position ein Kran und bewegt Erd- bzw. Sandmassen; Arbeiter sind beim Schaufeln zu sehen; Schnitt; im Bildhintergrund ist ein zweiter Kran zu sehen; dieser Kran belädt eine Feldbahn (0.51)

Totale; unterschiedliche Einstellungen einer großen Maschine ('Schürfgerät') zum Aushub bzw. Abtragen von Bodenmaterial; Feldbahnen fahren unter diesem Schürfgerät hindurch um das Erdmaterial zu sammeln und abzutransportieren; Sprengen des Bodens; Detailaufnahmen der Maschine, des Schürfvorgangs und des Beladens der Feldbahn; Kamerafahrt / Phantom-Ride auf der voll beladenen Feldbahn (1.31)

Einstellung des noch unvollendete Hafenbeckens (vermutlich); ein Waggon der Feldbahn steht im Wasser; am Wasser befindet sich ein Verschlag in dem sich eine (Pump-)Maschine an einem Rohrsystemen befindet (vermutlich zum Abpumpen des Wassers) (3.30)

Eine Feldbahn fährt einen Damm entlang; ein Bagger hebt Erdmaterial aus: das Material wird auf die Waggons der Feldbahn abgeladen; ein Schiff - vermutlich zur Durchführung von Erdarbeiten unter Wasser - wird gefilmt (4.30)

Einstellung des noch unvollendeten Hafens (Einfahrtsrinne); Kamerafokus Richtung Donaustrom; ein Schiff ankert am Ufer; ein Kran belädt ein Schiff mit Aushubmaterial; Kameraschwenk auf die Dammanlage und die dahinter liegende Baustelle (6.12)

Ausspeisung von Zwangsarbeitern (u. a. französische Kriegsgefangene); Aufnahmen der essenden Zwangsarbeiter (6.36)

Ein auf einer Plattform schwimmender Kran („Muran") hebt Bodenmaterial aus dem Wasser und lädt dieses auf ein Transportschiff; Kameraschwenk über die Baustelle der Hafenanlage (7.03)

Arbeiter durchmischen mit ihren Schaufeln ein Betongemisch; ein Arbeiter transportiert dieses Gemisch mit einem Schubkarren zu einer weiteren Arbeitsstation; hier wird das Material zu Kunststeinen weiterverarbeitet (7.50)

Arbeiter zimmern an einem großen Holzgerüst; in der Mitte des Gerüstes befindet sich eine bogenförmige Aussparung durch die eine Eisenbahn fährt (8.57)

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Vor Oktober 1938 gehörte das Gebiet der Lobau zum Bezirk Floridsdorf (1210). Mit dem von den Nationalsozialisten errichteten „Groß-Wien" fiel die Lobau in den neu errichteten Bezirk Groß-Enzersdorf (1220). Der Bezirk Groß-Enzersdorf wurde nach dem Bezirkseinteilungsgesetz von 1954 und der Rückgliederung niederösterreichischer Gemeinden in Donaustadt umbenannt.

Hermann Göring verkündete kurz nach dem „Anschluß" seine Absicht, in Wien eine Großhafenanlage als Mittlerstelle zwischen West-, Mittel-, und Südosteuropa errichten lassen zu wollen. Die Donau als bedeutende Wasserstraße sollte ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang galt es bestehende Hafenanlagen auszubauen und neue Hafenanlagen zu errichten (bspw. Freudenau, Albern, Simmering, Groß-Enzersdorf). Dem neu zu errichtenden Ölhafen in der Lobau kam eine besondere Bedeutung zu, da er als Schnittstelle zwischen der Donau und dem geplanten Donau-Oder-Kanal (DOK) fungieren sollte, über den man insbesondere rumänisches Rohöl Richtung Norden weitertransportieren wollte. Als Alternative zum Standort Lobau bot sich lediglich Lang-Enzersdorf an, welches jedoch infrastrukturell und verkehrstechnisch ungünstiger gelegen war. Der Baubeginn der nie im vollen Ausmaß fertig gestellten Hafenanlage in der Lobau - ursprünglich war die Errichtung von sieben Hafenbecken vorgesehen - war im Dezember 1939. Im Oktober 1941 kam es zum Durchstich vom Verbindungsdamm der Hafenanlage zum Donaustrom. Der Hafen wurde in der NS-Zeit nur in einem Mindestausmaß fertig gestellt. Die Bauarbeiten wurden 1941 eingestellt.

"Wien (OTS) - Die Errichtung eines Mahnmales für ZwangsarbeiterInnen am Eingang zum Nationalpark Donauauen in der Lobau wurde auf Antrag der Grünen Donaustadt beschlossen. Bezirksrat Robert Eichert bezeichnet die Zustimmung zur Errichtung des Mahnmales für die vielen ZwangsarbeiterInnen, die hier zwischen 1938 und 1945 zu Tode kamen, als späte Respektsbezeugung vor diesen fast vergessenen Opfern. Der Antrag wurde von den Grünen in der letzten Bezirksvertretungssitzung eingebracht und von allen Parteien außer der FPÖ angenommen. Für die Mineralölwirtschaft wurden beim Bau des Donau-Oder-Kanals und des Ölhafens Kriegsgefangene und ungarische Juden ausgebeutet, darunter viele Frauen und Kinder. Im Stadtgut Lobau und am Schafflerhof [wurden] ZwangsarbeiterInnen vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. Im Tanklager-Lobau befand sich auch ein Lagerbordell mit Sexzwangsarbeiterinnen, die aus den besetzten Gebieten im Osten hierher verschleppt wurden - ein wenig bekanntes Kapitel aus der Zeitgeschichte." (APA/OTS)

Literatur/Quellen:

Florian Rabenstein, Lokales Erinnern an bauliche Überreste des Nationalsozialismus. Diplomarbeit Universität Wien 2009.

Der Gauwirtschaftsberater in Wien. Grundlagen zum Gauwirtschaftsplan von Wien. Teilausarbeitung I: Ausbau der Wiener Hafenanlagen. Persönliche Ausfertigung für: Statistische Abteilung der Gemeindeverwaltung. Wien 1942, S. 2-3, 54-60.

APA/OTS Meldung, am 14.3.2008; online unter:http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20080314_OTS0086/gruene-donaustadt-zwangsarbeiterinnen-mahnmal-in-der-lobau-kommt (12.09.2012). 

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