Filmmusik; Einblendung der Credits und des Titels (00.00,00)

Nahaufnahmen verschiedener Uhrmodelle/Wecker/Tischuhren; Schnitt; Halbnahaufnahme; ein etwas älterer Mann mit grauem Schnurrbart (Hans Thimig?) steht in der Innenstadt im Freien; es ist frühmorgens im Winter; der Mann reibt sich vor Kälte die Hände; Kameraschwenk durch die Griechengasse; Supertotale; der Mann beim Schneeschaufeln in der Innenstadt (Gegend Griechengasse/Fleischmarkt); Aufnahmen von Straßenlaternen; ein Mann kauft sich am Würstelstand etwas zu Essen; ein Jugendlicher trägt Semmeln in Körben aus; ein Straßenbahner steigt in eine Straßenbahn; Szenen vom frühmorgendlichen Straßenbahnbetrieb in Wien; Aufnahme über den Schottenring in Richtung der Votivkirche; Aufnahme über den Maria Theresien-Platz in Richtung Burgtor; Off-Kommentar: „Eine Stadt, die es eilig hat zwischen den Glockenschlägen der Zeit und des Herzens. Eine Stadt wie jede andere. Eine Stadt mit Berufen, Verkehr und den Sorgen des Alltags" (00.48,02)

Aufnahme durch den Resselpark in Richtung der Karlskirche; Aufnahme durch den Schönbrunner Schlosspark in Richtung Gloriette; vereinzelt gehen Menschen durch den Schlosspark spazieren; Aufnahme entlang der Tiergartenallee über den (westlichen) Najadenbrunnen in Richtung Schloss Schönbrunn; Totale auf das Palmenhaus; Innenaufnahmen und Schwenks durch das Palmenhaus; Groß- und Detailaufnahmen verschiedener Blumen im Palmenhaus; Aufnahmen der Gloriette und von Schloss Schönbrunn; Off: „Und doch eine Stadt nicht wie jede andere. Eine Stadt, in die noch immer die Landschaft barocker Vergangenheitsträume herein reicht. Eine Stadt mit Brunnen in den Schnee des Vergessens eingehüllt. Eine Stadt mit Blumen, die hervor treiben, immer wieder unter dem Eis der Zeiten, wie die Erinnerungen alternder Menschen" (01.53,05)

Aufnahme von Schloss Belvedere, dem dazugehörigen Schlosspark und seiner Skulpturen; Aufnahmen vom Balkon der neuen Hofburg in Richtung Leopoldinischer Trakt; es folgen Aufnahmen, die vom Hochhaus Herrengasse aus gefilmt wurden: Aufnahme der Minoritenkirche; im Hintergrund das Wiener Rathaus; anschließender Kameraschwenk über die Dächerlandschaft der Innenstadt; von der Minoritenkirche ausgehend geht der Kameraschwenk nach rechts über die Votivkirche, die Schottenkirche, den Ringturm, die Kirche Maria am Gestade und die Peterskirche bis zum Stephansdom; Off: „Schönbrunn, Belvedere. Wer hat diese Namen noch nicht ausgesprochen mit behutsamer Stimme als wären sie zerbrechlich wie Spieluhren in kostbaren Vitrinen? Aber trotzdem ist ihr zarter Geigenton nicht stark genug, dass er trägt über Jahrhunderte hinweg. Nachhallendes Finale über die Wechselfälle der Geschichte bis ins lebendige Heute? Schau hinab auf die sichtbar gewordene Zeit. Wie sie gestaffelt daliegt, vom einen Entstandenen zum andern. Wie sie sich ordnet und sammelt um die große erhabene Mitte, um das Wahrzeichen, den Dom" (02.39,05)

Trickblende; ein Kind mit roter Winterjacke geht über den Pfarrplatz am Beethoven-Haus vorbei; Schnitt; eine Gruppe von Buben veranstaltet eine Schneeballschlacht rund um die Gegend Oper/Opernpassage; Aufnahmen der Opernpassage; Kellnerinnen im Kaffee „Rondo" im Zentrum der Opernpassage; Hans Thimig fährt als „Passant" eine Rolltreppe hinauf; er liest in einer Zeitung, blickt sodann in die Kamera und zwinkert dieser zu; Zeitungsverkäuferin vor der Oper; Schnitt; Aufnahme von der Freyung, dem Schottenstift und der Schottenkirche; Aufnahme über den Albertinaplatz in Richtung des Albrechtsbrunnens und des Reiterstandbildes von Erzherzog Albrecht auf der Albertina; Schnitt; Aufnahmen der Wirtschafts- und Nebengebäude der Hermesvilla; ein Jäger und sein Jagdhund gehen durch den Innenhof der Hermesvilla; Thimig als „Jäger"; der Jäger geht durch den Lainzer Tiergarten; Wildschweine auf einer Lichtung; die Kamera filmt verschiedene Wildspuren im Schnee; nach den Wildspuren filmt die Kamera eine Loipenspur; Menschen beim Schifahren auf den Wiener Stadtbergen; Aerial Shot und Schwenk von einem der Wiener Stadtberge über verschneite Weingärten und die dahinterliegende Stadt; Kameraschwenk nach links in Richtung der Donau; weitere Aufnahmen von Schifahrern; Sturz eines Schifahrers; Schneeballschlacht (03.30,10)

Innenraumaufnahme; Aufsicht; halbnah; ein Mann und eine Frau sitzen an einem Tisch des Speisesaals des „Hotels Kahlenberg" beim Essen; Kameraschwenk nach oben durch die hinter den beiden befindliche Verglasung; Blick durch die Verglasung auf die Stadt Wien; außen an der Fensterscheibe lehnen ein Paar Schier; Schnitt; Aerial Shot vom Kahlenberg/Leopoldsberg über Wien in Richtung der Donau; Schnitt; die Kamera filmt den Donaustrom in Richtung (alte) Reichsbrücke; im Bildvordergrund die Gleisanlage der Strecke Handelskai; auf den Gleisen steht ein Eisenbahnwaggon; Schnitt; Eisschollen schwimmen auf der Donau; Aufnahmen des Donaustroms und des Inundationsgebietes; Off: „Und der Blick schwingt aus vom Kahlenberg auf die Donau, deren Spiegel vor Kälte zersprungen ist in tausend Stücke, die hinunter treiben im Strom. Im Strom, der das Blut dieser Stadt ist, seit den Tagen der Römer" (05.08,08)

Männer beim Eisstockschießen auf der Alten Donau; Aufnahmen der zugefrorenen Alten Donau; mehrere Aufnahmen vom Schispringen; Off: „Eingefroren sind die kleinen Gewässer am Stadtrand. Lebendig aber sind die Herzen der Menschen, ist ihr Sport, ist ihr Spiel. Sport und Spiel bis hinauf zu den Hausbergen der Stadt" (05.37,11)

Aerial Shot über eine beschneite (Natur)Landschaft auf das Kurhaus Semmering; Schnitt; ein Mann und eine Frau sitzen in Liegestühlen auf einer Terrasse; sie sitzen in der Sonne und unterhalten sich; Schnitt; eine andere Frau beim Sonnen; sie liegt mit geschlossenen Augen in einem Liegestuhl; Schnitt; Aufnahme des Grand-Hotels Panhans am Semmering; eine Schneebar; Thimig als „Barmann" an der Schneebar; er mixt einen Drink; zwei Frauen und ein Mann kommen an die Schneebar; Off: „Rax, Schneeberg. Wo die Natur die Neigung des verwöhntesten Blicks erfüllt. Natur zu sein mit verschneiten Fichtenwipfeln und silberglänzenden Schneefeldern und zugleich Stadt mit Luxushotels, Fünfuhrtees und Eisbars" (06.11,14)

Aufnahmen von einem Schlittenrennen; Wildrodelbahn; Phantom Ride von einem der Schlitten; vereinzelt stehen Zuschauer entlang der Strecke (06.38,00)

Abendstunde; Schifahrer mit geschulterten Schiern gehen durch die Schneelandschaft; ein Auto fährt die Höhenstraße hinab; Menschen beim Eiskunstlauf und beim Eislaufen; Schwarzblende; Off: „Wenn es Abend wird und später Nacht ist der Tag noch nicht zu Ende. Tausendfach setzt er sich fort. Ruhelose Bewegung in den Kegeln der Scheinwerfern auf den Eislaufplätzen" (06.56,12)

Nahaufnahme einer Hand, die auf einer Violine spielt; Halbnahaufnahme eines Mädchens, das in einem Konzertsaal des Wiener Musikvereins auf einer Violine spielt; frontale Nahaufnahme eines Dirigenten; (Halb)Nahaufnahme eines Buben der auf einer Violine spielt; weitere Aufnahmen von Musikern; Totale des Orchesters; es folgen Aufnahmen eines Jazz-Ensembles; das Ensemble spielt auf Blechblasinstrumenten; Halbnahaufnahme eines Paars (Mann/Frau), das in ein Mikrophon singt; die beiden halten eine Rassel und ein Tamburin in ihren Händen; in Folge mehrmaliger Wechsel zwischen den Musikern des klassischen Orchesters und den Musikern des Jazz-Ensembles sowie deren Sänger; parallel hierzu wechselt auch die Filmmusik zwischen Klassik und Jazz; Off: „Wien, das ist Schubert, Beethoven, Mozart, das ist Violine, Cello, Bass. Wien, das ist aber auch Schlagzeug und Saxophon. Wien, das ist die Stadt der Gegensätze, die sich nicht zerstören, die Stadt der Harmonie, die nicht eintönig wird" (07.27,24)

Außenaufnahme; Abendstimmung; Parkanlage; es folgen die Aufnahmen verschiedener Gebäude in Wien; dabei stete Abwechslung zwischen barocken Bauten und zeitgenössischen/modernen Bauten: Gebäude der Verbundgesellschaft Am Hof mit anschließendem Kameraschwenk nach rechts auf die Feuerwache (Märklein'sches Haus), Aufnahme des Tores im Heiligenkreuzerhof, Ringturm in Untersicht, Peterskirche, Bernardikapelle, Pestsäule bei der St. Ulrichs-Kirche (Burggasse), Schottenstift, Kunsthistorisches Museum, Heldenplatz und Burgtor; Off: „Alt und Modern. Wo noch könnten sie Schulter an Schulter nebeneinander leben, Freund sein und die Jahrhunderte überbrücken. Wiener sein, das heißt täglich auf den Straßen der Geschichte gehen, am Antlitz der Vergangenheit vorbei und immer wieder rauf in die Gegenwart. Wiener sein heißt sich verlieren und sich immer wieder finden im Antlitz des vielgenannten ewigen Wieners, der immer da ist, immer noch da ist, in allen Berufen, als Hausmeister, Mann auf der Straße, Barmixer. Wiener sein heißt ein Gesicht haben, aus Tausenden so wie die Stadt selbst" (08.29,03)

Montage eines graphisch gestalteten Veranstaltungsplakats mit der Aufschrift „Künstlerhaus Gschnasfeste 1956. Atomalerischer Gschnas"; verschiedene Aufnahmen vom Gschnas/Faschingsfest; Leute in verschiedenen Verkleidungen tanzen ausgelassen zu jazzigen Rhythmen (aus dem Off); großformatige Bilder hängen an den Wänden; die Kamera filmt eine barbusige Frau; Thimig in römischer Verkleidung; Off: „Fasching, das ist das Fest einer Jugend, die die modernen Rhythmen in Herz und Brust genommen hat, unbekümmert ob sie der alte Steffl liebt oder nicht. Aber selbst hier noch lächelt das ewige Antlitz der Stadt" (09.15,09)

Die Kamera filmt ein großformatiges Veranstaltungsplakat für den Opernball; eine Person mit Hut steht in einem Lichtkegel, sodass ihr Schatten auf das Plakat fällt; Leute in festlicher Garderobe betreten die Oper; Innenaufnahmen der Oper während des Balls; Einmarsch der DebütantInnen; Thimig als „Opernballgast" mit zwei Frauen in einer der Logen; Eröffnungstanz; Balletteinlage; mehrere Zwischenschnitte auf verschiedene Opernballgäste (u. a. Theodor Körner); Szenenspiel/Gag: Thimig fordert eine der Damen in seiner Loge zum Tanz auf; als er seine Loge verlässt begegnet er seinem Double; Off: „Opernball, Kontrapunkt der ausgelassenen Gschnasfeste. Fest der großen Traditionen, nicht nur der Stadt, sondern des ganzen Landes. Symbol jener Menschen, die sich aus Schutt und Mauerresten des Vergangenen eine neue Heimstadt ihrer Kunst erbaut haben. Rückblick ins Gestern, Ausblick ins Morgen (10.21,18)

„Ende" (13.13,14)

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Gegend Fleischmarkt/Griechengasse, 1010 Wien (01.00,14)

Votivkirche, Rooseveltplatz, 1090 Wien (01.45,10/03.02,21)

Maria Theresien-Platz, 1010 Wien (01.49,21)

Burgtor, Heldenplatz, 1010 Wien (01.49,21)

Resselpark/Karlsplatz, 1040 Wien (01.53,05)

Karlskirche, Kreuzherrengasse, 1040 Wien (01.53,05)

Schlosspark Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (01.56,24)

Gloriette, Schlosspark Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (01.56,24/02.33,07)

Schloss Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (02.00,24/02.35,21)

Palmenhaus, Schlosspark Schönbrunn, Schönbrunner Schloßstraße, 1130 Wien (02.04,20)

Schloss Belvedere, Prinz-Eugen-Straße, 1030 Wien (02.42,16)

Heldenplatz, 1010 Wien (02.50,15)

Leopoldinischer Trakt (Hofburg), 1010 Wien (02.50,15)

Festsaaltrakt (Hofburg), 1010 Wien (02.50,15)

Minoritenkirche, Minoritenplatz, 1010 Wien (02.55,11)

Schottenkirche/Schottenstift, Freyung, 1010 Wien (03.05,14/04.00,16/09.08,12)

Ringturm, Schottenring, 1010 Wien (03.09,24/08.39,16/08.48,23)

Maria am Gestade, Salvatorgasse, 1010 Wien (03.13,13)

Peterskirche, Petersplatz, 1010 Wien (03.21,15/08.43,23)

Stephansdom, Stephansplatz, 1010 Wien (03.24,05)

Beethoven-Haus („Mayer am Pfarrplatz"), Pfarrplatz, 1190 Wien (03.30,18)

Wiener Staatsoper, Opernring, 1010 Wien (03.35,24)

Opernpassage, Opernring, 1010 Wien (03.45,05)

Café Rondo, Opernpassage, Opernring, 1010 Wien (03.46,22)

Albertina, Augustinerbastei, 1010 Wien (04.04,10)

Reiterstandbild Erzherzog Albrecht, Augustinerbastei, 1010 Wien (04.04,10)

Albrechtsbrunnen (Danubius-Brunnen), Albertinaplatz, 1010 Wien (04.04,10)

Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 1130 Wien (04.08,01)

Ski-Gebiet, nicht identifiziert (04.56,19)

Hotel Kahlenberg, Am Kahlenberg, 1190 Wien (05.08,08)

Reichsbrücke, Lassallestraße/Wagramer Straße, 1020/1220 Wien (05.17,24)

Alte Donau, 1220 Wien (05.37,14)

Ski-Schanze (vermutlich Rax); nicht identifiziert (05.51,20)

Kurhaus Semmering, Kurhauspromenade, 2651, Reichenau an der Rax (NÖ), (06.11,14)

Grand-Hotel Panhans, Hochstraße, 2680 Semmering (NÖ), (06.27,14)

Wiener Höhenstraße (vermutlich), 1170 bis 1190 Wien (07.02,19)

Wiener Eislaufverein, Lothringerstraße, 1030 Wien (07.05,18)

Wiener Musikverein (Konzertsaal), Musikvereinsplatz, 1010 Wien (07.28,12)

Verbundgesellschaft, Am Hof, 1010 Wien (08.33,13)

Feuerwache, Am Hof, 1010 Wien (08.36.06)

Heiligenkreuzer Hof, 1010 Wien (07.37,13)

Bernardikapelle (Bernhardskapelle), Schönlaterngasse, 1010 Wien (08.54,03)

Pestsäule/Dreifaltigkeitssäule, Burggasse, 1070 Wien (09.00,21)

Kirche St. Ulrich, Sankt Ulrichs-Platz, 1070 Wien (09.00,21)

Kunsthistorisches Museum, Burgring, 1010 Wien (09.09,11)

Hofstallungen (heute MuseumsQuartier), Seite Burggasse, 1070 Wien (09.09,11)

Burgtor/Heldenplatz, 1010 Wien (09.12,23)

Künstlerhaus Wien (Innenraumaufnahmen; nicht gesichert), Karlsplatz, 1010 Wien (09.17,19)

Wiener Staatsoper, Opernring, 1010 Wien (10.26,14)

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In der unmittelbaren Nachkriegszeit hatte die österreichische Tourismuswirtschaft mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Hierzu zählten neben dem allgemeinen Versorgungsmangel auch die durch den Krieg beschädigten Verkehrs- wie Beherbergungsinfrastrukturen. Auch war das Reisen durch die Aufteilung in verschiedene Besatzungszonen zuweilen kompliziert. Ein Hindernis für den Tourismus stellten insbesondere auch die kriegsbedingten Defizite im Bereich der verfügbaren Gästebetten dar. So waren etwa zwei Drittel des Wiener Gästebettenbestandes im Verlauf des Zweiten Weltkrieges zerstört worden. Darüber hinaus musste in der Nachkriegszeit ein Gutteil der unbeschädigten Hotels den Besatzern zur Verfügung gestellt werden.

Nachdem bis Mitte der 1950er-Jahre der Wiederaufbau in weiten Bereichen abgeschlossen werden konnte, sich die Versorgungslage normalisiert und mit dem Staatsvertrag auch die Zeit der Besatzung ein Ende gefunden hatte, begann der Aufschwung der Tourismuswirtschaft. Der Tourismus entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Zweig der österreichischen Wirtschaft, da ausländische Touristen mit ihren Devisen zu einem bedeutenden Ausgleich des österreichischen Handelsdefizits beitrugen. Der Devisenüberschuss stieg dabei von 1,5 Prozent des BIP im Jahr 1955 auf 4,4 Prozent im Jahr 1965.

Die deutschen Urlaubsgäste waren mit Abstand die größte Touristengruppe und somit die bedeutendsten Devisenbringer. So zählte man im Fremdenverkehrsjahr 1962/63 knapp 38 Millionen Übernächtigungen von ausländischen Touristen. Über 29,5 Millionen dieser Nächtigungen - dies entspricht etwa 80 Prozent - gingen auf deutsche Urlauber zurück. Diese gaben etwa 10,8 Milliarden Schilling in Österreich aus, womit ca. 90 Prozent des österreichischen Handelsbilanzdefizits gedeckt werden konnten.

Vom aufstrebenden Fremdenverkehr konnten die östlichen Bundesländer Mitte der 1950er-Jahre jedoch nur bedingt profitieren. Diesbezüglich steht im WIFO-Monatsbericht über den Fremdenverkehr im Jahre 1956/57 zu lesen: „Der Fremdenverkehr in den östlichen Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland merkte von der allgemein steigenden Reisefreudigkeit nur wenig. [...] Auffallend ist die geringe Belebung der Ausländerbesuche in Wien [...]. Eine wichtige Ursache ist wahrscheinlich die periphere Lage, abseits von den großen Reise- und Wirtschaftsströmen. Gerade deshalb scheint es wichtig zu sein, die kulturellen Darbietungen Wiens so weit wie möglich in den Dienst des Fremdenverkehrs zu stellen."

Um den Tourismus anzukurbeln begann man seit der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre mit der Werbeaktion „Österreich, Dein Herz ist Wien". Zur stärkeren Anwerbung ausländischer Touristen engagierte man sich auch in übergreifenden Werbegemeinschaften, wie der „München-Salzburg-Wien, Reiseweg am Alpenrad". Hier galt es insbesondere die durch den Eisernen Vorhang entstandene „periphere Lage" zu kompensieren.

Im Archiv der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien befindet sich ein Programmzettel vom 29.1.1957 zur Filmvorführung der Filmklasse für Filmkunst in der Albertina. Darauf wird auch der Film "Österreich, dein Herz ist Wien" angekündigt, weshalb davon auszugehen ist, dass der Film spätestens im Jahr 1956 produziert wurde.

Literatur/Quellen:

Peter Eigner/Andrea Helige (Hg.), Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. 175 Jahre Wiener Städtische Versicherung. Wien 1999.

Wiener Tourismusverband (Hg.), Wien Tourismus. 50 Jahre und die Zukunft. 1955-2005. Wien 2005.

Wiener Schnitzel ohne Tunke, in: Die Zeit, am 30.10.1964 (Nr. 44).

Der Fremdenverkehr im Jahre 1956/57, in: WIFO Monatsbericht. Wien 1957, S. 431-434, hier: 433f.

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