Filmmusik; Aerial Shot; Kameraschwenk vom Wiener Rathaus über die Innenstadt (Schwenk vom Parlament bis zum Burgtheater); Titeleinblendung „Uschi in Wien"; „Wien (Wie es nicht im Baedecker steht)"; „Ein Spaziergang mit der Fernsehkamera" (00.00,00)
Supertotale; Aufnahme des Erzherzog Karl-Denkmals am Heldenplatz in Richtung Wiener Rathaus; Untersicht; Aufnahme des Prinz Eugen-Denkmals; im Hintergrund die Attika des Mittelrisalits der Neuen Hofburg; eine junge Frau (Uschi Siebert) geht lächelnd über den Heldenplatz; im Hintergrund der Leopoldinische Trakt; sie betrachtet das Prinz Eugen-Denkmal; im Hintergrund der Festsaaltrakt der Hofburg; Zoom In auf Uschi; aus dem Off ruft erst eine, dann mehrere Stimmen „Uschi!!!"; Uschi versucht die Rufenden ausfindig zu machen; sie sieht sich in verschiedene Richtungen um; die Stimmen aus dem Off enden mit „Uschi! Uschi!!! Uschi in Wien" (00.17,07)
Uschi geht über den Heldenplatz; verschiedene Einstellungen von Nah bis Halbtotal; Uschi trifft sich mit einem Mann; der Mann steht vor einem Cabriolet; er reicht ihr einen kleinen Blumenstrauß; er öffnet ihr die Autotür; der Mann steigt in den Wagen; die beiden fahren vom Heldenplatz Richtung Leopoldinischer Trakt/Michaelertor auf den Michaelerplatz; Schnitt; die beiden fahren den Kärntner Ring Höhe Schwarzenbergplatz entlang; Erzählerstimme aus dem Off: „Mh, das ist doch nett dieses Gesichtchen, stimmt' s? Und dieses Lächeln hat eine Reihe von Ländern in ganz kurzer Zeit lieben gelernt. Triumph des Fernsehens. Ein Gesicht, das immer Sympathie und Bescheidenheit ausstrahlt. In der fremden Stadt wollen wir Uschi natürlich nicht allein lassen und Wien hat sogar heute noch Kavaliere. Sehen Sie! Bitte, wir wissen was Sie sagen wollen: Natürlich ist der junge Mann kein Mann nach Uschis Wahl, sondern nach der Wahl der Filmproduktion. Aber da erzählen wir Ihnen ja nichts Neues. Wir sagen es nur, um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen. Den Thunderbird haben wir übrigens nur gemietet. Junge, ganz passabel aussehende Männer mit eigenem Thunderbird ..., naja, die laufen auch in Wien nicht dutzendweise herum" (00.48,03)
Überblendung; Aerial Shot von der Gloriette in Richtung Schloss Schönbrunn; Zoom In auf das Schloss; Gegenschuss; Aufnahme vom Schloss in Richtung Gloriette; Uschi und ihr Begleiter kommen von links ins Filmbild; die beiden bleiben kurz mit dem Rücken zur Kamera stehen, blicken Richtung Gloriette und gehen dann nach rechts aus dem Bild; Off: „Ah! Moment mal. Der Titel heißt doch 'Wien wie es nicht im Baedecker steht' und Schönbrunn steht mit X Sternen im Baedecker! Das ist ja nicht vorgesehen - und womöglich gehen sie jetzt noch in den Tiergarten?!" (01.50,10)
Frontale Aufnahme des schmiedeeisernen Eingangstores zum Schönbrunner Tiergarten; Zoom In auf das Tor und die dort angebrachten Hinweisschilder; Schnitt; Uschi und ihr Begleiter bei einem Geparden; der Mann hält den Geparden an einer Leine; Uschi streichelt den am Boden liegenden Geparden; Schnitt; die beiden halten junge Füchse in ihren Armen; die Füchse werden gestreichelt; die beiden stehen bei einem Lipizzaner und streicheln diesen; sie geben ihm etwas zu fressen; Off: „Na bitte, hab ich's nicht gesagt!? Wozu? Tiergärten gibt es genug in Deutschland, moderne und sehr schöne! Auch solche mit Geparden, vielleicht nicht mit so filmgewohnten. Wissen Sie, der da hat schon seine 10 Filme hinter sich. Verträgt sich ja auch glänzend mit der Kollegin. Naja, die behandelt ihn ja auch richtig. Fuchsschlau! Also diese zwei Fuchsdamen sind vorläufig noch nicht schlau, aber, naja, das kommt schon mit der Zeit. Sind immerhin erst sechs Wochen alt. Nicht einmal Fuchsteenager. Mit dem Alter kokettieren könnte auch dieser Lipizzaner. Man sieht es ihm nicht an, aber er hat immerhin 32 Lenze auf dem Buckel" (02.11,20)
Überblendung; Uschi und ihr Begleiter gehen eine Reihe von Hundezwingern entlang; die beiden betrachten die Hunde und bleiben dann vor einem Mann mit weißem Kittel stehen; sie überreichen dem Mann (vermutlich Dr. Mikulitsch) Geld; dieser bedankt sich; die drei Personen reichen sich die Hände; das Paar geht aus dem Bild; Uschi und ihre Begleiter verlassen das Areal; sie durchschreiten ein großes Einfahrtstor und gehen dem Kamerastandpunkt entgegen; die Einstellung endet mit einer Großaufnahme von Uschis Dekolleté; Off: „Jetzt sind wir ganz auf den Hund gekommen. Und nicht einmal auf ganz besonders schöne Exemplare. Und doch hätten sie genauso gerne wie ein edler Rassehund ein richtiges Herrchen und Frauchen. Ja wenn man auch keinen mitnehmen kann, ein Herz für Tiere, ja das hat man doch. Ein seltsamer Zoo werden Sie vielleicht denken, ist auch kein Zoo. Sie waren jetzt im Wiener Tierschutzhaus, einem Asyl für Tiere, einem der ältesten seiner Art in Europa" (02.51,04)
Überblendung; Halbtotale; Uschi und ihr Begleiter flanieren durch die (Innen)Stadt (Ort nicht identifiziert); es scheint zu regnen; sie gehen an unterschiedlichen Schaufenstern vorbei; Uschi betritt ein Geschäftslokal; ihr Begleiter bleibt vor der Tür stehen; Uschi lässt sich von der Verkäuferin Schlafröcke präsentieren; ihr Begleiter tritt vor dem Geschäftslokal gelangweilt hin und her; er blickt auf seine Armbanduhr und wartet; Uschi probiert die Kleidungsstücke an und betrachtet sich im Spiegel; Uschi kauft eines der Kleidungsstücke; sie unterschreibt im Geschäft eine Rechnung; Uschi verlässt das Geschäft; ihr Begleiter nimmt ihr den Einkauf ab; die beiden gehen weiter; Off: „Ein Mann lernt eine Stadt ... naja ... über Gaststätten und Vergnügungs-Etablissements kennen. Eine Frau über Einkäufe modischer Kleinigkeiten. Irgendetwas gefällt einer Frau immer, etwas bekommt man daheim absolut nicht, auch wenn man es tausendmal ebenso schön bekommt. Zum Beispiel diesen Schlafrock. Eiserner Entschluss. Den und keinen anderen. Ja mein Lieber, nur Vergnügen ... Drehtag ist Drehtag. Der Regisseur hat die Szene sofort auf Regen umgeschrieben. Bitte ein Autogramm. Aha, ... Siebert heißt sie mit Nachnamen. Wir kennen sie alle nur als Uschi. Siebert wird man sich merken müssen, demnächst in diesem Theater." (03.24,05)
Die beiden betreten ein weiteres Geschäftslokal; Uschi betrachtet Kleider auf der Kleiderstange; eine Verkäuferin kommt hinzu; die Verkäuferin bringt einen Mantel; Uschis Begleiter lässt sich auf einem Stuhl in der Boutique nieder, lächelt und klopft die Hände etwas ungeduldig aufeinander; Uschi probiert einen Mantel; Off: „Boutiquen sind Eldorados des weiblichen Geschlechts. Tausende kleine, nicht kostspielige Einmaligkeiten gibt es da zu kaufen. Tausend reizvolle Verwandlungen der Eva um wenig Geld. Wie wäre es mit diesem da? Oder diesem? Bitte der Mantel in der Auslage. Fallenlassen! Jawohl mein Herr, das ist das einzig Richtige. Unabwendbahren Dingen entgegnet man am besten defensiv. Bitte sag jetzt um gotteswillen nichts anderes als reizend." (04.39,00)
Die beiden befinden sich in einer Hut-Boutique; Halbnahaufnahme; Uschi betrachtet verschiedene Hut-Modelle; sie sitzt vor einem Spiegel; Uschi lässt sich von der Verkäuferin verschiedene Hüte bringen und setzt sich diese auf den Kopf; sie lächelt; sie gefällt sich; die beiden verlassen das Geschäftslokal mit insgesamt vier Hutschachteln; Off: „Bei Hüten ist das etwas anderes. Sie werden ja von Frauen ausschließlich für Frauen getragen. Ein männliches Urteil ist da von vornherein in den Wind gesprochen, der übrigens der Feind Nr. 1 für solche zarten bewunderungswürdigen Kreationen ist. Muss ich schon mal im Familienalbum gesehen haben ... ach ja, Tante Gisela. Mhhh, auch nicht schlecht. Biedermeier ist hoch modisch. Und jetzt kommt die Zauberei: In genau 17 Sekunden ein individueller Hut, so zwischen Robin Hood und Viola. Der gefällt sogar dem Begleiter. Ja, man muss das Schicksal auch in Hutform gelassen tragen." (05.28,23)
Überblendung; die beiden flanieren eine Straße entlang; sie unterhalten sich; die beiden bleiben vor einem Schmuckgeschäft stehen und betrachten ein Collier in der Auslage; Uschi seufzt; Montage eines (fingierten) Filmplakates: „Mir gehört die Welt" mit Uschi Siebert; Uschi befindet sich im Schmuckladen; der Verkäufer hält ihr das Collier um den Hals; Uschi betrachtet sich dabei im Spiegel; sie gefällt sich; Off: „Edelsteine sind schon oft Frauen einem übrigens zum Schicksal geworden [sic!]. Das, was hier in der Auslage liegt, kostet übrigens die Kleinigkeit von rund fünfhunderttausend D-Mark. Ja, das ist ein Grund dafür, entsagend zu seufzen. Nicht völlig entsagen natürlich, denn man hat ja auch Pläne, Träume, Illusionen. Was steht denn am Plakat ganz groß gedruckt? Und der Tag wird kommen. Muss kommen!" (06.44,07)
Überblendung; Uschi und ihr Begleiter fahren mit dem Cabriolet durch die Stadt (vermutlich Schwarzenbergplatz); Schnitt; das Auto steht am Straßenrand; der Mann steigt aus und öffnet Uschi die Autotür; die beiden betreten das Hotel Sacher; Innenraumaufnahmen; die beiden sitzen an einem Tisch; er raucht eine Zigarette; sie löffelt den Schlagobers von ihrem Kaffee; die beiden unterhalten sich; Off: „Bis dahin aber kann man nicht hungern. Das ist das Sacher von der Sachertorte, die überall so heißt. Während zum Beispiel die Würstchen, die in Wien Frankfurter heißen, in Frankfurt Wienerwürstchen genannt werden. Kompliment hin, Kompliment da. Aber zuerst starker Wiener Kaffee, gemildert durch Schlagobers, oh pardon, Schlagsahne" (07.21,01);
Ein Kellner kommt an den Tisch und fragt Uschi im On: „Sachertorte gefällig?"; Uschi: „Oh ist die schön, aber ich glaube lieber nicht. Kann man das verschicken?"; Kellner: „Aber natürlich, selbstverständlich" und geht wieder aus dem Bild; nun beginnt ein Gespräch zwischen Uschi und ihrem Begleiter im On; Begleiter: „Die schicken das von hier aus in die ganze Welt"; Uschi: „Ja, Mhm"; Kommentar aus dem Off: Wienerisch ist eine Sprache, die man erst lernen muss. Sie werden es gleich seh'n"; der Begleiter im On spricht Uschi vor: „Fü' z'fü G'füh" [Viel zu viel Gefühl]; Uschi wiederholt den Satz gekonnt; ihre Begleiter ruft aus „Sehr gut"; die beiden lachen und nehmen einen Schluck Kaffee zu sich; der Begleiter: „Und jetzt sagen Sie doch bitte einmal: dulli" [sehr gut]; nach dem zweiten Versuch gelingt Uschi die richtige Aussprache; die beiden lachen wieder; der Kellner kommt mit der Sachertorte zum Tisch; er präsentiert die Tort; Uschi: „Ja danke, sehr gut"; sodann wendet sie sich wieder ihrem Begleiter zu; dieser sagt zu ihr: „Und jetzt kommt das Abitur in Wienerisch: Zwirnsknäulerl" [Zwirnsknäul]; Uschi schafft es nicht, dieses Wort auszusprechen und sagt resignierend: „Nein, das ist viel zu schwer für mich. Das kann ich nicht"; der Kellner kommt abermals an den Tisch und bringt Uschi die nun verpackte Torte; Uschis Begleiter reicht ihr einen Stift zum Schreiben; sie schreibt eine Adresse auf das Packet; er versucht das Geschriebene mitzulesen; sie verdeckt die Adresse indem sie die Hand davor hält; Stimme aus dem Off: „Neugierig sind sie halt die Wiener. Oder sagen wir wissbegierig, das klingt netter und stimmt übrigens weniger" (08.01,00)
Überblendung; ein Auto fährt über den Kohlmarkt in Richtung Michaelerplatz; Uschi und ihr Begleiter gehen über den Michaelerplatz; die beiden betrachten den Brunnen „Macht zur See"; Off: „Bitte auch Uschi ist wissbegierig. Der Begleiter aber unzulänglich informiert. Wir hätten ihr vielleicht keinen Wiener als Begleiter aussuchen sollen. Ein Ausländer kennt sich immer besser aus, der hat ja auch einen Baedecker" (09.21,15)
Überblendung; Uschi und ihr Begleiter besuchen eine Vorstellung in der Spanischen Hofreitschule; die Bereiter führen mit ihren Lipizzanern verschiedene Kunststücke vor; Off: „Aber da kennt sich unser Cicerone aus. Vorführung in der traditionsreichen, mit Sternen bedachten Wiener Hofreitschule. Die Anpreisung des Baedeckers scheint Uschi gerechtfertigt: Piaffe, Courbette, Levade, Spanischer Tritt. Unverlorene Grazie von einst, treu bewahrte Tradition" (09.42,16)
Überblendung; Uschi und ihr Begleiter befinden sich vor der Wiener Stadthalle am Vogelweidplatz und betrachten die Plastik „Bewegung" (Wander Bertoni); Aufnahme eines Wegweisers vor der Stadthalle; Off: „Und hier die Moderne im krassen Kontrast. Eine provozierende Modernität in der Plastik vor der Wiener Stadthalle, der modernsten und größten in ganz Europa. Hören Sie das stolze Beben der Stimme. Wegweiser sind hier absolut notwendig" (10.24,19)
Überblendung; Aufnahmen aus dem Inneren der Stadthalle; Balletttanz zu Walzermusik; Aufnahmen eines Eishockey-Spiels; ein Box-Kampf; Off: „Und schon wieder eine Synthese. Der Wiener Walzer fügt sich auch in diesen monumentalen, scheinbar amusischen Betonbau ein. Naja, und natürlich auch der Sport" (10.52,16)
Innenaufnahmen aus einem Wirtshaus; Uschi sitzt am Tisch und isst eine Suppe; kurzer Zwischenschnitt auf einen älteren Mann mit Schnauzbart und Hut; Uschi beim Essen eines Wiener Schnitzels; erneuter Zwischenschnitt auf den Mann mit Schnauzbart; Halbtotale; nun ist sichtbar, dass der ältere Mann mit Uschi und ihrem Begleiter gemeinsam an einem der Esstische sitzt; die Wirtin kommt von rechts ins Filmbild und serviert einen Apfelstrudel; die Wirtin setzt sich neben Uschi; die beiden Frauen beginnen ein Gespräch; die Wirtin holt ein Blatt Papier aus ihrer Schürzentasche und überreicht es Uschi; Nahaufnahme; bei dem Blatt Papier handelt es sich um ein Rezept für einen Apfelstrudel; Off: „Sport macht hungrig, selbst den Zuschauer. Im Wiener Beisel ein echtes Wiener Menü. Zuerst: Leberknödelsuppe. Wiener Schnitzel, auch nicht zu verachten, sogar wenn man auf die Tunke verzichtet, die hierzulande eine Blasphemie bedeuten würde. Und Apfelstrudel, ausgezogener Apfelstrudel natürlich. Das Rezept? Gern! Die Wirtin ist darauf vorbereitet. Das wollen alle Deutschen, so wie sie den Wiener Walzer wollen" (11.25,00)
Überblendung auf Zeichnungen von Tänzern und Musikern; Aufnahmen von einer Jazzveranstaltung (Ort nicht identifiziert; vermutlich temporärer Club); ein Jazztrio spielt (Musik aus dem Off); Menschen bevölkern das Tanzparkett; auch Uschi und ihr Begleiter tanzen zur Musik; nach einiger Zeit wechseln sie die Tanzpartner; Off: „Um neuerlich Missverständnissen vorzubeugen: das ist kein Walzer. Wiens Jazz-Fans treffen einander in einer ganzen Reihe von Kellern, die in keinem Vergnügungsanzeiger stehen und dennoch bummvoll sind - wie man bei uns sagt. Und wie überall, so versucht auch bei uns die Jugend durch persönlichen Stil dem drohenden Kollektivismus zu entfliehen. Freie Rhythmen gegen die Normformate des Alltagslebens. Mir scheint unser Begleiter versagt ein wenig. Und da springt ein anderer in die Presche und ich glaube sogar recht gerne" (12.13,15)
Überblendung; Innenraumaufnahmen eines Heurigen (Franz Detter, Agnesgasse, 1190 Wien); der Wirt bringt in einem gläsernen Weinherber Wein zu einem Tisch; am Tisch angekommen befüllt der Wirt die Gläser von Uschi und ihrem Begleiter; die beiden stoßen miteinander an und nehmen einen Schluck aus ihren Gläsern; Klatschen; zwei Musiker erheben sich von ihren Plätzen und gehen zum Tisch der beiden Protagonisten; die Musiker beginnen zu spielen und zu singen (Musik aus dem Off); mehrere Außenaufnahmen von Sievering (vermutlich) zur abendlichen Stunde; Off: „Vom Coca Cola zum Wein. Wien und Wein, fast das gleiche Wort und wenn der Wein auch zehnmal im Baedecker stehen sollt', die Uschi muss zum Heurigen geführt werden. Im alten Presshaus spielen Heurigensänger ‚habe alte Wiener [...]'. Ja es ist schwer zu übersetzen. Hören Sie sich's an [Musiker spielen]. So gut wie unberührt von der lärmenden, nervösen Gegenwart dieser unserer Stadt lebt hier noch Beschaulichkeit, Gemütlichkeit, Romantik. Ein Naturschutzgebiet der Seele, naja, und der Kehle. Das grüne Kranzerl hat schon vor Jahrhunderten die Gäste begrüßt beim Kommen und die Laterne hat ihren späten, beseligten Heimweg behütet" (13.44,04)
Überblendung; Uschi und ihr Begleiter befinden sich in einem ungarischen Restaurant (Ungar Grill, Burggasse, 1070 Wien); die beiden sitzen an einem Tisch; der Kellner bringt einen Fleischspieß zum Tisch; der Spieß wird vor den Augen der beiden flambiert; ein Musikensemble spielt traditionelle ungarische Musik; Überblendung; [es beginnt eine Art Traumsequenz]; Lagerfeuer in der „Puszta"; Uschis Begleiter schwingt sich, inmitten einer Rinderherde, auf ein Pferd; er ist als ungarischer Csikós verkleidet; Schnitt; Uschi - bekleidet mit einem traditionellen Phantasiekostüm - schöpft aus einem Brunnen Wasser für die Rinder; die beiden winken sich zu; der Begleiter/Csikós reitet in die Puszta; Kameraschwenk in Richtung Himmel; Off: „Ja und dann wollen wir Uschi noch vor Augen halten, dass Wien das uralte Tor zum Osten ist. Ein Tor, das allerdings auch geschlossen sein kann. Wie das eben bei einem Tor so üblich ist. Manchmal auch durch einen Vorhang, einen eisernen. Aber niemand kann einen hindern, wenigstens von der Puszta zu träumen. Das tut unsere Uschi. Und so sieht angeblich ein Csikós aus. Wollen Sie mehr Romantik und Lieblichkeit, träumende und glückliche Uschi, strahlende Uschi? Und unser Csikós? Reitet fürs Fernsehen" (15.20,07)
Trickblende; Himmel; Supertotale; Kameraschwenk nach unten auf den Kahlenberg/Leopoldsberg; Schnitt; Phantom Ride entlang der Höhenstraße; Zoom In auf das Café-Pavillon des Restaurants am Cobenzl; Uschi und ihr Begleiter fahren mit dem Cabriolet einen Parkplatz an; die beiden steigen aus dem Auto und gehen aus dem Bild; sie betreten das Areal des Restaurants am Cobenzl und nehmen an einem Tisch auf der Terrasse Platz; Aerial Shot und Schwenk über das Wiener Stadtpanorama; die beiden unterhalten sich; Off: „Ja und dann sind wir aus dem Traum wieder im Bereich der Realität, auf der Wiener Höhenstraße angelangt. Hier auf dem Cobenzl, dem Lieblingsplatz des rosaroten Prinzen Lingne, des getreusten Wahlwieners der Kongresszeit, hat sich ein modernes Etablissement aufgetan, das die Endstation unserer kleinen, systemlosen - vielleicht ein wenig schlamperten - Wientour sein soll. Da unten liegt sie, die vielgestaltige Phäakenstadt, die Hauptstadt des Landes der Tänzer und der Geiger, die vielgepriesene oft missverstandene. Doch lassen wir das letzte Wort Uschi und dem Reporter" (16.59,11)
Ein Mann mit Mikrophon setzt sich zu Uschi und ihrem Begleiter an den Tisch; er hält das Mikrofon in die Mitte des Tisches; es beginnt ein Interview; Reporter: „Na Uschi, wie hat Ihnen unser Wien, wie es nicht im Baedecker steht, gefallen?"; Uschi: „Wien gefällt mir gut, die Wiener gefallen mir auch gut, aber ich freu mich schon wieder sehr auf zu Hause"; Reporter: „Natürlich! Auch wir lieben die Deutsche Bundesrepublik, wir mögen die Deutschen, aber am liebsten sind wir zu Hause, und so soll es ja auch sein ... oder nicht?"; beim letzten Satz wendet sich der Reporter von Uschi ab, um direkt in die Kamera zu sprechen/blicken; Halbnahaufnahme von Uschi; Uschi blickt in die Kamera und lacht; Schwarzblende (18.10,05)
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