Insert: „Wiener Mosaik"; aus dem Off ertönt Blasmusik; Bilder von der 75-Jahrfeier der Gründung der Sozialdemokratischen Partei Österreichs am 1. Mai 1964; Aufnahme eines vor dem Wiener Rathaus platzierten und mit den Landeswappen geschmückten Schildes mit der Aufschrift: „Wien, Arbeit, Kultur, Fortschritt, SPÖ";  Zoom Out, Halbtotale des Wiener Rathauses sowie des Rathausplatzes (00.14,13); zahlreiche BesucherInnen mit roten Fahnen sind zu sehen; Banner mit dem Schriftzug: „75 Jahre Sozialdemokratie", direkt vor dem Rathaus; ein Bildnis von Parteigründer Victor Adler, im Hintergrund das Wiener Burgtheater (00.18,18); Aufnahme von Bürgermeister Franz Jonas auf der Prominententribüne vor dem Rathaus, rechts neben ihm der Generalsekretär der Sozialistischen Internationale, Albert Carthy, und Landesparteisekretär Josef Kratky (00.22,17); weitere Bilder der Menschenmenge mit roten Fahnen und verschiedenen Bannern; Aufnahme von Vizebürgermeister Felix Slavik und Vizekanzler Bruno Pittermann; Bilder von marschierenden Straßenbahnern, Industriearbeitern der OMV sowie einer Blasmusikkappelle; Aufnahme der Tribüne vor dem Wiener Rathaus; Träger mit einer französischen Fahne;  weitere Bilder der zahlreichen BesucherInnen, die mit kleinen schwedischen Flaggen oder Fähnchen mit der Aufschrift AZ (Arbeiter Zeitung) ausgestattet sind; ein Banner mit der Aufschrift: „vorwärts junge generation", im Hintergrund das Burgtheater (00.52,01); eine Turnerin auf einem von drei Männern getragenen Transportgestell, hält ein 75-Jahre-Schild in die Höhe, darunter steht zu lesen: „doch ewig jung"; Aufnahme von Josef Kratky und Rudolf Sigmund; Bilder der vorbeiziehenden BesucherInnen, die ihre kleinen Fahnen schwenken; Banner mit der Aufschrift: „Sozialisten machen es besser!"; Aufnahme von Franz Glaserer; weitere Bilder der Menschenmenge; Banner mit dem Schriftzug „Arbeitersport = Völkerfreundschaft"; junge Männer tragen ein mit roten und weißen Nelken verziertes Kugelgerüst; BesucherInnen winken mit ihren Fahnen in die Kamera; Halbtotale des Rathauses, Schwenk nach oben entlang des Rathausturmes;

Abfolge verschiedener historischer Fotos von Wiener Mistbauern sowie der Einführung der Colonia-Kübel; Archivaufnahmen: Müllfahrzeuge fahren in Richtung der Kamera eine Straße entlang; Archivbilder vom Abladen des Mülls auf dem Mistplatz;

Aufnahme eines modernen Müllabfuhrwagens, der aus dem Bild fährt; Schwenk nach links zur Verbrennungsanlage Flötzersteig (01.54,17); Totale der Anlage von der anderen Seite; verschiedene Bilder von Müllabfuhrwägen; Abladen des Mülls in der Müllverbrennungsanlage; Bilder der technischen Anlage; Politiker zu Besuch in der Anlage, darunter Vizebürgermeister Felix Slavik und Stadtrat Franz Koci; Blick in den Verbrennungsofen; Außenaufnahmen: Schwenk nach oben entlang des Schornsteins der Anlage;

Außenaufnahme eines Fabrikareals; Innenaufnahme: Fabrikarbeiter bei der Herstellung von Fertigteilhäusern; Vizebürgermeister Felix Slavik samt Entourage und Journalisten zu Besuch; er bringt die 50.000 Fertigteilplatte zur Verladung; Aufnahme von Stadtrat Heller; Stadtrat Heller und die Ehrengäste auf einem Lastwagen, der die 50.000 Platte zur Baustelle bringt; damit wird die 1500. Fertigteilwohnung vollendet; Aufnahmen von der Baustelle; die Fertigteilplatten werden mittels Kran an die richtige Stelle befördert; weitere Bilder der Bauarbeiten sowie der zur Besichtigung eingetroffenen Ehrengäste und Politiker; nochmalige Aufnahme von Vizebürgermeister Felix Slavik  und Stadtrat Heller; weitere Bilder der Bauarbeiten und der sich im Bau befindenden Wohnungen; Bilder einer von der Stadt Wien zwischen 1962 und 1963 errichteten Wohnanlage;

Außenaufnahmen der Modeschule der Stadt Wien im Schloss Hetzendorf (04.01,23); Zoom In: Schülerinnen der Modeschule in selbst entworfener Kleidung, posierend vor dem Eingang; die Schülerinnen präsentieren ihre Werke der Kamera; diese tatstet die Mädchen von Kopf bis Fuß ab, sodass sich die BetrachterInnen ein genaues Bild der entworfenen Kleidungsstücke machen können; Schwenk über ein Plakat, das die Jahresausstellung der Modeschule vom 19.-28. Juni ankündigt; im Rahmen der Jahresausstellung findet eine Modenschau im Freien statt; die Mädchen werden für die Modenschau vorbereitet; verschiedene Aufnahmen von den Gästen und den Models folgen; die Gattinnen der Delegierten des Weltpostkongresses, so heißt es im Off-Kommentar, bewundern die neuen Entwürfe;

Aufnahmen der Eröffnung des Planetariums im Wiener Prater am 20. Juni 1964 (06.07,00); Außenaufnahme; vor dem Planetarium befindet sich eine große Weltkugel; daneben ist das Riesenrad zu sehen; Aufnahmen der zahlreichen BesucherInnen; Stadtrat Kurt Heller am Rednerpult; Aufnahmen von Stadtrat Heinrich Drimmel; Vizebürgermeister Felix Slavik und Stadträtin Maria Jacobi; Vizebürgermeister Hans Mandl am Rednerpult; weitere Aufnahmen der zahlreichen Gäste; Franz Jonas am Rednerpult; die Gäste applaudieren, darunter nochmals Heinrich Drimmel; Innenaufnahmen des Planetariums mit dem Teleskop; Außenaufnahme und Schwenk nach Links zum Riesenrad (06.56,07);

Das Logo der Wiener Festwochen vor dem Rathaus (06.58,12); Zoom Out: Blick über die Dächer Wiens, links die Minoritenkirche (07.05,10), im Hintergrund das Rathaus; Bilder verschiedener internationaler Autokennzeichen; Verkehrstreiben vor der Wiener Staatsoper (07.11,01); Aufnahmen verschiedener Opern- bzw. Theaterplakate, welche die aktuellen Vorstellungen im Rahmen der Wiener Festwochen 1964 ankündigen; Bilder der Ausstellung: „Wien um 1900"; verschiedene Werke sind zu sehen; Detailaufnahme der Fassade des Wiener Rathauses (07.29,07); Bilder von der Eröffnungsfeier im Rathaus; unter den BesucherInnen befinden sich Stadtrat Kurt Heller, Stadträtin Maria Schaumayer und Stadträtin Maria Jacobi; Vizebürgermeister Hans Mandl am Rednerpult; unter den Gästen befindet sich Vizekanzler Bruno Pittermann; Landtagspräsident Bruno Marek und Nationalratspräsident Alfred Maleta; Bürgermeister Jonas und Bundeskanzler Josef Klaus am Rednerpult; Fehler im Film: der Off-Kommentator führt seinen Satz nicht zu Ende, abrupter Schnitt; Bilder einer Ballettaufführung folgen;

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Bei vorliegendem Filmdokument handelt es sich um den zweiten von drei Filmen, welche die Leistungen der Wiener Stadtverwaltung in den Jahren 1964/1965 dokumentieren.

Zu sehen sind verschiedene Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres 1964 stattfanden, darunter die 75-Jahrfeier der Sozialdemokratischen Partei Österreichs am 1. Mai 1964, die Fertigstellung der 1500. Fertigteilwohnung, die Eröffnung des Planetariums am 20. Juni 1964 sowie die Eröffnungsfeier der Wiener Festwochen im Rathaus. 

Das Dokument scheint am Ende beschädigt worden zu sein. Die Sequenz über die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig ist ident mit dem Film "Müllabfuhr und Müllverbrennung Flötzersteig" (Sign.: 460), der von der Austria Wochenschau produziert wurde.

Die Müllbeseitigung war noch um die Jahrhundertwende Aufgabe der Mistbauern, die den Müll ein- bis zweimal wöchentlich einsammelten und ihn auf Pferdewagen abtransportierten. Der Mist lag dabei offen auf den Ladeflächen, weshalb man schließlich dazu überging, den Müll in geschlossenen Tonnen zu sammeln. 1918 kam es zur Einführung des Colonia-Kübels, der eine nahezu staubfreie Entleerung des Unrats ermöglichte. 1926 wurden die pferdebespannten Sammelwagen schließlich durch motorisierte Fahrzeuge ersetzt. (Vgl. www.wien.gv.at)

Die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig (Flötzersteig 12, 1160 Wien) wurde von der Gemeinde Wien in den Jahren 1959 bis 1963 errichtet und war mit Fertigstellung die erste Müllverbrennungsanlage der Stadt Wien und die größte Anlage ihrer Art in Europa. Der Standort der Anlage wurde Aufgrund der in der Nähe befindlichen Hospitäler gewählt (Baumgartner Höhe und Wilhelminenspital), deren Heizbedarf durch die neue Anlage gedeckt werden sollte. Nach einem ersten Probebetrieb konnte die Anlage am Flötzersteig mit Anfang März 1964 ihren Vollbetrieb aufnehmen. (Vgl. Bihl, Wien 1945-2005, S. 566)

In den 1960er Jahren kam es zum Bau zahlreicher Fertigteilwohnungen durch die 1961/1962 gegründete „Montagebau Wien" in Kagran. Die Senkung der Kosten sowie eine erhöhte Baugeschwindigkeit standen dabei im Vordergrund. Bis 1984 wurden über 20.000 Fertigteilwohnungen errichtet. (Vgl. Bihl, Wien 1945-2005, S. 590)

Die Tradition der Wiener Festwochen reicht bis in die Erste Republik zurück. Bereits im Mai und Juni 1920 fand in Wien ein Musikfest unter Beteiligung der Staatsoper und der renommiertesten MusikerInnen statt. Auch in den darauffolgenden Jahren wurde seitens der Stadt Wien ein Musikfestival veranstaltet, das 1927 erstmals die Bezeichnung „Wiener Festwochen" trug. Aufgrund von Finanzierungsnöten konnten jedoch ab 1930 keine derartigen Veranstaltungen mehr stattfinden. (Vgl.www.wien.gv.at)

Seit 1951 sind die Festwochen wieder ein fixer Bestandteil der Wiener Kulturlandschaft. Im Mai und Juni wurden insgesamt 155 Konzerte, Opern, Theaterstücke und Ausstellungen veranstaltet, die beweisen sollten, dass Wien nach siebenjähriger Diktatur und anschließender Besatzung seine Identität als Musikhauptstadt wiedergefunden hat. (Vgl. www.wien.gv.at)

Jedes Jahr präsentiert die Stadt drei Wochen lang ihre kulturellen Leistungen im Bereich der Musik, des Theaters, des Balletts und der bildenden Kunst. Auf Anraten des Stadtrates für Kultur und Volksbildung, Hans Mandel, wurde 1950 der „Wiener Festwochenausschuss" gegründet, der die Organisation und Durchführung der Festwochen übernahm. Diese, so heißt es in dem 1958 erschienenen Beitrag Kurt Radleckers zu den Wiener Festwochen, sollten dazu dienen, „das Ansehen Wiens als Pflegestätte der Kultur zu wahren, zu erhöhen und das Interesse für den Besuch der Stadt im In- und Ausland zu steigern." (Radlecker, Festwochen, S. 789)

Literatur:

Stadtchronik - Zur Geschichte der Wiener Festwochen; online unter: http://www.wien.gv.at/kultur/chronik/festwochen.html (26.6.2013).

Kurt Radlecker, Wiener Festwochen, in: Ferdinand Lettmayer (Hg.), Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien 1958, S. 789-790.

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

Geschichte der Wiener Müllabuhr; online unter: http://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/entsorgung/muellabfuhr/geschichte.html (26.6.2013).

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