Außenaufnahme eines sich öffnenden Einfahrtstors mit der Aufschrift „Wilhelminenspital der Stadt Wien"; Aufnahme durch das Tor in Richtung Spitalsgelände; Passanten gehen am Spitalsgelände umher; ein Auto fährt durch das geöffnete Tor auf das Spitalsareal; der Portier am Tor grüßt den Fahrer des Autos; Kommentar aus dem OFF: „Wiens Krankenhäuser mit ihren 22.000 Betten unterstehen der Magistratsabteilung Gesundheitswesen und bilden eine eigene Stadt"; Schnitt; Halbtotale; das zuvor eingefahrene Auto bleibt stehen; ein Mann mit weißem Kittel nähert sich dem Auto; die Autotür öffnet sich und Heinz Conrads steigt aus dem Wagen; Begrüßung; OFF: „Heute kommt Heinz Conrads zu Besuch, wird von Professor Horen [?] begrüßt und interviewt für Sie Obermagistratsrat Dr. Leodolter [?]" (00.00,00)

Innenraumaufnahme; Totale; Conrads sitzt mit drei weiteren Männern um einen kleinen Tisch; im Hintergrund ein Wandbild/Mosaik (o. Ä.); die Tonangel reicht in die Bildkadrierung; Leodolter beginnt zu sprechen: „Wir nehmen jährlich in den Wiener städtischen Krankenanstalten 200.000 Patienten auf, das heißt täglich kommen 650 neue Patienten in unsere Krankenanstalten. Die Zahl der Betten würde im Durchschnitt in der Regel genügen, wir müssen aber sagen, dass rund 20 Prozent unserer Betten durch Nicht-Wiener okkupiert werden und die uns natürlich abgehen [sic]"; Conrads: „Sollen halt auch bei uns bald g'sund werden"; Conrads richtet sich an einen anderen Gesprächspartner: „Und Herr Professor Boil [?], das Wilhelminenspital, hat das besondere Spezialstationen? Können Sie uns darüber ein bisschen was erzählen?"; Boil: „Das ist vor allem die Infektionsabteilung für Kinder, in der eine spezielle Abteilung für Kinder mit Kinderlähmung eingerichtet ist, wo sie behandelt und dann auch physikalisch-medizinisch betreut werden, sodass..."; Conrads fällt ihm ins Wort: „Denkt man an gewisse Neubauten hier im Wilhelminenspital"; Schnitt; Außenaufnahmen; Schwenk über eine Baustelle bzw. eingerüstete Neubauten; Boil aus dem OFF: „Es sind momentan zwei chirurgische Abteilungen und zwei interne Abteilungen im Bau und in absehbarer Zeit wird auch noch eine Unfallstation neu errichtet"; Schnitt; zurück im Innenraum; Conrads wendet sich an den dritten Gesprächspartner: „Herr Dozent, das wär' Ihr Stichwort. Möchten Sie uns a bissl was sagen, warum man gerade im Wilhelminenspital diese neue Station errichten wird?"; die Kamera bewegt sich langsam auf die Gesprächsgruppe zu und endet in einer Halbtotalen von Conrads und seinem Gesprächspartner; die zwei anderen Männer befinden sich nun außerhalb des Bildes; Dozent: „Das Wilhelminenspital liegt lagemäßig sehr günstig, da ja die Westeinfahrt der Autobahn vorüberziehen wird und wir dann mit einem größeren Anfall von schweren Verletzungen rechnen müssen"; Conrads: „Anfallen. Wie viel beiläufig fallen so in einem Jahr,... Unfallverletzte..."; Dozent: „In ganz Wien ungefähr 70.000 Verletzungen"; Conrads: „Das ist enorm. Ja auch der schönste Neubau würde nichts nützen, wenn man nicht das, sagen wir das Pflegepersonal dazu hätte. Und so ist im Wilhelminenspital auch eine eigene Schwesternschule beigeschlossen, die ich jetzt ein bisschen noch besuchen möchte"; Conrads erhebt sich aus dem Sessel und geht aus dem Bild (00.19,12)

Innenraumaufnahme; Unterrichtsraum; mehrere Krankenschwestern bzw. Krankenschwesternschülerinnen sitzen an Schultischen; eine der Schülerinnen hat sich von ihrem Platz erhoben; sie steht neben Conrads; amerikanische Einstellung von Conrads und der Krankenschwester; die beiden unterhalten sich; Conrads: „Ist der Schwesternberuf ein schöner oder ein schwerer Beruf?"; Krankenschwester: „Er ist nicht ganz leicht, aber er ist sehr schön"; Conrads: „Haben Sie sich für ein Spezialwissen oder sagen wir Station entschieden, Operationsschwester zu werden oder so was?"; Krankenschwester: „Nein ich möchte' lieber am Krankenbett bleiben. Möchten Sie nicht a bissel krank sein bei uns?"; Conrads lacht, dann: „Ja wenn ich so liebe Schwestern seh' bin ich lieber ein gesunder Bruder"; Conrads wendet sich von der Krankenschwester ab und der Kamera zu: „Ja, nun meine sehr geehrten Damen und Herren, nun will ich Sie nicht länger aufhalten und sollten sie sich bei dem Film, den Sie erwarten, totlachen oder krankärgern, haben Sie doch heute am Abend erfahren, dass Sie beim Gesundheitswesen der Stadt Wien in den besten Händen sind. Man kann fast sagen, wer in Wien erkrankt kann von Glück reden"; Conrads zwinkert; die Krankenschwestern im Hintergrund lachen; Schwarzblende (02.09,00)

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Der Gründungsbau des heutigen Wilhelminenspitals wurde 1891 eröffnet. Das zu Beginn mit knapp 150 Betten noch recht kleine Spital wurde in den darauf folgenden Jahrzehnten mehrfach erweitert und ausgebaut.

In den Jahren nach 1945 stand die Gemeinde Wien hinsichtlich des Gesundheitswesens vor einer doppelten Aufgabe: Zum einen waren durch den Krieg viele der Wiener Krankenhäuser zerstört oder beschädigt worden, zum anderen galten auch die unversehrt gebliebenen Bauwerke als stark überaltert. Hinzu kam, dass gegen Kriegsende ein Gutteil der Arzneimittel und der medizinischen Gerätschaften entwendet wurde. Der modernisierte Wiederaufbau des Spitalwesens war somit eine wichtige aber ebenso kostspielige Zukunftsinvestition.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg begann die erste Ausbaustufe des Wilhelminenspitals mit der 1953/54 errichteten Schwesternschule und dem Schwesternheim. Im Jahr 1959 beschloss der Wiener Gemeinderat den umfassenden Aus- und Umbau des Spitals. Die Grundsteinlegung hierfür erfolgt am 22. September 1959 durch Bürgermeister Jonas. Nachdem der Ausbau fertig gestellt worden war verfügte das Wilhelminenspital über ca. 1800 Betten. Das Wilhelminenspital war nun das drittgrößte Spital der Stadt.

Aus einem Bericht der MA 7 über den „Einsatz von Auftragsfilmen der Stadt Wien" ist zu entnehmen, dass die Kurzfilmserie 1963 in 40 der größten Wiener Kinos im Beiprogramm eingesetzt wurde. Darüber hinaus fand die Serie seit November 1963 ihren nichtkommerziellen Einsatz in Tagesheimen und SPÖ-Organisationen. Für das Jahr 1964 wurde eine TV-Ausstrahlung angepeilt.

Quellen:

Arbeiter-Zeitung, am 23.9.1959, S. 4.

Wiener Rathauskorrespondenz, am 18.4.1963.

Wiener Rathauskorrespondenz, am 13.3.1964.

WStLA, M.Abt. 350; A15-99.

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