Musik (klassische Gitarre); Halbtotale; die Kamera filmt den Turm des Schlosses Tribuswinkel in der Vertikalen ab; es folgen unterschiedliche Einstellungen des Schlosses; Off-Kommentar von Heinz Conrads: Schloss Tribuswinkel sei ein altes Schloss; das Schloss sei jedoch kein verstaubtes Schloss, da es durch die Jugend belebt werde (00.00,00)

Es folgen Aufnahmen von Kindern bei ihrem Aufenthalt im Schloss: sie laufen über das Schlossareal; sie benutzen die Geräte eines Spielplatzes; Kinder beim Essen im Speisesaal; Conrads weiter aus dem Off: die Kinder aus Wien hätten Leben in dieses alte Schloss gebracht; diese Kinder haben hier den schönsten Urlaub ihres bisherigen Lebens (00.27,24)

Außenaufnahme; Schlossmauer im Hintergrund (vermutlich Schlosshof); amerikanische Einstellung von Conrads und einer Frau (vermutlich die Leiterin des Kindererholungsheims; sie wird weder namentlich noch in ihrer Funktion vorgestellt); Conrads trägt Trachtenanzug und Sonnenbrille, die Frau einen weißen Kittel; Conrads und die Frau beginnen ein Gespräch; Frau: „Unsere Kinder kommen in das Haus und zwar von der Stadt Wien: zu Erholung und Schullandturnus; Conrads: „Schullandturnus sagten Sie. Was ist das eigentlich?"; Frau: „Das sind, die Lehrer kommen mit den Schülern hier her - haben ganz normalen Unterricht"; Conrads: „Ah-ja und daneben Erholung. Während des ganzen Jahres. Ja sehr schön. Eine indiskrete Frage: Was kostet das?" Frau: „25 Schilling pro Kind und Tag"; Conrads: „Naja, und wenn die Eltern das vielleicht nicht bezahlen können, was g'schieht denn dann?"; Frau: „Das spielt keine Rolle. Die Stadt Wien übernimmt die Kosten und es ist nur die Erholungsbedürftigkeit entscheidend"; Conrads: „Nicht die Zahlungstüchtigkeit"; Frau: „Nein, nein!" (00.47,10)

Schnitt; Totale eines großen Baumes; um den Baum tanzen zwei Reihen von Kindern Ringerei; auf dem Baum sitzt ein Bub, der mit einem kleinen Ast spielt; das Gespräch von Conrads und der Frau wird weiter aus dem Off geführt; Conrads: „Wie viel' Gäste haben's denn so im Jahr, beiläufig?"; Frau: „Zwölfhundert cirka"; Conrads: „Es gibt aber mehr als Zwölfhundert erholungsbedürftige Kinder"; Frau: „Ja doch!"; Conrads: „Was g'schieht mit denen?" ; Frau: „Die Stadt Wien hat noch viele andere Heime, wo sie cirka 9000 unterbringt" (01.20,15)

Conrads sitzt im Freien an einem Tisch; hinter ihm die Mauer des Schlosses; zwei Kinder spielen an seinem Tisch mit Spielsachen; im Hintergrund spielen weitere Kinder; alle Kinder werden von Frauen abgeholt und aus dem Bild geführt; Conrads nimmt seine Sonnenbrille ab; er steht von seinem Stuhl auf und geht ein paar Schritte nach rechts; Conrads: „Sehen Sie, so vergehen die frohen Tage des Sommers, wohl umsorgt von der Stadt Wien. Und wenn die kleinen Gäste sehr müde, aber sehr glücklich schlafen gehen, dann wacht das alt Schloss von Tribuswinkel über sehr viel Kinderglück. In seinem Innern schlafen dann die kleinen Gäste" (01.32,07)

Gitarre (wie zu Beginn); Kameraschwenk auf den Schlossturm; Conrads weiter aus dem Off: „Nach außen ist es wieder ein altes Schloss"; Schwarzblende und Schlussakkord der Gitarre (01.57,11)

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Im Jahr 1917 erwarb der Industrielle Ludwig Urban das Schloss Tribuswinkel von der Familie Doblhoff. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss von der Roten Armee beschlagnahmt, um fortan den sowjetischen Besatzungstruppen als lokales Hauptquartier zu dienen. Im Jahr 1947 machte die Schlosserbin Gertrude Urban der Stadt Wien das Angebot einer Schenkung. Die Schenkung wurde an die Bedingung geknüpft, dass das Schloss ehest möglich zum Kindererholungsheim umgebaut werden soll. Das Angebot wurde von der Stadt angenommen. (Vgl. Rathauskorrespondenz, am 29.10.1947) Der Schenkungsvertrag wurde am 28.6.1949 unterzeichnet. (Vgl. Kontrollamt Wien, S. 16) Nachdem mit Ende der Besatzung das Schloss frei wurde, beschloss der Wiener Stadtsenat im Mai 1957 den Umbau zum Kindererholungsheim. (Vgl. Rathauskorrespondenz, am 15.5.1957) Zwei jahre später, im Sommer des Jahres 1959, wurde das Kindererholungsheim eröffnet. Im Jahr 1988 musste das Ferienheim aufgrund zurückgehender Nachfrage geschlossen werden. Das Schloss wurde 1991 von der Stadt Wien um 9 Millionen Schilling an die Gemeinde Tribuswinkel verkauft. (Vgl. Kontrollamt Wien, S. 16)

Aus einem Bericht der MA 7 über den „Einsatz von Auftragsfilmen der Stadt Wien" ist zu entnehmen, dass die Kurzfilmserie 1963 in 40 der größten Wiener Kinos im Beiprogramm eingesetzt wurde. Darüber hinaus fand die Serie seit November 1963 ihren nichtkommerziellen Einsatz in Tagesheimen und SPÖ-Organisationen. Für das Jahr 1964 wurde eine TV-Ausstrahlung angepeilt.

Quellen:

Wiener Rathauskorrespondenz, am 29.10.1947; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1947/oktober.html (13.4.2015).

Wiener Rathauskorrespondenz, am 15.5.1957; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1957/mai.html (13.4.2015).

Kontrollamt der Stadt Wien, Tätigkeitsbericht 2006. MA 69, Prüfung betreffend intransparente Grundstückstransaktionen der Stadt Wien. Ersuchen gem. § 73 Abs. 6a WStV vom 3. Februar 2006 (KA - K-4/06); online unter: http://www.kontrollamt.wien.at/berichte/2006/lang/4-24-KA-III-K-4-6.pdf (13.4.2015)

WStLA, M.Abt. 350; A15-99.

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