Rathausmann, daneben das Wiener Stadtwappen, Insert: „Die Landesbildstelle Wien zeigt:"; Panoramashot von Wien und der Donau mit Bisamberg und Kuchelauer Hafen (00.34,12), Titeleinblendung: „Donauzwilling im Doppelbett"; Schwenk entlang der Donau; Insert: „Eine Mittagsplauderei mit Waltraud Haas und Erwin Strahl";

Waltraud Haas und Erwin Strahl auf der Terrasse des Restaurants am Kahlenberg mit Blick über die Donau; sprechen am Mittagstisch über den Bau des Entlastungsgerinnes bzw. über die Errichtung der Donauinsel sowie über den Wiener Hochwasserschutz; ehemaliges Überschwemmungsgebiet (01.27,18); Waltraud Haas und Erwin Strahl am Donauufer, im Hintergrund die Nordbrücke und der Leopoldsberg (01.38,23), führen ihr Gespräch fort;

unidentifizierte Archivaufnahmen von überschwemmter Stadt; Archivaufnahmen vom Wiener Hochwasser 1964; die Nordbrücke, im Hintergrund der Leopoldsberg (01.51,01); Totale von überschwemmtem Gasthaus „Fischerhütte" in der Kuchelauer Hafenstraße (01.55,23); Überschwemmung am Handelskai (01.59,12); Blick auf die Franz-von-Assisi-Kirche (02.02,14); Bilder von zerstörten Häusern in der Siedlung Schwarzlackenau in Floridsdorf (02.04,22);

Waltraud Haas berichtet, dass damals 8000m³ Wasser pro Sekunde talwärts geflossen seien; Erwin Strahl demonstriert anhand oranger und weißer 10-Liter Kübel die Menge von 8000m³; Strahl beim Befüllen der Wasserkübel im Zeitraffer; insgesamt handelt es sich um 800.000 Kübel;

Waltraud Haas und Erwin Strahl sitzen am Wasserdamm und führen ihr Gespräch fort;

sie spazieren den Hubertusdamm entlang (02.42,16); Archivaufnahmen vom Wiener Hochwasser 1954; Schwenk über Wohnhausanlage (03.02,00);

Modell der Uno City; Erwin Strahl im Wiener Stadt- und Landesarchiv (damals im Wiener Rathaus untergebracht), (03.08,03) vor einer großen Wienkarte, er zeigt auf die Donau, die 1875 begradigt und in ihr heutiges Bett geleitet wurde; Schwenk über eine andere Karte; Waltraud Haas, die eine solche in Händen hält;

Aufnahme von Gedenktafel, die den höchsten Wasserstand der Donau im Jahr 1501 dokumentiert (03.25,10); Zoom Out, Waltraud Haas und Erwin Strahl auf einer Bank neben der Gedenktafel; Aufnahmen von den beiden wieder auf der Terrasse am Mittagstisch;

Waltraud Haas beim Friseur unter der Trockenhaube, liest einen Artikel über den Wiener Hochwasserschutz; Waltraud Haas und Erwin Strahl vor einem Plakat, das die geplante Donauinsel zeigt; die beiden neben einem Bagger; Waltraud Haas argumentiert für den Bau der Donauinsel; Zoom Out, der Bagger nun in der Totalen, links dahinter Waltraud Haas und Erwin Strahl; weitere Aufnahme von den Bauarbeiten;

die beiden wieder am Mittagstisch; Strahl schlägt Alternativen zum Bau der Donauinsel vor; Waltraud Haas verteidigt das Projekt, das Wien in Zukunft vor Überschwemmungen schützen soll; die beiden nun in einem Hörsaal, Waltraud Haas mimt die Professorin und Erwin Strahl den Studenten; sie vermag es jedes Gegenargument abzuwehren; die beiden während des Badebetriebes an der Alten Donau (06.17,12); dann im Rathaus während einer Gemeinderatssitzung (06.27,16); Aufnahmen von den Gemeinderäten, darunter Stadträtin Maria Schaumayer (06.36,09), Stadträte Fritz Hofmann und Franz Nekula (06.37,07), Stadträte Hubert Pfoch und Kurt Heller (06.37,19), Stadträte Hans Bock und Alfred Hintschig (06.38,15), Stadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner und Stadtrat Reinhold Suttner (06.39,12), Stadtrat Otto Schweda und Stadträtin Maria Jacobi (06.40,02); Close Up von Bürgermeister Leopold Gratz (06.40,20);

Waltraud Haas und Erwin Strahl im ehemaligen Überschwemmungsgebiet; im Hintergrund die Nordbahnbrücke (07.01,01); die beiden bei einem Getränk an einem kleinen Imbissstand im Bundesbad (07.04,00); Flugzeug mit Waltraud Haas und Erwin Strahl fliegt über die Donau; Kuchelauer Hafen (07.22,16); Waltraud Haas monologisiert weiter über die Vorteile der Donauinsel; Panoramashot von der Alten Donau mit der Wagramer Straße und dem Strandbad Gänsehäufel (07.35,16), Erwin Strahl beim Baden, Waltraud Haas sitzt am Steg; Aufnahmen von der Nussdorfer Wehr (08.09,01) und der Nussdorfer Schleuse;

Waltraud Haas und Erwin Strahl im Paddelboot an der Alten Donau (08.24,06); Erwin Strahl springt in die Donau; wird aufgrund des niedrigen Wasserstandes völlig mit Matsch bedeckt; Erwin Strahl robbt durchs Gras; Szenerie in der Lobau erinnert an die afrikanische Steppe; Waltraud Haas reicht ihm das Wasser; Aufnahmen von der Lobau (09.02,16);

Erwin Strahl und Waltraud Haas in einem Büro; betrachten ein Modell, das für den Ideenwettbewerb zur Gestaltung der Insel eingereicht wurde; die beiden auf der Baustelle des linken Sammelkanals (09.37,06), der alle Abwässer der Gebiete nördlich der Donau aufnehmen soll;

Waltraud Haas und Erwin Strahl wieder am Mittagstisch, im Hintergrund spielen Schrammelmusiker den „Donauwalzer"; die beiden am Donauufer, probieren das Wasser; wieder am Mittagstisch; Waltraud Haas und Erwin Strahl beenden ihr Gespräch über den Bau des Entlastungsgerinnes und der Donauinsel; Panoramashot von Wien und der Donau; darüber Titeleinblendung: „Donauzwilling im Doppelbett";

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Bisamberg, Korneuburg (Niederösterreich), 1210 Wien (00.34,12)

Kuchelauer Hafen, 1190 Wien (00.34,12; 07.22,16)

Kahlenberg, 1190 Wien (01.17,00; 03.38,05; 04.39,13; 09.58,23; 10.33,09)

Nordbrücke, 1200, 1210 Wien (01.38,23; 01.51,01)

Leopoldsberg, 1190 Wien (01.38,23; 01.51,01)

Kuchelauer Hafenstraße 56, 1190 Wien (01.55,23; 07.22,16)

Handelskai, 1020, 1200 Wien (01.59,12)

Franz-von-Assisi-Kirche, 1020 Wien (02.02,14)

Siedlung Schwarzlackenau, 1210 Wien (02.04,22)

Hubertusdamm, 1210 Wien (02.42,16)

Wiener Stadt- und Landesarchiv, Wiener Rathaus, 1010 Wien (03.08,03)

Alte Donau, 1210, 1220 Wien (06.17,12; 07.35,16; 08.24,06)

Wiener Rathaus, 1010 Wien (06.27,16)

Nordbahnbrücke, 1200, 1210 Wien (07.01,01)

Bundessportbad, Alte Donau, Arbeiterstrandbadstraße 93, 1220 Wien (07.04,00)

Wagramer Straße, 1220 Wien (07.35,16)

Strandbad Gänsehäufel, 1220 Wien (07.35,16)

Nussdorfer Wehranlage, 1200 Wien (08.09,01)

Lobau (09.02,16)

Linker Donausammelkanal, 1220 Wien (09.37,06)

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Der Entschluss für den Bau des Entlastungsgerinnes und für die Errichtung der Donauinsel fiel 1969. (vgl. Bihl, Wien, S. 583) Um die Stadt in Zukunft besser vor Hochwasserschäden zu schützen, wurde ein Entlastungsgerinne - die „Neue Donau" -  ausgehoben und das dabei anfallende Erdmaterial zur Aufschüttung der Donauinsel herangezogen. Die Neue Donau - im Film genannt der Donauzwilling - bildet bei normalem Wasserstand ein stehendes Gewässer. Sie wurde mit drei Wehranlagen versehen, die bei Hochwasser geöffnet werden können, um den Donaustrom zu entlasten und die Überschwemmungsgefahr zu verringern. Die Bauarbeiten zum Entlastungskanal starteten im März 1972 und konnten erst 16 Jahre später beendet werden. (Vgl. www.wien.gv.at)

Für die Gestaltung der geplanten Insel wurde seitens der Stadt Wien ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. In der Rathauskorrespondenz vom 15. November 1972 steht diesbezüglich zu lesen: „Die Stadt Wien wird einen großen städtebaulichen Wettbewerb zur Erlangung von Ideen für die Gestaltung der durch den Bau der Zweiten Donau im Bereich von Wien entstehenden Insel ausschreiben. [...] Für die künftige Donauinsel können grundsätzlich städtische Nutzungen und Funktionen vorgeschlagen werden, soweit sie nicht den angestrebten Grundsatzcharakter eines Erholungsgebietes beeinträchtigen. Solche Nutzungen sind: Erholungsflächen, Freizeiteinrichtungen, in geringerem Umfang auch Wohnstätten, kulturelle Einrichtungen und erforderliche Versorgungseinrichtungen. Die Nutzung der künftigen Donauinsel soll sich jedoch nicht auf eine einzige Nutungsart beschränken. Ausdrücklich soll darauf geachtet werden, dass das Gebiet der Donauinsel weder für Industrie noch für gewerbliche Betriebe - soweit letztere nicht für die direkte Versorgung notwendig sind - verwendet werden darf." (Rathauskorrespondenz, am 15.11.1972)

Bereits 1973 konnte mit der Bepflanzung der 20 Kilometer langen und im Durchschnitt 400 Meter breiten Donauinsel begonnen werden. Seit 1983 zählt diese mit dem längsten Strand Mitteleuropas offiziell zu den geschützten Erholungsgebieten Wiens. (Vgl. Bihl, Wien, S. 583)

F.V. Iversens Werbefilm beinhaltet Archivaufnahmen der Überschwemmungskatastrophen aus den Jahren 1954 und 1964. In der Rathauskorrespondenz vom 12. Juli 1954 ist diesbezüglich zu lesen: „Oberösterreich, Niederösterreich und Wien stehen unter dem Eindruck der großen Überschwemmungskatastrophe, die die Wasser der Donau verursacht haben. Die Feuerwehr der Stadt Wien ist im Dauereinsatz." (Rathauskorrespondenz, am 12.7.1954)

Tags darauf titelt die Rathauskorrespondenz: „Gemeinde Wien spendet eine Million für die Opfer des Hochwassers - Wiener Wohlfahrtsamt bereitet Hausratshilfe vor." Weiters heißt es: „In vielen Donaugebieten im Bereich von Wien hat bereits Lebensmittelhilfe mit Käse, Milch, Fleisch- und Schmalzkonserven eingesetzt. Das Wohlfahrtsamt der Stadt Wien hat fünf Schulen für die Aufnahme von Evakuierungen bereitgestellt. Eine Hilfsaktion für den durch das Hochwasser verloren gegangenen oder zerstörten Hausrat ist im Gange. Der Wiener Magistrat wird die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Bürgermeister Jonas erklärte heute, dass die Gemeinde Wien bei dieser Katastrophe, die gleichzeitig mehrere Bundesländer in Mitleidenschaft gezogen hat, nicht eine eigene Spendenaktion starten will, sondern sich der gemeinsamen Aktion der Bundesregierung anschließt. Die Wiener Stadtverwaltung überweist zu diesem Zwecke eine Million Schilling auf das Konto der Bundesregierung." (Rathauskorrespondenz, am 13.7.1954)

In der Rathauskorrespondenz vom 16. Juli 1954 wird bereits vor dem Verzehr von verunreinigtem Trinkwasser gewarnt: „Da durch die Hochwasserkatastrophe das Wasser in den Überschwemmungsgebieten und vieler Brunnen vielfach verunreinigt ist, darf es nur in abgekochtem Zustand verwendet werden. Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wird in vielen Teilen mittels Tankwagen vorgenommen." (Rathauskorrespondenz, am 16.7.1954)

Am 20. Juli 1954 wird in der Rathauskorrespondenz über die künftigen „Maßnahmen für Hochwasser-Opfer" berichtet: „Das städtische Wohlfahrtsamt hat in den vom Hochwasser betroffenen Bezirken 2, 3, 11, 20, 21, 22, 23 und 26 für evakuierte Personen Hilfsmaßnahmen in großem Umfang durchgeführt. Zehn Schulen mit einem Fassungsraum für 800 Menschen wurden für die Aufnahme von Evakuierten hergerichtet. Auch die Verpflegung der Evakuierten wurde vom Wohlfahrtsamt vorgenommen." (Rathauskorrespondenz, am 20.7.1954)

Literatur/Quellen:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Oppl (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

Entlastungsgerinne Neue Donau; online unter: http://www.wien.gv.at/umwelt/wasserbau/hochwasserschutz/donau/entlastungsgerinne.html (1.7.2013).

Entwicklung des Freizeitparadieses Donauinsel; online unter: http://www.wien.gv.at/umwelt/wasserbau/donauinsel/geschichte/ (1.7.2013).

Rathauskorrespondenz, am 12.7.1954; 13.7.1954; 16.7.1954; 20.7.1954; online unter: https://www.wien.gv.at/rk/historisch/1954/juli.html (2.7.2013).

Rathauskorrespondenz, am 15.11.1972; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1972/november.html (2.7.2013).

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Das Gespräch zwischen Waltraud Haas und Erwin Strahl über den Bau des Entlastungsgerinnes sowie die Errichtung der Donauinsel strukturiert den gesamten Verlauf des vorliegenden Werbe- bzw. Informationsfilms. Die beiden ProtagonistInnen führen ihre Unterhaltung zu verschiedenen Zeitpunkten und an unterschiedlichen Orten fort. Während auf der Tonebene eine zeitliche Linearität entsteht, folgen die dazugehörigen Szenen keiner Chronologie, sondern sind assoziativ aneinandergereiht, um Waltraud Haas' Argumentation für einen Bau der Donauinsel zu unterstützen. Bemerkenswert ist der Übergang zwischen der Szene, in der sich die beiden ProtagonistInnen am Imbisstand stärken und der darauffolgenden, in der sie im Flugzeug sitzen. Das Geräusch des Flugzeugs ist bereits in der vorigen Szene zu hören, wodurch eine Gleichzeitigkeit des Sitzens am Imbissstand und Fliegens im Flugzeug nahe gelegt wird. Dadurch gelingt es F.V. Iversen die zeitliche Linearität aufzulösen. Auch das im Zeitraffer gezeigte Vorhaben Erwin Strahls des Befüllens der 10-Liter Kübel sowie sein Sprung in die Donau in Zeitlupe reflektieren die filmischen Manipulationsmöglichkeiten der Zeit.

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