Doppeladler, darüber Insert: „S.H.B-Film Bundesstaatliche Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm; Titeleinblendung: „Zu Gast bei Franz Theodor CSOKOR"; die Kamera schwenkt über Cover und Buchrücken verschiedener Werke von Franz Theodor Csokor; zu sehen sind: „Der Schlüssel zum Abgrund", „Auf fremden Strassen", „Olymp und Golgatha", „3. November 1918", „Das Zeichen an der Wand", „Hebt den Stein ab!" usw.; Off-Erzähler: „Bücher sind Zeugnisse vom Schicksal des Einzelnen und vom Schicksal Vieler";

Franz Theodor Csokor in seinem Arbeitszimmer, monologisiert über seine Kindheit in Österreich-Ungarn, über seine bevorzugten Romanthemen sowie über seine Reise nach St. Petersburg 1913, wo zwei seiner Stücke gegeben wurden; Foto von Franz Theodor Csokor in Militärmontur, dieser wurde 1914 zum Militär behalten und kam zur Ausbildung nach Brünn; Csokor liest ein Gedicht aus seinem Band „Immer ist Anfang" mit dem Titel „Der Rekrut"; Großaufnahme von dem Text; Close Up von Csokor, während er das Gedicht vorträgt;

Csokor monologisiert weiter: gegen Ende des Krieges war er in die Stadt Krakau gekommen, wo am 8. Oktober die Unabhängigkeit Polens erklärt wurde; später im September 1939 erlebte er auch den Untergang Polens; nach Kriegsende war nach Csokors Einschätzung die Sucht nach dem Genießen besonders groß, der Verkehr hielt auch in Wien Einzug und die Unsicherheit hatte Erfolg; Foto von dem jungen Csokor; die Zeit nach dem Krieg war besonders produktiv; Csokor hatte eine Anstellung im Raimundtheater als Dramaturg; er stieß wieder auf das Drama, das er bereits 1912 in Budapest mit dem Stück „Termidor" erprobte; das Leben des Dichters Georg Büchner zog ihn besonders an; daraufhin entstand das Stück „Gesellschaft der Menschenrechte", das vom Zusammentreffen Büchners mit einem politischen Kollektiv, der "Gesellschaft der Menschenrechte", handelt; diese wollte sich gegen den enttäuschenden Ausgang der Freiheitskriege, die Deutschland nicht die Freiheit brachten, mit einer Revolution wehren; Büchner arbeitete in Darmstadt bei einem geplanten Aufstand mit und stand daraufhin unter ständiger Beobachtung durch die Behörden; er schrieb das Drama „Dantons Tod", mit dem er die Revolution in sich liquidierte; Büchner flüchtete in die Emigration nach Zürich, wo er bald verstarb;

Spielszene: Georg Büchner während seiner Zeit bei der „Gesellschaft der Menschenrechte", von den Behörden verfolgt (09.05,15);

Franz Theodor Csokor (20.05,10), der über Georg Büchner und sein Werk „Gesellschaft der Menschenrechte" spricht; darin hatte er gesehen, was Jahre später in Deutschland Wirklichkeit wurde; die Verfolgung Andersdenkender und „Andersrassiger" begann, dagegen protestierte Csokor; er interessierte sich damals für die Thematik des Ersten Weltkriegs; spricht weiter über sein Werk „3. November 1918"; dieses handelt von einer Gruppe von Offizieren und Mannschaftspersonen, die durch Schneefall von der Außenwelt abgeschnitten wurden und daher nicht zeitgerecht erfuhren, dass das Habsburgerreich, für welches sie kämpften, bereits untergegangen ist; Fotos von einer Theateraufführung;

Spielszene: letzte Szene aus dem Stück „3. November 1918"; eine Krankenschwester berichtet einem Offizier vom Friedensschluss (23.05,08);

wieder Franz Theodor Csokor; das Stück „3. November 1918" hatte am Burgtheater großen Erfolg; Csokor erhielt dafür den Grillparzerpreis und den Burgtheaterring; spricht weiter über den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938; Csokors ablehnende Haltung gegenüber dem Dritten Reich war bekannt, er versuchte daher Österreich zu verlassen und reiste nach Polen; er bangte um drei Freunde, Ödön von Horvath, Ferdinand Bruckner, George Saiko; ein Foto von Horváth und eine Plastik von Bruckner sind zu sehen; gefolgt von einem Foto George Saikos; das Stück „Gottes General" widmete er seinem Freund Ödön von Horváth; es handelt sich um das Leben des Ignatius von Loyola; das Stück entstand auf eine Anregung von Horváth, der meinte, dass man Dramen über Märtyrer und Bekenner schreiben solle;

Spielszene aus dem Stück „Gottes General": der Heilige im Gespräch mit dem Kardinal (33.43,08);

Franz Theodor Csokor (44.45,18); spricht über weitere Stücke, die in der Emigration entstanden sind: „Calypso" und „Der verlorene Sohn"; das neulich vollendete Stück mit dem Titel „Das Zeichen an der Wand" wird im Volkstheater zu den Festwochen kommen; außerdem beendete er den Roman „Der Schlüssel zum Abgrund" sowie zwei Novellenbände; Csokor kam in der Emigration von Warschau über Bukarest und Belgrad schließlich nach Rom, wo er im „Dienste zur Wiedererrichtung Österreichs bei einer alliierten Stelle den Friedensschluss" miterlebte; zu dieser Zeit entstand ein Buch, das in dem Band „Auf fremden Strassen" enthalten ist; Schwenk über den Umschlag des Bandes mit den darauf abgebildeten Dokumenten von Franz Theodor Csokor; dabei handelt es sich nicht um eine Reportage, sondern um den „Bericht eines Menschen"; zum Abschluss liest Csokor das Gedicht „Das große Wolfslied";

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Franz Theodor Csokor war ein österreichischer Lyriker, Dramatiker und Romancier. Er wurde 1885 in Wien geboren und gilt als wichtiger Vertreter des expressionistischen Dramas. Zwischen 1922 und 1928 arbeitete er als Dramaturg und Regisseur am Raimundtheater und am Deutschen Volkstheater in Wien. Nach seiner Emigration im Jahr 1938 kehrte Csokor erst 1946 wieder in seine Heimatstadt zurück. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die „Gesellschaft der Menschenrechte" aus dem Jahr 1929, „3. November 1918" von 1936 und „Auf fremden Strassen", entstanden zwischen 1939 und 1945. Csokor erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter der „Burgtheater-Ring" sowie der „Große Österreichische Staatspreis". Er verstarb 1969 in Wien und wurde in einem Ehrengrab des Wiener Zentralfriedhofs beerdigt.

Literatur:

Website des Austria Forums: AEIOU, online unter: http://austria-forum.org/af/AEIOU/Csokor%2C_Franz_Theodor (12.6.2013).

Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie, online unter: http://www.dasrotewien.at/csokor-franz-theodor.html (12.6.2013). 

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