[Anm: der Anfang des Filmes fehlt; der Film beginnt mit dem "2. Teil"]

Insert: „2 Teil" (00.00,00)

Insert/Titelblatt: „Regulierung des Petersbaches in Siebenhirten" (00.02,24)

Insert: „Baustelle Teufelsmühle (Baulos 1)" (00.09,03)

Lochblende; Männer beim Arbeiten; ein Kanal wird - in von Häusern bebauter Umbebung - manuell ausgehoben; das Erdmaterial wird mit Scheibtruhen abtransportiert; die Seitenwände des Kanals werden durch Holzkonstruktionen gestützt; hierzu werden die an den Seitenwänden befindlichen Verschalungs- bzw. Stützbretter durch horizontal eingebrachte Holzpfeiler eingekeilt; mit einer Mischmaschine wird Zement angerührt; der Zement wird in Scheibtruhen verladen und zur Befestigung der Seitenwände verwendet, indem er hinter den Verschalungsbrettern eingebracht wird; ein Mann in Anzug und Hut kontrolliert die Baustelle; er gibt einem arbeitenden Mann Anweisungen; der Mann mit dem Hut wirkt ungeduldig, forsch und dominant; mithilfe von Eimern und einer manuell betriebenen Pumpe wird Wasser aus dem Kanalboden entfernt; Kameraschwenks entlang des weitgehend fertiggestellten Kanalabschnittes; letzte Fertigstellungsarbeiten werden durchgeführt (00.13,04)

Lochblende; Aufnahmen eines weiteren Baustellenabschnitts; wiederum bebaute Umgebung; im Bildvordergrund ein Haus; im Bildhintergrund ist der Schornstein einer Fabrik zu erkennen; Männer arbeiten mit Schaufeln und Spitzhacken am Ausbau des Kanals; Kameraschwenk von der Baustelle des Kanals zum unverbauten, ‚wilden' Bachverlauf; Kameraschwenks zeigen Männer beim Arbeiten; ein Teil des Kanals ist mit Holzkonstruktionen überdeckt; Aufnahmen von Männern, die den Kanal weiter ausgraben; ein Mann treibt seine Schaufel mit einem Hammer wieder in Form; Felsbrocken werden im Kanalbett mit einem Vorschlaghammer zerkleinert; Wasser wird mithilfe einer manuell betriebenen Pumpe über eine hölzerne Rinne abgepumpt; Kameraschwenk über den weitgehend fertiggestellten Bauabschnitt; Lochblende (01.54.01)

Wischblende; mehrere Einstellungen zeigen wie ein Kanalabschnitt eingedeckt wird; das Kanalbett wird dabei mit einer (Stahl)Betondecke ebenerdig überbaut; Männer gießen in die bereits armierte Deckenkonstruktion (Verschalung) ein Betongemisch ein; der Beton wird mit Scheibtruhen herangebracht; Wischblende (03.54,20)

Insert: „Baustelle bei der Abzweigung des Werkbachs für die Teufelsmühle"; Lochblende (06.11,07)

Ein maschinelles Pumpwerk läuft; Entwässerung; Männer beim Ausheben eines Kanalabschnittes; der Materialaushub wird in Kipploren einer Feldbahn geschaufelt; die Kipploren werden von den Männern geschoben; Abstützung bzw. Verschalung der Seitenwände durch das Einkeilen von Holzbrettern; Zement wird mit einer Mischmaschine angemischt; die mit Holzbrettern verschalten Seitenwände werden mit dem Zementgemisch hinterfüllt; die Seitenwandverschalung wird entfernt; Aufnahmen der fertigen Betonverschalung des Kanals; Kameraschwenk über einen verbreiterten und geebneten Flussabschnitt und dessen Einmündung in den neu erstellten Kanal (06.20,07)

Insert: „Ende des 2. Teiles"; Lochblende (09.06,09)

Insert: „3. Teil" (09.09,22)

Insert: „Baustelle bei der Schubertgasse" (09.13,04)

Männer beim Ausheben/Verbreitern eines Flussbettabschnittes; Abtransport des Aushubmaterials mithilfe der Loren der Feldbahn; im Hintergrund die alte Pfarrkirche von Siebenhirten (1944 zerstört); eine Frau schiebt eine der Loren; abermals werden Stützwände aus Beton gegossen; mehrere Frauen arbeiten auf der Baustelle; Nahaufnahme eines Mannes mit Karakulmütze (o. ä.); weitere Aufnahmen der Bauarbeiten (09.19,00)

Insert: „Baustelle zwischen Schubertgasse und Ferdinand Schindlergasse (Baulos 2)" (12.33,12)

Aufnahme des Petersbachs; der Bach führt viel Wasser; Schnitt; Aufnahmen der Arbeiten im Flussbett (ohne Wasser); das Flussbett wird verbreitert, vertieft und befestigt; Befestigung des Bodens durch das Einbringen von Gesteinsbrocken; an den steil zusammenlaufenden Seitenwänden wird von Kipploren angeliefertes Erdmaterial aufgeschüttet und anschließend verdichtet; hölzerne Pfahlgründungen werden mithilfe eines maschinell betriebenen Fallhammers in die Erde getrieben; mehrere Einstellungen dokumentieren das Einschlagen der Holzpfähle; Männer bei der Herstellung der Pfähle: Baumstämme werden mit einer Zweimann-Blattsäge zersägt; das abgesägte Segment des Baumstammes wird mit einer Axt auf einer Seite zugespitzt; weitere Aufnahmen des Einbringens der Pfähle (mehrere Nah- und Detailaufnahmen des Vorgangs); Aufnahmen des fertiggestellten Bauabschnitts; Aufnahmen eines weiteren Kanalabschnitts dessen Seitenwände mithilfe der Holzpflöcke gesichert wurden; zwei Männer öffnen eine hölzerne Wehranlage; Wasser strömt in das zuvor verbreiterte und befestigte Bachbett (12.41,05)

Insert: „Ende des 3. Teils" (18.35,02)

Insert: „4.Teil" (18.38,09)

Insert: „Baustelle oberhalb Schellenhofgasse (Baulos 3)" (18.40,24)

Abermals werden einige der zuvor beschriebenen Bauarbeiten am Flussbett gefilmt; Erdarbeiten; eine Ziegelverbauung - vermutlich eine alte Kanaleinfassung - wird mit Spitzhacken und Schaufeln freigelegt und abgetragen; die Kipploren der Feldbahn werden von Pferden gezogen; Lochblende (18.47,20)

Wischblende; weitere Aufnahmen der Aushubarbeiten am Bachbett; Kriegsgefangene/Militärinternierte und Frauen (vermutlich Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa) arbeiten auf der Baustelle; identifiziert werden konnten italienische Carabinieri (mit Granatemblem auf der Schirmmütze) und ein italienischer Gebirgsjäger (mit Alpini-Hut), (20.59,18)

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Die Abteilung IV./22 (Brücken- und Wasserbau) wurde mit dem Organisationsplan vom 15.11.1941 in zwei Abteilungen - die G28 für Brückenbau, die G29 für die Wasserwirtschaft - unterteilt. Eine der Hauptaufgaben der Abteilung IV./22 bzw. der G29 lag in der Behebung von Hochwasserschäden, wobei insbesondere die ca. 400 km Flussverlauf der neueingemeindeten Gebiete („Groß Wien") eine nur mangelhafte Hochwasserverbauung aufwiesen. Die Mängel in der Hochwasserverbauung führten in den Jahren 1936, 1938, 1940 sowie 1942 zu teils massiven Überschwemmungen. Die geplanten Regulierungen des Liesingbaches, des Petersbaches und des Mödlingbaches wurden aufgrund des Kriegsbeginns und der damit einhergehenden Kriegsbewirtschaftung nur partiell realisiert und auf die dringlichsten Verbauungen beschränkt. Die getroffenen Baumaßnahmen betrafen insbesondere die Errichtung von Pfahlwänden und Ufermauern, den Einbau von Sohlstufen sowie die Beseitigung von Dämmen und die Räumung angeschwemmter Schottermassen. Diese Arbeiten wurden mit dem Jahr 1944 eingestellt, da sich einerseits der Mangel an Baustoffen, Transportmitteln und Arbeitskräften verschärfte sowie andererseits - aufgrund zunehmender Bombardements - eine neue Schwerpunktsetzung die Errichtung von Löschwasserteichen vorsah.

Zur Datierung: Die Entstehungszeit der Filme über die Hochwasserschäden entlang des Schwechatflusses, der Mödling, des Petersbaches, des Weidling- und Liesingbaches ist nicht gänzlich gesichert. Die Serie als Gesamtes entstand mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen 1942 und dem Winterhalbjahr 1943/44. Das Jahr 1942 als zeitlicher Ausgangspunkt ist den Titelblättern zum Schwechatfluss (Sign. 242), zum Weidlingbach (Sign. 243), zum Mödlingbach (Sign. 245) und zum Liesingbach (Sign. 247) zu entnehmen. Im Film „Die Regulierung der Liesing" (Sign. 241) ist in einem Insert (Time-Code 3.58) ebenfalls dieses Jahr angeführt, wenn dort zu lesen steht: „Vor der Regulierung (Altbestand im Jahre 1942)". Nicht angeführt wird dieses Datum lediglich im Film zum Petersbach (Sign. 244). Bei letztgenanntem Film ist jedoch anzumerken, dass der Film mit dem Insert „2. Teil" beginnt und somit der 1. Teil fehlt. Der zeitliche Endpunkt der filmischen Dokumentation liegt vermutlich im Winterhalbjahr 1943/44. So ist einerseits dem Verwaltungsbericht der Jahre 1940 bis 1945 zu entnehmen, dass die Regulierungsarbeiten im Sommer 1944 eingestellt wurden, andererseits sind in manchen der Filme Zwangsarbeiter und italienische Militärinternierte zu sehen. Der Einsatz italienischer Militärinternierter - wie im Film zum Petersbach (Sign. 244) - war jedoch frühestens ab Sommer 1943 möglich. Die Aufnahmen deuten jedoch auf die kalten Winter- bis Frühlingsmonate hin, weshalb der zeitliche Endpunkt der filmischen Dokumentation mit dem Winterhalbjahr 1943/44 zu veranschlagen ist.

Quellen:

Magistrat der Stadt Wien/Abteilung für Statistik, Die Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien. Verwaltungsbericht, vom 1. April 1940 bis 31. März 1945, S. 313-319.

Magistrat der Stadt Wien/Abteilung für Statistik, Die Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien. Verwaltungsbericht, vom 1. Jänner 1939 bis zum 31. März 1940, S. 252-254.

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