Fanfare; weiße Schrift auf schwarzem Grund: „Aus dem Budget der Stadt Wien"; über dem Schriftzug das Wappen der Stadt Wien; nochmalige Einblendung eines graphisch etwas anders gestalteten Wappens der Stadt Wien; darunter das Kürzel der Wiener Stadtwerke: „WStW" (00.00,00)

Mehrere Einstellungen aus einer Werkstätte; Straßenbahnwaggons werden repariert/produziert; Außenaufnahme am Ring, Höhe Burgtor; eine Straßenbahn der Linie „A" fährt am Kamerastandpunkt vorbei; die Kamera schwenkt mit; Schnitt; Randbezirk; ein Oberleitungs-Bus der Linie „22" fährt am Kamerastandpunkt vorbei; im Bildhintergrund ist die Neustifter Pfarrkirche zu sehen; Schnitt; es folgen Aufnahmen aus den Gas- und/oder E-Werkanlagen der Stadt Wien; rauchende Kohle; Industrieschlote; Einblendung des Schriftzugs „743 Millionen Schilling" über eine Totale der Rohrsysteme der Industrieanlage; glühende Kohlen werden ausgeschüttet; auf Gleisen fährt ein Stromtransformator der Verbundgesellschaft; auf dem Transformator befindet sich eine Tafel mit der Aufschrift: „'ELIN' 100.000 KVA-Wandertransformator-220.000V. Umspannwerk Bisamberg"; Off: „Ohne Verkehrsmittel gibt es kein Leben in einer Großstadt. Man wartet zwar oft lange, aber schließlich kommt sie doch, die Straßenbahn. Sie war schwer kriegsbeschädigt und ihr Wiederaufbau kostet viel Geld. Neue Autobuslinien müssen die Randgebiete der Stadt erschließen. Gas-Werk und E-Werk sind bereits in Ordnung und decken wieder voll den Bedarf der Stadt. 743 Millionen Schilling müssen für die Modernisierung und Ausgestaltung der drei Großbetriebe aufgewendet werden. So nützlich werden die Tarifeinnahmen verwendet." (00.06,15)

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Der öffentliche Massenverkehr hatte durch den Zweiten Weltkrieg massiven Schaden genommen. Ein Großteil der Zugmaschinen und Waggone des schienengebundenen Verkehrs war durch den Krieg beschädigt oder zerstört worden. Durch den in der unmittelbaren Nachkriegszeit eklatanten Mangel an Baumaterialien, Maschinen und Fachkräften ging der Wiederaufbau zu Beginn nur Schrittweise voran. Dennoch gelang es bis zum Ende des Jahres 1945 etwa die Hälfte des Straßenbahnnetzes wieder instand zu setzen. Im Jahr 1946 fuhren bereits durch alle Bezirke Wiens insgesamt 56 Straßen- und Stadtbahnlinien sowie drei Autobuslinien. Mit dem Jahr 1950 war das Straßenbahnnetz wiederhergestellt. Mit der Fertigstellung der Stadtbahnbögen im Jahr 1954 war die Wiederherstellung des öffentlichen Verkehrs fürs Erste abgeschlossen. (Vgl. Bihl, Wien, S. 571)

Auch die Strom- und Gasversorgung war durch den Krieg an vielen Stellen in Mitleidenschaft gezogen worden. Zwar konnten bis Ende des Jahres 1945 alle Bezirke mit Energie versorgt werden, doch sah sich die Bevölkerung durch den Mangel an Kohle und die beschädigten - oder durch die als Reparationsgut demontierten - Energieanlagen mit drastischen Verbrauchsbeschränkungen konfrontiert. Die volle Energieversorgung war erst ab dem Jahr 1950 wieder gegeben. Durch den einsetzenden Wirtschaftsaufschwung stieg jedoch der Energiebedarf in den folgenden Jahren und Jahrzehnten stetig an. Lieferten die Wiener E-Werke im Jahr 1949 noch 875 Millionen Kilowattstunden an Haushalte und Betriebe, so steigerte sich dieser Wert bis 1963 auf 2,4 Milliarden Kilowattstunden. Um dem steigenden Strombedarf gerecht werden zu können, war eine umfassende Modernisierung der E-Werke nötig. Im Laufe der 1960er Jahre wurden ältere Anlagen sukzessive vom Netz genommen, um von neuen Blockkraftwerken - insbesondere im Simmeringer E-Werk - ersetzt zu werden. In Simmering stellte man ab 1970 vom umweltbelastenden Kohlebetrieb auf den Gas-Betrieb um. Ein ähnliches Bild wie beim Stromverbrauch lässt sich auch am Gasverbrauch nachzeichnen. Hier stieg die Verbrauchsrate zwischen 1950 und dem Ende des 20. Jahrhunderts etwa um das Sechsfache an. Bei der Gasgewinnung ging man seit der zweiten Hälfte der 1960er Jahre vom Stadtgas (Vergasung von Kohle) ab, um zunehmend Erdgas ins Netz einzuspeisen. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den im Jahr 1968 mit der Sowjetunion abgeschlossenen Erdgasliefervertrag. (Vgl. Bihl, Wien, S. 566-567)

Literatur:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

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