Fanfare; weiße Schrift auf schwarzem Grund: „Aus dem Budget der Stadt Wien"; über dem Schriftzug das Wappen der Stadt Wien (00.00,00)

Kamerafahrt entlang einer Straßenbaustelle; Betonierung des Straßenbelags; Schnitt; erhöhter Kamerastandpunkt und Totale einer Großbaustelle (Straßenunterführung beim Matzleinsdorfer Platz); ein Verkehrspolizist blickt vom ebenerdigen Geländer hinab zum Straßenverkehr, der durch die fertiggestellte Unterführung fährt; Schnitt; die Kamera ist auf der Straßenmitte positioniert und filmt die aus der Unterführung herauffahrenden Autos; Schnitt; Aufnahmen der durch die Unterführung beruhigten Verkehrssituation an der Kreuzung Matzleinsdorfer Platz; Schnitt; Runtersicht; Totale einer Baustelle zum Brückenbau am Donaukanal (Aspernbrücke); Halbtotale; drei Männer vernieten stählerne Konstruktionselemente der Brücke miteinander; ein Arbeiter holt eine glühende Niet mit einer Zange aus der Esse; Nahaufnahme des Nietens; Einblendung des Schriftzuges: „96 Millionen Schilling"; Kameraschwenk entlang der Unterseite der den Donaukanal überspannenden Brückenelemente; Halbtotale; ein Arbeiter passt - auf einem Stahlelement über dem Donaukanal sitzend - ein schwebendes stählernes Konstruktionselement ein; Totale der Baustelle von erhöhtem Standpunkt; Off: „Viele Jahre ist nichts für die Erhaltung unserer Straßen geschehen. Das muss nachgeholt werden. Moderne großstädtische Verkehrslösungen sind notwendig. Der Krieg hat fast alle Brücken Wiens zerstört oder stark beschädigt. Der größte Teil ist bereits wieder aufgebaut. Trotzdem muss die Gemeinde Wien heuer weitere 96 Millionen Schilling für die Wiederherstellung von Straßen und Brücken ausgeben. Dafür werden eure Steuergelder verwendet" (00.04,14)

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Die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs machte einen Aus- und Umbau des Wiener Straßenverkehrsnetzes nötig. Durch die in den 1950er Jahren einsetzende Wirtschaftskonjunktur und die sukzessive Zunahme von Stadtrandsiedlungen wurde das Auto als Verkehrsmittel für immer mehr Wiener leistbar und attraktiv. Vorrangig wurden die stark frequentierten Verkehrsknotenpunkte (bspw. die Kreuzungen am Matzleinsdorfer Platz, Westbahnhof, Aspernplatz, an der Opernkreuzung, am Praterstern oder am Südtiroler Platz) mit neuen Verkehrskonzepten versehen, um der vermehrten Staubildung und der Zunahme von Verkehrsunfällen entgegenzuwirken.

Über den Umfang der Instandsetzungsarbeiten des Wiener Straßennetzes steht in der Wiener Rathauskorrespondenz vom 21.7.1952 zu lesen: „Der zweite Vierteljahresbericht der Wiener Straßenbauabteilung zeigt, dass die Wiener Gemeindeverwaltung nach wie vor bemüht ist, das Straßennetz soweit wie möglich zu verbessern und verkehrstechnisch einwandfrei zu erhalten. Das Wiener Straßennetz, das in seinem Gesamtausmaß von rund 25 Millionen Quadratmeter ungefähr die Fläche des 19. Bezirkes bedecken würde, muss oft mit recht erheblichen Kosten instandgehalten werden, was besonders seit die Randgemeinden zu Wien gehören, nicht immer leicht ist. Von April bis Juni, wurden laut Bericht 352.000 Quadratmeter Straßen und Gehwege repariert bzw. erneuert. Davon sind 42.000 Quadratmeter Gehwege, rund 51.000 Quadratmeter Großsteinpflaster, 71.000 Quadratmeter Makadam und 32.000 Quadratmeter Tränkmakadam. Bei 137.000 Quadratmetern Straße musste eine gründliche Oberflächenbehandlung vorgenommen werden. An der Spitze steht der Bezirk Schwechat und die umliegenden Gemeinden mit rund 49.000 Quadratmeter wiederhergestellten Straßen, ihm folgt Mödling, dann Floridsdorf und Klosterneuburg." (Rathauskorrespondenz, am 21.7.1952)

Zur Unterführung am Matzleinsdorfer Platz (Eröffnung am 22.12.1951) schreibt Oberstadtbaurat Rudolf Koller: „Trotz konzentriertester Bautätigkeit, wie sie auf so engem Platz in Wien wohl noch kaum stattgefunden haben dürfte, gelang es durch sorgfältige Abstimmung aller Arbeiten, dieses riesige Werk in der unglaublich kurzen Zeit von einem halben Jahr fertigzustellen. Den Umfang der Arbeiten kennzeichnet am besten der geleistete Aushub von rund 10.000 m3 Erdmaterial und die gesamte Bausumme von rund 12.000.000 S. Eine am 15. Jänner 1952, knapp nach der Verkehrsübergabe des Bauwerks, also zu einer verhältnismäßig verkehrsschwachen Jahreszeit vorgenommene Verkehrszählung am Matzleinsdorfer Platz ergab, daß von rund 18 000 Kraftfahrzeugen, die zwischen 6.00 Uhr früh und 20.00 Uhr abends die Kreuzung passiert haben, zirka 6000 die Unterfahrung benützt haben und so ohne Zeit- und Treibstoffverlust die Richtung Triester Straße kreuzen konnten." (Koller, Straßen, S. 672)

Neben dem Aus- und Umbau des Straßennetzes mussten nach dem Krieg auch die von der Wehrmacht bei ihrem Rückzugsgefecht gesprengten Wiener Brücken wiederaufgebaut werden. Während bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit von bis zu 15.000 sowjetischen Pionieren die ersten Brücken wiederhergestellt werden konnten, begann man ab 1947 und verstärkt seit Beginn der 1950er Jahre, die vormals meist als Provisorium errichteten Not-Brücken durch Neubauten zu ersetzen. (Vgl. Bihl, Wien, S. 569-570)

Literatur/Quellen:

Wiener Rathauskorrespondenz, am 21.7.1952; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1952/juli.html (3.4.2013).

Rudolf Koller, Straßen, in: Ferdinand Lettmayer (Hg.), Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien 1958, S. 661-675.

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-643.

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