Titeleinblendung: „Einst und Jetzt"; Titelmelodie; Blick über die Stadt; Zoom In auf den Stephansdom (00.00,00)

Schnitt; Filmmusik (Drehorgelmelodie); ein Model (Art „Puppenhaus") einer historischen Wirtsstube; historisierendes Szenenspiel im Wirtshaus; eine Frau holt in Begleitung ihrer drei Kinder den trinkenden und Karten spielenden Mann aus dem Gasthaus; historische Fotografien trinkender Arbeiter; Sprecher aus dem Off zitiert V. Adler: „Der trinkende Arbeiter denkt nicht, der denkende Arbeiter trinkt nicht"; der Sprecher aus dem Off erläutert die Geschichte der Institutionen der Wiener Volksbildung; unterschiedliche historische Fotografien werden montiert: das Volksheim Ottakring mit seiner „Lesehalle - Wiener Volksbildung", das Hauptgebäude der Universität Wien, das Gebäude der Technischen Universität am Karlsplatz, ein Volksbildungshaus und eine Graphik der Urania (00.07,14)

Schnitt; Filmmusik ändert sich (dynamisch, fröhlich, ‚modern'); animierte Legetricktechnik visualisiert auf einem Wiener Stadtplan die Ausbreitung der Volkshochschulen; in den folgenden Einstellungen werden zeitgenössische Volkshochschulen - sowie die dort stattfindenden Kurse (u. a. Malkurs) -  und das städtische Bibliothekswesen porträtiert; Zentralbibliothek und Bücherbus; der Sprecher aus dem Off erläutert, dass heute ein breites Bildungsangebot bestehe, welches allen Wienern zugänglich sei (01.03,19)

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Volksheim Ottakring, Ludo Hartmann-Platz, 1160 Wien (00.44,18/01.18,01)

Universität Wien - Hauptgebäude, Universitätsring, 1010 Wien (im Vordergrund das Liebenberg-Denkmal), (00.53,15)

Technische Universität - Institut am Karlsplatz, Karlsplatz, 1040 Wien (im Vordergrund das Ressel-Denkmal), (00.55,11)

Volksbildungshaus (nicht identifiziert; eventuell Stöbergasse, 1050 Wien), (00.56,16)

Volkshochschule Favoriten, Arthaberplatz, 1100 Wien (02.01,08)

Städtische Büchereien - Zentrale und Hauptbücherei, Wien (02.08,01)

Urania, Uraniastraße, 1010 Wien (02.16,01)

Planetarium, Oswald Thomas-Platz, 1020 Wien (02.21,16)

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Die Volks- bzw. Erwachsenenbildung wurde in Wien insbesondere von den Volksbüchereien und den Volkshochschulen getragen.

Im Jahr 1887 wurde die erste Volksbibliothek gegründet. In den folgenden Jahren entstanden die „Lesehalle - Volksheim Ottakring", die von Edmund Reyer gegründete Zentralbibliothek, eine Reihe von Garnisons-, Lehrlings-, Krankenhaus- und Gerichtsbibliotheken und das katholische Büchereiwesen. Unter Josef Luitpold Stern wurden noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs die ersten Arbeiterbibliotheken gegründet. In der Zwischenkriegszeit wurde die Verbreitung dieser Bibliotheken vorangetrieben. Bis zum Jahr 1932 wurden etwa 60 Arbeiterbibliotheken - viele von ihnen in den neu gegründeten Gemeindebauten - eingerichtet. Die Bücher der Arbeiterbibliotheken wurden jedoch im Jahr 1934 vom austrofaschistischen Ständestaatregime beschlagnahmt. Teile des beschlagnahmten Buchbestandes wurden im Zuge des Volksbildungsgesetzes von 1936 indiziert, der andere Teil wurde kommunalisiert, weshalb dieses Jahr auch den Beginn des öffentlichen und kommunal verwalteten Büchereiwesens darstellt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Kommunalisierung vorangetrieben und die Sperrlisten wurden um eine Vielzahl von Werken - insbesondere der noch verbliebenen jüdischen AutorInnen - erweitert. Ein Gutteil der nicht der Zensur anheimgefallenen Restbestände wurde im Zuge der Kriegshandlungen zerstört, weshalb der Wiederaufbau des kommunalen Volksbüchereiwesens mit großen Anstrengungen verbunden war. Den Grundstock für den Wiederaufbau bildeten die noch erhalten gebliebenen Restbestände der Arbeiterbibliotheken, da die Sozialdemokratie auf deren Rückgabe verzichtete. Seit den 1950er Jahren begann die Gemeinde wieder Standorte in den neu errichteten Gemeindebauten einzurichten. Im Jahr 1970 wurde die Hauptbücherei „Haus des Buches" in der Laudongasse Ecke Skodagasse eröffnet. Im Jahr 2003 erfolgte der Umzug in das neu errichtete Gebäude am Urban-Loritz Platz. (Vgl. www.buechereien.wien.at)

Im Jahr 1887 wurde der „Wiener Volksbildungsverein" gegründet. Anfangs wurden Sonntagsvorträge und seit dem Jahr 1890 auch regelmäßige Unterrichtskurse angeboten. Zusätzlich wurden seit dem Jahr 1895 an der Universität Wien sogenannte volkstümliche Universitätskurse - nach Vorbild der englischen University Extension - abgehalten. Mit dem „Wiener Volksheim" in Ottakring, dem „Volksbildungshaus Stöbergasse" in Margareten und der „Wiener Urania" entstanden drei weitere bedeutende Einrichtungen der Erwachsenenbildung. In der Zwischenkriegszeit sowie in den Jahren nach 1945 kam es zu einer Reihe weiterer Gründungen von Bildungseinrichtungen. Die Ausgangssituation nach 1945 erwies sich jedoch als schwierig. Zum einen waren die Gebäude und die nicht indizierten Restbestände der Bibliotheken beschädigt oder zerstört worden, zum anderen waren viele der ehemals Lehrenden aus politischen oder rassistischen Gründen während der NS-Diktatur vertrieben oder ermordet worden. (Vgl. sandbox.adulteducation.at)

 Literatur/Quellen:

Wolfgang Speiser, Volksbildung, in: Ferdinand Lettmayer (Hg.), Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien 1958, S. 793-802.

Website der Büchereien Wien; online unter: http://www.buechereien.wien.at/de/ueberuns/geschichte (4.5.2013).

Website der Knowledgebase Erwachsenenbildung; online unter: http://sandbox.adulteducation.at/de/historiografie/institutionen/277/ (4.5.2013).

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