Titeleinblendung: „Einst und Jetzt"; Titelmelodie; Blick über die Stadt; Zoom In auf den Stephansdom (00.00,00)

Schnitt; Filmmusik (Drehorgelmelodie); historische Zeichnungen, Fotografien und Filmaufnahmen ärmlicher Wohnverhältnisse kranker Menschen werden montiert; Doppelbelichtung; animiertes (Gesundheits)Diagramm; Thema der Filmbilder sowie des Kommentars aus dem Off: Die Tuberkulose war lange Zeit - aufgrund der schlechten Wohn- und Lebensverhältnisse sowie der ungenügenden medizinischen Versorgung - eine große Bedrohung für die Wiener Bevölkerung; es folgt ein kurzer historischer Abriss der Tuberkuloseerkrankungen in Wien (00.06,02)

Schnitt; Filmmusik ändert sich (dynamisch, fröhlich, ‚modern'); zeitgenössische Aufnahmen moderner Institutionen des Gesundheitswesens („Gesundheitsschutz und Gesundheitsfürsorge der Stadt Wien"); verschiedene Aufnahmen von Gesundenuntersuchungen an Kindern wie Erwachsenen; mobiler Röntgenwagen im Einsatz; die Filmbilder sowie der Kommentar aus dem Off legen dar, dass durch gesunden Wohnraum, durch Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen die Tuberkulose heute weitestgehend eingedämmt werden konnte (01.03,02)

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In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brach in Wien eine Tuberkuloseepidemie aus. Durch die sich verbessernde Ernährungslage und ein umfassendes Impfprogramm an Neugeborenen konnte die Sterblichkeitsrate sukzessive minimiert werden. Betrug die Tuberkulosesterblichkeit der Wiener Bevölkerung im Jahr 1946 noch 1,56 Promille, so sank diese im Jahr 1955 auf 0,42 Promille und im Jahr 1963 auf 0,28 Promille. (Vgl. Bihl, Wien, S. 573) Des Weiteren wurde innerhalb des Wiener Gesundheitsamtes (MA 15) das „Referat XVI. Tuberkulosefürsorge" eingerichtet, das mit 18 Tuberkulose-Fürsorgestellen sowie einem mobilen Röntgengerät ausgerüstet war. Durch Reihenuntersuchungen an Schulen, Ämtern und in Betrieben sowie durch Schutzimpfungen sollte der Tuberkulose beigekommen werden. (Vgl. Corvin, Abwehr, S. 529) Zwar konnte man im Laufe der Zeit die Sterblichkeitsrate erheblich minimieren, doch sollte sich die Zahl der Erkrankten bis ins Jahr 1960 nicht sonderlich verringern. Diesbezüglich steht in der Wiener Rathauskorrespondenz vom 28. Mai 1960 zu lesen: „In Wien ist die Sterblichkeit an Tuberkulose sehr gesunken, jedoch die Zahl der an Tuberkulose Erkrankten hat sich nicht wesentlich verringert. Im Jahre 1959 wurden 18.800 aktive Fälle von Tuberkulose, davon 4.700 offene Fälle, gemeldet. Vom Wiener Gesundheitsamt wurde ein Programm zur weiteren Bekämpfung der Tuberkulose ausgearbeitet. Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen diese Erkrankung ist die Schutzimpfung, die schon in den ersten Lebenstagen noch in der Entbindungsanstalt durchgeführt wird. In den Schulen werden Tuberkulinproben und Schutzimpfungen vorgenommen. Das Gesundheitsamt wird nunmehr auch Reihenuntersuchungen mit einem fahrbaren Röntgengerät in den Berufsschulen durchführen, diese Aktion soll auch auf die Mittelschulen ausgedehnt werden. Da aufgrund der Statistik Tuberkuloseerkrankungen bei Männern über 40 Jahre gehäuft auftreten, wird das Gesundheitsamt Röntgen-Reihenuntersuchungen mit Schirmbild auch in Betrieben und Ämtern veranlassen." (Rathauskorrespondenz, am 28.5.1960)

Literatur:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650. 

Albert Corvin, Abwehr von Krankheiten. Organisation und Einrichtungen des Gesundheitsamts, in: Ferdinand Lettmayer (Hg.), Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien 1958, S. 526-533.

Wiener Rathauskorrespondenz, am 28.5.1960; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1960/mai.html (26.4.2013).

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