Titelblatt/Credits/Inserts: „Katastrophenhochwasser in Groß Wien im Jahre 1942" (0.05); „Filmherstellung: Wiener Werbefilm Wilhelm Hipssich" (0.13); „An der Kamera: Hans Glück" (0.20); „Dieser Film wurde im Auftrage der Gemeinde Verwaltung des Reichsgaues Wien (Wasserwirtschaftsamt) hergestellt" (0.32); „Fachliche Leitung: Baurat Dr. Ing. Friedrich v. Baravalle" (0.43); „1. Teil"; „Liesingbach"; „Hochwasserschäden am Liesingbach" (0.54)

Insert: „Uferbrücke bei der Ostende-Siedlung (Villa Madelaine) in Breitenfurth"; es werden unterschiedliche Arbeiten an der Bachverbauung entlang der Liesing gefilmt: umsägen eines Baumes, die Errichtung von Befestigungsdämmen entlang des Baches (0.55)

Insert: „Instandsetzung des Wehres in der Dürren Liesing an der Mündung in Rodaun"; Holzpfähle (zugespitzte Baumstämme) werden - mithilfe eines manuell betriebenen Fallhammers - ins Erdreich eingeschlagen; Jausenzeit (3.39)

Insert: „Ufersicherung bei der Franz Josefs Brücke in Rodaun"; Kameraschwenk über die fertig gestellten Arbeiten im Bachbett (5.53)

Insert: „Uferbrüche bei der Brücke im Zuge der Altmannsdorferstraße [sic!]"; unterschiedliche Arbeiten im und entlang des Bachbettes; Material wird aus dem Bachbett entnommen und zur Aufschüttung der Uferbefestigung benutzt; unterschiedliche Einstellungen dokumentieren die Hochwasserschäden an der alten Uferverbauung (6.27)

Insert: „Räumung der Liesing im Drasche Park in Inzersdorf"; Erdarbeiten; Aushubarbeiten im Bachbett; Wegräumen von Baumstümpfen, etc. (8.29)

Insert: „Die Räumung der Liesing in Inzersdorf"; unterschiedliche Befestigungs- und Aufräumarbeiten; Einschlagen von Holzpfählen (12.06)

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Die Abteilung IV./22 (Brücken- und Wasserbau) wurde mit dem Organisationsplan vom 15.11.1941 in zwei Abteilungen - die G28 für Brückenbau, die G29 für die Wasserwirtschaft - unterteilt. Eine der Hauptaufgaben der Abteilung IV./22 bzw. der G29 lag in der Behebung von Hochwasserschäden, wobei insbesondere die ca. 400 km Flussverlauf der neueingemeindeten Gebiete („Groß Wien") eine nur mangelhafte Hochwasserverbauung aufwiesen. Die Mängel in der Hochwasserverbauung führten in den Jahren 1936, 1938, 1940 sowie 1942 zu teils massiven Überschwemmungen. Die geplanten Regulierungen des Liesingbaches, des Petersbaches und des Mödlingbaches wurden aufgrund des Kriegsbeginns und der damit einhergehenden Kriegsbewirtschaftung nur partiell realisiert und auf die dringlichsten Verbauungen beschränkt. Die getroffenen Baumaßnahmen betrafen insbesondere die Errichtung von Pfahlwänden und Ufermauern, den Einbau von Sohlstufen sowie die Beseitigung von Dämmen und die Räumung angeschwemmter Schottermassen. Diese Arbeiten wurden mit dem Jahr 1944 eingestellt, da sich einerseits der Mangel an Baustoffen, Transportmitteln und Arbeitskräften verschärfte sowie andererseits - aufgrund zunehmender Bombardements - eine neue Schwerpunktsetzung die Errichtung von Löschwasserteichen vorsah.

Zur Datierung: Die Entstehungszeit der Filme über die Hochwasserschäden entlang des Schwechatflusses, der Mödling, des Petersbaches, des Weidling- und Liesingbaches ist nicht gänzlich gesichert. Die Serie als Gesamtes entstand mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen 1942 und dem Winterhalbjahr 1943/44. Das Jahr 1942 als zeitlicher Ausgangspunkt ist den Titelblättern zum Schwechatfluss (Sign. 242), zum Weidlingbach (Sign. 243), zum Mödlingbach (Sign. 245) und zum Liesingbach (Sign. 247) zu entnehmen. Im Film „Die Regulierung der Liesing" (Sign. 241) ist in einem Insert (TC: 3.58) ebenfalls dieses Jahr angeführt, wenn dort zu lesen steht: „Vor der Regulierung (Altbestand im Jahre 1942)". Nicht angeführt wird dieses Datum lediglich im Film zum Petersbach (Sign. 244). Bei letztgenanntem Film ist jedoch anzumerken, dass der Film mit dem Insert „2. Teil" beginnt und somit der 1. Teil fehlt. Der zeitliche Endpunkt der filmischen Dokumentation liegt vermutlich im Winterhalbjahr 1943/44. So ist einerseits dem Verwaltungsbericht der Jahre 1940 bis 1945 zu entnehmen, dass die Regulierungsarbeiten im Sommer 1944 eingestellt wurden, andererseits sind in manchen der Filme Zwangsarbeiter und italienische Militärinternierte zu sehen. Der Einsatz italienischer Militärinternierter - wie im Film zum Petersbach (Sign. 244) - war jedoch frühestens ab Sommer 1943 möglich. Die Aufnahmen deuten jedoch auf die kalten Winter- bis Frühlingsmonate hin, weshalb der zeitliche Endpunkt der filmischen Dokumentation mit dem Winterhalbjahr 1943/44 zu veranschlagen ist.

Quellen:

Die Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien. Verwaltungsbericht, vom 1. April 1940 bis 31. März 1945 (herausgegeben vom Magistrat der Stadt Wien, Abteilung für Statistik), S. 313-319.

Die Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien. Verwaltungsbericht, vom 1. Jänner 1939 bis zum 31. März 1940, S. 252-254.

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