Titelblatt: „Schillers Räuber. (Regie: Peter Eng)"

Drei Schauspieler in Kostümen: eine harfespielende Frau, ein älterer Mann mit Bart und Krücke sowie ein jüngerer Mann befinden sich in einem Raum

Insert: „Ist Euch nicht wohl, mein Vater?"; Replik/Insert: „Absolut nicht! Ich habe Rheuma, Ischias, Podagra, Zahnweh, Bauchweh u.s.w."

Die Frau füttert den alten Mann mit einem Löffel, dem jüngeren Mann kommt die Idee „...Dem Mann kann geholfen werden!"; nun redet die Frau auf den Alten ein; im Insert steht zu lesen: „Gengens baden!"

In der folgenden Einstellung sieht man, wie die beiden Jüngeren dem Alten die Treppe des Amalienbades hinaufhelfen; in den nächsten Einstellungen sieht man den Alten die verschiedenen Einrichtungen des Amalienbades nutzen: das Kohlensäurebad, die Diathermie, das elektrische Vollbad, das Vierzellenbad, das Vollichtbad, das Teillichtbad sowie das Moorbad

Durch die verschiedenen Stationen des Bades verbessert sich der Gesundheitszustand des Alten sichtlich, sodass er - wieder am Ausgang angekommen - seinen Stock und seine Krücke von sich wirft, um fidel die Treppe hinabzusteigen; zum Schluss folgt das Insert: „Kurabteilung städt. Amalienbad"

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Das Amalienbad wurde im Zeitraum der Jahre 1923 bis 1926 errichtet. Die Architekten waren Otto Nadel und Karl Schmalhofer. Das Bad galt zum Zeitpunkt seiner Eröffnung als eines der modernsten Bäder Europas. Der Name „Amalienbad" geht auf die 1924 verstorbene sozialdemokratische Gemeinderätin Amalie Plötzer zurück, die sich für den Standort des Bades in Favoriten stark gemacht hatte. (Vgl. Feichtenberger, Unsere Bäder, S. 56)

Die Eröffnung des Bades fand am 8. Juli 1926 statt. Bürgermeister Seitz argumentierte den Standort folgendermaßen: „Das Bad wurde in diesem Proletarierbezirk gebaut, damit Körperkultur in die breiten Massen des Volkes dringe. Es soll hier deutlich gezeigt werden, daß der arbeitende Mensch der Luft, des Lichtes und des Wassers bedarf." (Die Neue Zeitung, am 9.7.1926, S. 5)

Das Bad wurde 1944 durch einen Bombentreffer schwer beschädigt. Bis 1952 wurde es wieder aufgebaut. Bei diesen Arbeiten gingen jedoch viele der architektonischen und künstlerischen Elemente verloren. Zwischen den Jahren 1980 und 1986 kam es zu Rekonstruktionsarbeiten der ursprünglichen Architektur. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die technischen Einrichtungen erneuert und modernisiert. (Vgl. Feichtenberger, Unsere Bäder, S. 59)

Quellen/Literatur:

Claudia Feichtenberger, Unsere Bäder - von der Badestube zur Erlebniswelt. Wiener Bäderkultur - einst und jetzt. Wien 1994.

Die Neue Zeitung, 9.7.1926, S. 5.

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