Halbtotale; Normalperspektive; Baustellenumgebung; zwei Männer in weißer Arbeitskleidung sitzen auf Ziegeln und jausnen; der ältere der beiden Männer (M1) spricht zu seinem jüngeren Arbeitskollegen (M2): „50 Jahre is' a schöne Zeit"; M2: „Ja für an Maurer, aber für a Stadt...?" (0.00)

Nahaufnahme M1: „Die Stadt ist ja nicht 50, die Republik. Und es kommt auch drauf an, was in der Zeit alles passiert ist"; Gegenschuss; Nahaufnahme; M2: „Erzähl' mir ja nicht von deiner Militärzeit. Und was du für ein Held warst im Krieg"; Gegenschuss; Nahaufnahme; M2: „I ned! Na, aber zum Beispiel unsere sieben Jahre im tausendjährigen Reich, die waren bestimmt nicht leicht"; Gegenschuss; Nahaufnahme des zuhörenden M2; M1 aus dem Off: „Na und überhaupt was sonst alles geschehen ist seit 1918, des müsst's ihr Jungen schon auch einmal wissen" (0.08)

Montage von Archivmaterial (Fotografien und Filmausschnitte): eine Gleichenfeier, Karl Seitz-Hof, Kinder beim Gärtnern und Essen im Freien, Amalienbad, Praterstadion, ein Mann beim Durchstöbern eines Mistkübels, Handgemenge während der nationalsozialistischen ‚Türkenbefreiungsfeier' zwischen Nationalsozialisten, Polizisten, Militär und Heimwehr; Artilleriebeschuss von Gemeindebauten während der Februarkämpfe, Schutzbündler tragen einen Verletzten auf einer Bahre; M1 erzählt aus dem Off: „Ja damals habe ich angefangen am Bau mit 14. Ich hab' mitgearbeitet an den ersten Gemeindebauten, an den Schulen, den Kindergärten. Das Amalienbad, das Stadion haben wir gebaut. Damals waren wir froh, wenn wir eine Arbeit g'habt haben. Alle haben raufen müssen, dass am Leben bleiben. Und dabei san's ins Raufen kommen. Aber schon arg. Wenn's damals anstatt aufeinander zu schießen, sowie heut' im Parlament miteinander geredet hätten, wär' uns viel erspart geblieben" (0.34)

Totale; die beiden Männer sitzen in der Position wie zu Beginn des Films; neben ihnen steht jetzt ein dritter Mann (M3); M3: „Ja es hat sich eigentlich ganz schön was getan in dem halben Jahrhundert" (1.01)

Leichte Runtersicht; Halbnahaufnahme auf M1 und M2; M1: „Kann man schon sagen"; Gegenschuss; Großaufnahme M3: „Und Ihr Kollege sollte sich die Ausstellung im Rathaus anschauen, damit er versteht, was wir schon alles erlebt haben"; Gegenschuss; leichte Runtersicht; Halbnahaufnahme auf M1 und M2; M1: „Was heißt wir? Wolln's mich pflanzen? Sie sind ja noch viel zu jung"; Gegenschuss; Großaufnahme M3: „Danke für das Kompliment, aber ich kenne Wien schon viel länger als Sie. Und wenn ich Sie einladen darf in die Wiener Jubiläumsausstellung 1968, dort werd' ich sogar Ihnen vieles zeigen können, worauf Sie vielleicht schon vergessen haben. Aber jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten, wir müssen ja alle weiterbauen"; Gegenschuss; leichte Runtersicht; Halbnahaufnahme auf M1 und M2; M2: „Sagen's bloß noch, Sie sind auch ein Maurer (lacht)"; Gegenschuss; Großaufnahme M3: „So was Ähnliches. Ich schau von oben drauf, wie alles gebaut und schöner und besser wird in unserer Stadt" (1.01)

Totale; die beiden Männer sitzen in der Position wie zu Beginn; M3 steht neben ihnen: „Also, ich empfehle mich den Herren. Auf Wiedersehen" und geht nach rechts aus dem Bild; M2 zu M1: „Sag's, war das nicht der....?"; Schnitt; Rückansicht; eine Person mit Ritterrüstung bewegt sich durch die Baustelle vom Kamerastandpunkt weg; M1: „...der Rathausmann" (1.43)

Halbnahaufnahme auf M1 und M2; M2: „Besuchen wir ihn?"; M1: „Aber nicht am Rathausturm; M2: „Na, in der Wiener Jubiläumsausstellung 1968" (1.49)

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