Raufsicht; ein Mann (M1) steht auf einer Leiter und kleistert ein großes Plakat auf eine Stellwand; das Plakat besteht aus einer Graphik und einem Schriftzug, auf dem zu lesen steht: „Wohnbauförderung in Österreich [Titel]. Die Hälfte der Mittel kassiert der Bund von uns Wienern, aber nur ein Drittel bekommen wir zurück. Das ist ungerecht, [...]" (0.00)

Runtersicht; Nahaufnahme; ein zweiter Mann (M2) mit Hut, Mantel und Krawatte blickt nach oben Richtung Kamera; (Kleister)Tropfen fallen auf ihn herab; er ruft: „Ned' spritzen's mich an!" (0.02)

Gegenschuss; Nahaufnahme des Mannes auf der Leiter (M1); sein Gesicht ist in Richtung Kamera gewandt; er hält einen Pinsel in der Hand und spricht: „Da kommt a neues Plakat" (0.04)

Gegenschuss; M2 (Einstellung wie zuvor) spricht: „Dann lassen's mich noch schnell lesen, weil das interessiert mich. Übrigens: haben's das Plakat auch aufpickt?" (0.07)

Gegenschuss; M1 (Einstellung wie zuvor): „Selbstverständlich"; er steigt die Leiter hinab (0.10)

Normalperspektive; M2 im Vordergrund; M1 steigt die Leiter hinab; M2 fragt: „Dann können's mir sicher erklären wie das mit dem Drittel von der Hälfte ist?"; ein dritter Mann (M3) - ebenfalls mit Mantel und Hut bekleidet - kommt von Rechts ins Bild; M3 wendet sich den beiden anderen Männern zu; M1: „Wenn ich ein jedes Plakat lies', was ich pick, komm ich überhaupt nicht mehr zum Plakatieren"; er bückt sich und hebt vom Boden einen Kleistereimer und neue Plakatbögen auf (0.13)

M3 mischt sich ins Gespräch der beiden Männer; er tritt an die beiden heran und erklärt: „Das ist schon richtig mit dem Plakat"; er nimmt M1 den Kleistereimer aus der Hand und hält ihn vor sich: „Stellen sie sich vor das ist der Bundestopf. Da sind die Steuern von allen Österreichern drin'. Und wenn da jetzt beispielsweise 2.000 Schilling für die Wohnbauförderung drin' sind, dann haben wir Wiener 1000 eingezahlt"; M1 steigt auf die Leiter, um weiterzuarbeiten; die Kamera nähert sich von Rechts den beieinander stehenden Männern M2 und M3; M2 tritt näher zu M3 heran und bleibt rechts vor ihm stehen (0.20)

M2 spricht: „Was, so viel? Das ist ja die Hälfte"; die Kamera zoomt auf die beiden Gesprächspartner (Wechsel von Nah- auf Großaufnahme); M3: „Ja, aber bei der Aufteilung auf die Bundesländer bekommt Wien nur ein Drittel zurück"; M2: „Na und, werden deshalb weniger Wohnungen gebaut?"; M3: „Müsste man meinen, aber dafür hat die Gemeinde Wien den neuen Wiener Wohnbaufonds geschaffen. Die Mieter müssen jetzt was zahlen. Aber nur 1/5 der Baukosten" (0.32)

Raufsicht; M1 meldet sich von der Leiter aus zu Wort; „Aha! Und wer kein Geld hat, der kriegt auch keine Wohnung!?" (0.45)

Großaufnahme M3: „Oh nein! Denn von dem Fünftel kann man noch die Hälfte auf längere Zeit kreditiert kriegen. Also muss praktisch nur 1/10 der Baukosten sofort gezahlt werden" (0.47)

Nahaufnahme M2: „Was? Wenn man Beziehungen hat!"; M3 geht vor ihm vorbei; M2 folgt ihm mit dem Kopf (0.58)

M3: „Nein, wenn man sich's nicht leisten kann. Auch Wiener ohne viel Geld sollen schön wohnen können" (1.01)

Nahaufnahme M2: „Ja, wenn's viel Zins zahlen!" (1.05)

Nahaufnahme M3: „Der Zins ist gar nicht so viel. Was glauben's, das eine erstklassig, modern ausgestattete Wohnung kostet? So um eine Viertel-Million!" (1.07)

M2 tritt nah an M3 heran; beide Männer sehen sich direkt an; M2: „Was' nicht sagen"; M3 führt weiter aus: „Wenn aber der Zins im Verhältnis zum Einkommen der ganzen Familie wirklich zu hoch ist, da gibt die Stadt Wien seit 1968 eine Wohnbauhilfe"

Amerikanische Einstellung von M1 vor der Plakatwand; er deutet auf die Neuplakatierung und sagt: „Na was sagen's jetzt dazu?"; M2 tritt ins Bild (1.22)

Halbtotale der Neuplakatierung; das Plakat besteht aus einer Graphik (zwei schematische Häuserzeichnungen); hierüber der auffordernde Titel: „Vergleichen sie bitte!"; unter dem Titel befinden sich in zwei Spalten Angaben zu den Fördervolumina der Wohnbaudarlehen zwischen Wien und Bund; unterhalb der Graphik - in einer Art Fußnotenverweis bezüglich des Wohnbaudarlehens der Stadt Wien - steht zu lesen: „Das ist wirkliche Familienförderung meint ihr Rathausmann" (1.25)

Runtersicht auf die drei Männer; M2 liest vom Plakat ab (1.28)

Normalperspektivische Nahaufnahme von M2 in der Lateralen; Zoom Out auf die Gruppe der drei Männer; M2: „Also wenn einer ein Kleinverdiener ist und vielleicht ein paar Kinder hat, dann verlangt die Gemeinde kein Geld?"; M3: „Genau!"; hierauf geht M3 rechts aus dem Bild; Zoom In auf M1 und M2; M2 zu M1: „Das ist aber wirklich gut, besonders für die Familie"; M1 Richtung dem aus dem Bild gegangenen M3 deutend: „Der kennt sich aus!" (1.32)

Schnitt; eine Person mit Ritterrüstung (M3) geht das Trottoire zwischen parkenden Autos und einer Plakatwand entlang; Rückansicht; bewegt sich vom Kamerastandpunkt weg; aus dem Off sind die beiden anderen Männer zu hören: „Ja schaun's!"; „Na jo, des ist ja der Rathausmann"; Einblendung der Credits (1.40)

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Nachdem 1968 ein neues Wohnbauförderungsgesetz die Fördermittel auf Bundesebene zusammengefasst und vereinheitlicht hatte, wurde in Wien als Alternative der Wiener Wohnbaufonds eingerichtet. (Vgl. Eigner, Wohnbau, S. 22)

Literatur:

Peter Eigner/Herbert Matis/Andreas Resch, Sozialer Wohnbau in Wien. Eine historische Bestandsaufnahme, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1999, hg. vom Verein für Geschichte der Stadt Wien. Wien 1999, S. 22; online unter: www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/matis_wohnbau.pdf (21.102011).

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