Filmmusik (Donauwalzer); Titelblatt: gemaltes Bild von Johann Strauss vor blauem Grund; Zoom Out lässt Bilderrahmen erkennen; das Bild hängt an einer Wand; Kameraschwenk nach unten; die Quelle der Musik wird sichtbar: ein Radio; eine Hand kommt ins Bild und stellt das Radio leiser (0.00)

Halbtotale; Innenraum; Wohnzimmer; sechs Personen sitzen an einem Tisch; Kuchen und Kaffe werden gereicht; Nahaufnahme: ein Gugelhupf wird aufgeschnitten; im Gespräch wird der Gugelhupf gelobt; Nah- und Halbnahaufnahmen der Tischgesellschaft (0.14)

Halbnahaufnahme des bei der Familie eingeladenen Paares („Onkel" und „Tante"); der letzte Wienausflug der Familie wird thematisiert; die Mutter aus dem Off: „So ein Ausflug nach Wien ist immer ein Vergnügen"; der Onkel ist von dieser Urlaubsdestination nicht sonderlich angetan und äußert sich abschätzig über Wien als „Stanahauf'n" [Steinhaufen], (0.23)

Im Folgenden kommt es immer wieder zur Unterbrechung des Szenespiels; Montage unterschiedlicher Filmbilder von bzw. aus Wien; die Stimmen der Protagonisten sind sodann aus dem Off zu hören; zumeist werden diese Einstellungen von Filmmusik begleitet

Aerial Shot über Wien vom Rathaus; im Vordergrund das Burgtheater; im Hintergrund sind u. a. der Stephansdom und die Peterskirche zu erkennen; Schnitt; schräge Raufsicht zum Wiener Rathaus; die Stimme des Vaters aus dem Off; der Vater verwehrt sich gegen den Begriff: „Stanahauf'n? Wie kannst du nur so was sagen. Diese herrlichen Bauten!" (0.33)

Aufnahme des Julius Deutsch-Hofes; Kinder spielen am Figuren-Brunnen von Hubert Wilfan; die Tochter führt die Begeisterung des Vaters über die schönen Bauten weiter aus, indem sie anführt, dass sich diese darüber hinaus in prachtvollen Gärten befinden würden (0.37)

Spielszene; Nahaufnahme des Sohns; er erzählt über den Tiergarten; Schnitt; Stimme des Sohns aus dem Off; Aufnahmen aus dem Schönbrunner-Tiergarten; Bärengehege; füttern von Elefanten; Giraffen- und Affengehege (0.43)

Stimme des Sohns weiter aus dem Off; berichtet über den Prater; Aufnahmen aus dem Prater: Geisterbahn; Toboggan und Luftballons; ein Autodrom, ein Karussell und andere Fahrgeschäfte (1.05)

Szenenspiel; Nahaufnahme des Onkels; er wendet sich an den Familienvater und unterstellt diesem, er wäre wohl wieder beim Heurigen gewesen; Nahaufnahme des Vaters; der Vater kontert nicht, sondern kaut lediglich einen Bissen; die Tochter mischt sich ins Gespräch; Nahaufnahme der Tochter: „Nein, der Papschi hat was ganz Altes genossen"

Stimme der Tochter weiter aus dem Off; sie berichtet über ihren gemeinsamen Besuch in der Schatzkammer; die Stimme des Vaters richtet sich hierauf an den Onkel: „Ja mein Lieber und die [Anm.: Schatzkammer] sollte man als Österreicher schon einmal gesehen haben"; Aufnahmen von Ausstellungsstücken der Schatzkammer: Reichskrone, Kaisermantel und Zepter (1.31)

Spielszene; Mutter: „Und das nächste Mal geh'n wir sogar auf den Opernball"; die neben ihr sitzende Tante: „Der soll ja traumhaft schön sein!"; Aufnahmen eines Opernballs; Tanz zu Walzermusik; die Tante aus dem Off: „Tanzen willst du auch?"; die Mutter: „Dazu langt mein Blauseidenes nicht, aber man kann ja auch zuschau'n"; Tante: „Ja, interessieren tät's mich schon auch einmal" (1.47)

Spielszene; Halbnahaufnahme von Onkel und Tante am Tisch; Onkel: „Naja, fahr'n wir halt auch einmal nach Wien. [kurze Pause] Na was meinst Resal"; diese ist vom Meinungswandel ihres Mannes überaus angetan und wendet sich mit einem süßlich langgezogenen „Joooo!" mit herausgestreckter Brust zu ihm hin; Halbtotale auf die Tischgesellschaft; der Vater findet diese Entscheidung des Onkels sehr klug und klopft diesem auf die Schulter; dieser schüttet sich hierdurch fast mit Kaffee an; Gelächter; Schwarzblende (2.27)

Stimmungsbilder der nächtlich erleuchteten Stadt: Riesenrad, Hochstrahlbrunnen, Kärntner Straße, Geschäftsauslage mit Damenmode, Karlskirche, Rathausmann am Rathaus sowie die Montage einer Fotografie des Wiener Rathauses; weibliche Stimme aus dem Off: „Wien schenkt immer Freude und hat außerdem immer Saison" (2.40)

Zoom Out aus dem Bild vom Rathaus; das Bild erweist sich als eine Postkarte, die auf einer hölzernen Fläche liegt; Tricktechnik: die Postkarte wendet sich von 'Geisterhand' am Angelpunkt der linken Breitseite; auf der Rückseite der Postkarte steht geschrieben: „Komm nach Wien"; Empfängeradresse: „An Dich irgendwo in Österreich"; die Postkarte dreht sich nochmals um ca. 90 Grad; Schwarzblende (3.00)

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Burgtheater, Universitätsring, 1010 Wien (0.31)

Wiener Rathaus, Rathausplatz, 1010 Wien (0.35; 2.56)

Julius Deutsch-Hof, Grinzinger Allee/Grinzinger Straße, 1190 Wien (0.40)

Tiergarten Schönbrunn, 1130 Wien (0.46)

Prater/Wurstelprater, 1020 Wien (1.05)

Toboggan, Prater, 1020 Wien (1.09)

Schatzkammer (Innenaufnahmen), Schweizerhof (Hofburg), 1010 Wien (1.32)

Staatsoper (Innenaufnahmen), Opernring, 1010 Wien (1.53)

Riesenrad, Riesenradplatz, 1020 Wien (2.40)

Hochstrahlbrunnen, Schwarzenbergplatz, 1030 Wien (2.45)

Kärntnerstraße, 1010 Wien (2.49)

Karlskirche, Kreuzherrengasse, 1040 Wien (2.55)

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Die österreichische Tourismuswirtschaft hatte in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Einerseits herrschte allgemeiner Versorgungsmangel - der insbesondere auch die Nahrungsmittel- und Energieversorgung betraf -, andererseits waren durch den Krieg große Teile der für den Tourismus wichtigen Infrastrukturen zerstört oder beschädigt worden. So waren Reisen nach und innerhalb Österreichs mit einigen Problemen verbunden (bspw. beschädigte/zerstörte Eisenbahnverbindungen oder die Aufteilung des Landes in Besatzungszonen). Ein weiteres Hindernis stellten die kriegsbedingten Defizite im Bereich der verfügbaren Gästebetten dar - so gingen etwa Zweidrittel des Bettenbestandes von Wien im Zweiten Weltkrieg verloren -, wobei hinzu kam, dass die unbeschädigten Hotels zumeist den Alliierten zur Verfügung gestellt werden mussten.

Nachdem seit Mitte der 1950er Jahre die Arbeiten des Wideraufbaues zu einem guten Teil abgeschlossen waren, sich die Versorgungslage weitgehend normalisiert hatte und mit dem Staatsvertrag auch die Zeit der Besatzung ein Ende fand, begann der Aufschwung der Tourismuswirtschaft. In den 1960er Jahren wurden insbesondere eine quantitative wie qualitative Erhöhung der Beherbergungskapazitäten forciert. Der Tourismus entfaltete sich bald zu einem gewichtigen Zweig der österreichischen Wirtschaft und dies insbesondere auch deshalb, da ausländische Touristen mit ihren Devisen zu einem gewissen Ausgleich hinsichtlich des österreichischen Handelsdefizits beitrugen. So stieg der Devisenüberschuss von 1,5 Prozent des BIP im Jahr 1955 innerhalb von 10 Jahren auf 4,4 Prozent. Doch neben ausländischen Gästen wurde auch um innerösterreichische Touristen geworben. So warb bspw. der Fremdenverkehrsverband für Wien (FVV) in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre auf dem innerösterreichischen Markt mit der Schwerpunktaktion „Österreich, dein Herz ist Wien". So geht etwa auch die im Film vorkommende Aussage „Wien hat immer Saison" auf eine Werbeaktion des FVV zurück, wobei es sich hier um den Titel eines Prospektes handelte, der zwischen 1956 und 1958 mit knapp einer Million Stück aufgelegt wurde.

Die Expansion der Österreichischen Tourismuswirtschaft erfuhr in den 1970er Jahren eine gewisse Rezension, da insbesondere die Sommertouristen - nicht zuletzt aufgrund günstigerer Fernreisen - vermehrt ausblieben. Der Winter- bzw. Schitourismus sowie der Städtetourismus verspürten diesen Einruch etwas zeitverzögert und in abgeschwächter Form.

Dieser 1956 produzierte Film erhielt im Jahr 1957 den Staatspreis für den Werbefilm. Gezeigt wurde er u. a. 1957 in den Kinos der Bundesländer sowie im Jahr darauf beim sportlichen Großevent der Ski-Weltmeisterschaft in Bad Gastein. (Vgl. Rathauskorrespondenz, am 15.2.1958)

Literatur/Quellen:

Peter Eigner/Andrea Helige (Hg.), Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. 175 Jahre Wiener Städtische Versicherung. Wien 1999.

Wien Tourismus. 50 Jahre und die Zukunft, 1955-2005, hrsg. vom Wiener Tourismusverband. Wien 2005; online unter: b2b.wien.info/media/files-b2b/50-jahre-wientourismus.pdf (21.10.2012).

Wiener Rathauskorrespondenz, am 15.2.1958, Blatt 250.

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Intensiver Gebrauch und differenzierter Einsatz von Filmmusik; Montagetechnik des L-Schnitts; Typus des Slice-of-Life Werbefilms (das Szenenspiel weist starke Bezüge zu den „heile Welt Filmen" der 1950er/60er Jahre auf); eine Vielzahl von Einstellungen präsentieren eine hohe Dichte klassischer Wiener Stadt-Icons (Stephansdom, etc.) sowie zeitgenössische Highlights moderner Urbanität (Leuchtreklame, etc.); auf diese Weise wird versucht, einem möglichst breiten Publikum eine Reise nach Wien schmackhaft zu machen, gewisse Voreingenommenheiten abzubauen und auch etwaige Berührungsängste zu nivellieren (bspw. Besuch des Opernballs).

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