Animation des Filmtitels: eine Zeichentrickfigur hält eine Papierrolle in den Händen und rollt diese aus; auf der Papierrolle erscheint der Filmtitel: „Wiener Stadthalle erlebt das Konzert der sowjetischen Delegation anlässlich der VII. Weltjugendfestspiele Wien 1959" (0.00)

Erneut ist die Zeichentrickfigur zu sehen; diesmal im rechten unteren Filmbild; sie hebt ihren Arm: hierauf laufen weitere Informationen zur Entstehung des Films über das Bild (Laufschrift; von unten nach oben): „Dieser Kurzfilm ist für die BGmbH Wiener Stadthalle von [sic!] Zentralstudio für Dokumentarfilme in Moskau hergestellt in Annerkennung der Zuvorkommenheit und der Liebenswürdiger [sic!] Hilfsbereitschaft der Direktion der Wiener Stadthalle bei Durchführung der Filmaufnahmen des Konzerts" (0.20)

Schwarzblende; Totale; Kameraschwenk über die vollen Zuschauertribünen der Wiener Stadthalle; Nah- und Halbnahaufnahmen von Zuschauergruppen auf ihren Sitzplätzen (0.37)

Die folgenden Aufnahmen dokumentieren die verschiedenen (Tanz)Aufführungen der sowjetischen Delegation auf der Bühne der Stadthalle; zwischen den unterschiedlichen Vorführung werden Aufnahmen des applaudierenden Publikums montiert: folkloristischer Gruppentanz in Volkstrachten (0.49), eine Ballettvorführung (2.22), folkloristische Tanzeinlage (3.42), Schwertertanz (5.55), eine kontorsionistisch-akrobatische Tanzeinlage (4.42), Kunststücke eines Ballkünstlers (6.47), Darbietungen zweier Akrobaten (7.17), folkloristischer Gruppentanz mit Kasatschok (russischer Volkstanz) Einlagen (8.23)

Am Ende des Films kommen alle zuvor aufgetretenen Artisten auf die Bühne; sie stehen in Formation und singen das Weltjugendlied; mehrmals Zwischenschnitte auf das Publikum; das Publikum beginnt im Takt zur Musik zu klatschen; es werden Blumensträuße im Publikum verteilt; die Bühnenakteure gehen mit Fahnen durch den Zuschauerraum; frenetischer Applaus (9.10)

weniger anzeigen

Die vom „Weltbund der demokratischen Jugend" erstmals im Jahr 1947 in Prag organisierten Weltjugendfestspiele fanden zwischen dem 26.7. und 4.8.1959 in Wien statt. Die österreichische Hauptstadt stellte den siebenten Austragungsort des Festivals dar, das zum ersten Mal in einem nicht-kommunistische Gastgeberland veranstaltet wurde. Zwar wurde der Austragungsort Wien bereits im März 1958 durch einen Ministerratsbeschluss genehmigt, doch führte die Veranstaltung zu einigen Kontroversen. So beschloss die Mehrzahl der österreichischen Zeitungen - den Ratschlägen der in Meran zusammengetroffenen österreichischen Antikommunisten folgend - nicht über das Festival zu berichten. Hinzu traten eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen des in Meran inoffiziell beschlossenen "Gegenfestivals" wie bspw. der „Hörerstreik" der „Österreichischen Hochschülerschaft" oder der am 7. März 1959 abgehaltene „Schweigemarsch" der „Aktionsgemeinschaft junges Leben". Doch trotz der Protestaktionen fand das Festival statt, wobei etwa 15.000 Festivalteilnehmer aus 112 Ländern in etwa 800 Veranstaltungen eingebunden waren. Die freiwillige Nachrichtensperre der Presse wurde erst nach dem letzten Veranstaltungstag aufgehoben. In den Zeitungen äußerte man sich nun durchgehend negativ über die Veranstaltung und schwieg über die beachtliche Teilnehmerzahl. (Vgl. Wirth, Broda, S. 193-197)

Literatur:

Maria Wirth, Christian Broda. Eine politische Biographie. Göttingen 2001.

weniger anzeigen