Frontale Nahaufnahme Heinz Conrads; Conrads blickt direkt in die Kamera und spricht: „Guten Abend meine Damen, guten Abend meine Herren, guten Abend die Madeln, servas die Buam. Ich seh' Sie grad so nett vor mir sitzen und diese freundliche Stimmung, in der sie sich hoffentlich befinden, erinnert mich an ein wunderschönes Erlebnis, das ich vor ein paar Tagen hatte. Ich wollte für meine Gesundheit etwas tun und betätigte mich sportlich." (0.00)

Conrads sitzt mit kleinen Kindern an einem Kindertisch; er spielt mit zwei Buben ein Fußball-Tischspiel (Tipp-Kick); eine Kindergärtnerin kommt von links ins Filmbild; sie begrüßt Conrads; Conrads erbittet sich einen kurzen Moment, da er noch einen Freistoß habe; er schießt ein Tor, steht auf und reicht der Frau die Hand; er sei hier im Sommerkindergarten am Girzenberg (0.20)

Totale; Außenaufnahme; eine große Kindergruppe taucht am Horizont auf und läuft über die Wiese eines Hügels in Richtung Kamerastandpunkt; Gespräch zwischen der Kindergärtnerin und Conrads im Off; Conrads: „Was ist denn Sinn und Zweck der Sommerkindergärten?"; Kindergärtnerin: „Ja der Sinn ist dieser, dass einmal unsere Stadtkinder einmal einen ganzen Tag in Sonne und Luft und Wald und Wiesen erleben können"; Conrads: „Aha, die Kinder stammen aus der Stadt. Die Kinder sind von wo?"; Kindergärtnerin: „Diese Kinder hier zum Beispiel sind vom 10. Bezirk" (0.41)

Zurück im Innenraum; Halbtotale; Conrads und die Frau stehen wie zuvor beisammen; vor ihnen am Tisch die Kinder; Conrads: „Wie viele Sommerkindergärten gibt's denn bei uns in Wien"; Kindergärtnerin: „Ja, wir haben 10 Sommerkindergärten"; Conrads: „Und wo befinden sich die?"; Kindergärtnerin: „Ja die befinden sich am Stadtrand von Wien. Also da, wo Wien grün wird, im Wald- und Wiesengürtel" (1.01)

Außenaufnahmen; Kinder mit bunten Mützchen auf den Köpfen beim Ringeltanz; Kinder beim Plantschen in einem Kinderschwimmbecken und beim Spielen in einer Sandkiste; Kinder beim Essen im Freien und Klettern; Conrads und die Kindergärtnerin aus dem Off; Conrads: „Der Sommerkindergarten Girzenberg befindet sich zum Beispiel in schönster Lage im 13. Bezirk"; Kindergärtnerin: „Ja, die Kinder haben hier Wald und Wiese, Plantschbecken und sie spielen in der Sandkiste"; Conrads: „Na, spielen macht hungrig!"; Kindergärtnerin: „Ja, die Kinder haben hier sogar einen sehr guten Appetit. Es wird selbst gekocht"; Conrads: „Wie viele Kinder haben Sie denn da am Tag zu betreuen?"; Kindergärtnerin: „Jetzt haben wir momentan 500 Kinder am Girzenberg und in der ganzen Stadt sind es ungefähr 6000 Kinder täglich, von insgesamt 15.000 Kindern in den übrigen Kindergärten" (1.12)

Innenraumaufnahme; Conrads sitzt wieder an dem kleinen Tisch mit den Kindern und spielt mit ihnen „Tipp-Kick"; er richtet seinen Kopf vom Spiel in Richtung Kamera und spricht in diese: „Na, war das nicht ein wunderschöner Tag am Girzenberg"; er steht auf: „Ja, aber jetzt ist Abend und ich hoff' es wird ein reizender Abend für Sie, zu dem ich Ihnen recht viel Vergnügen wünsche"; Schwarzblende (1.48)

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Durch die Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs war nach 1945 ca. 1/3 der 203 Kindergärten und 51 Horte beschädigt. Um 1950 war das Vorkriegsniveau an nutzbaren Einrichtungen wieder erreicht. Im Jahr 1963 gab es bereits 58 Kinderkrippen, 84 Krabbelstuben, 193 Kindergärten und 204 Horte. Auch die Zunahme von berufstätigen Müttern machte eine Ausweitung des Kindergarten- und Hortwesens notwendig. (Vgl. Bihl, Wien, S. 576)

Die Kindererholungsstätte am Girzenberg dürfte ihren Ursprung im Jahr 1917 haben. Die Räumlichkeiten, die zu Beginn lediglich aus Holzbaracken bestanden, wurden in der Zwischenkriegszeit erweitert und ausgebaut. Das betonierte Planschbecken wurde im Jahr 1934 in Betrieb genommen. (Vgl. Steinwandtner, Anfänge, Onlineressource)

Um möglichst vielen Kindern den Aufenthalt in der Natur zu ermöglichen, beschloss der Wiener Stadtsenat im Februar 1951 die Kindererholungsstätte zu erweitern. Dieser Entscheid führte dazu, dass bereits Ende September 1951 der „CARE-Kindergarten" am Girzenberg eröffnet werden konnte. (Vgl. Rathauskorrespondenz, am 13.2. und 28.9.1951)

Aus einem Bericht der MA 7 über den „Einsatz von Auftragsfilmen der Stadt Wien" ist zu entnehmen, dass die Kurzfilmserie 1963 in 40 der größten Wiener Kinos im Beiprogramm eingesetzt wurde. Darüber hinaus fand die Serie seit November 1963 ihren nichtkommerziellen Einsatz in Tagesheimen und SPÖ-Organisationen. Für das Jahr 1964 wurde eine TV-Ausstrahlung angepeilt.

Literatur/Quellen:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Opll (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln u.a. 2006, S. 545-650.

Felix Steinwandtner, Die Anfänge der Kindertagesheimstätte am Girzenberg 13.07.1917; online unter: http://www.1133.at/document/view/id/559 (27.9.2013).

Wiener Rathauskorrespondenz, am 13.2.1951 und 28.9.1951; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1951/februar.html und http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1951/september.html (31.10.2012).

WStLA, M.Abt. 350; A15-99.

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