Vorspann der „Filmdokumenten-Reihe"; Titelmusik; Panorama-Schwenk über Wien; Einblendung der Credits und des Filmtitels (0.00)
Runtersicht; ein Mann („Onkel") hält eine Schulnachricht in seinen Händen; er deutet mit seinem Finger über das Blatt Papier und spricht: „Na, fast lauter Einser. Wie ich so alt war wie du, hab ich beinah auch immer lauter Einser g'habt, aber keinen der mich dafür belohnt hat"; die Kamera schwenkt vom Onkel auf einen rothaarigen Buben in Hawaii-Hemd, der vor seinem, in einem Sessel sitzenden Onkel, steht; Replik des Jungen: „Damals habt's auch noch nicht so viel zum Lernen g'habt wie wir"; Gegenschuss; frontale Runtersicht auf den Onkel im Sessel; der Onkel reicht dem Jungen die Schulnachricht und gibt ihm zu verstehen, dass er damals vernünftigere Sachen gelernt habe; auf die Frage des Jungen, woraus diese vernünftigen Sachen bestanden haben, antwortet der Onkel: „Haar- und Schattenstriche in der Schönschrift. Aber dazu kommt's ihr ja heutzutage nimmer vor lauter Turnen und Gesang"; während er dem Buben diese Antwort gibt, sucht er etwas in seiner Hosentasche; er holt zwei Münzen hervor; eine 5-Schilling-Münze und eine 25-Schilling-Münze; er überreicht die Münzen dem Jungen mit der Vorgabe, dass dieser die 5-Schilling sofort ausgeben könne, die 25-Schilling jedoch für die Sparbüchse seien; der Junge bedankt sich und macht sich sogleich davon (0.35)
Totale; Runtersicht durch ein Stiegenhaus von einem oberen Stockwerk; zwei Stockwerkebenen sind zu sehen; der Bub aus der vorherigen Szene kommt im unteren Stockwerk ins Filmbild gelaufen; er klingelt an einer Tür; läuft die Treppen ins nächste Stockwerk hinauf; im oberen Stock angelangt, wird im unteren Stock die Tür geöffnet und ein etwa gleichaltriger Junge tritt mit der Frage: „Was is denn?" hervor; er bekommt von oben die Antwort, er solle sich seine Kappe holen, sie würden nun aufbrechen; Kameraschwenk nach oben; der Bub im oberen Stockwerk klingelt an zwei weiteren Türen; aus der ersten tritt ein weiterer Junge, der die gleiche Frage wie der vorherige Bub stellt und auch die gleiche Antwort erhält; an der dritten Tür öffnet eine Frau; der Junge tritt in die Wohnung; die Tür wird geschlossen; kurze Zeit später wird sie wieder geöffnet und der Bub läuft mit einer Kappe am Kopf wieder heraus und das Stiegenhaus hinab; die zwei anderen Jungen tun es ihm gleich; Kameraschwenk nach unten; nachdem die Buben aus dem Filmbild verschwunden sind, treten Frauen aus den Türen; sie blicken den Jungen über die Geländerbrüstung des Stiegenhauses nach (1.25)
Die drei Buben eilen auf die Straße und fahren mit der Straßenbahn-Linie 11 Richtung Stadlau (2.06)
Aufnahme eines etwas heruntergekommenen Schildes mit der Aufschrift „Motorboot Überfuhr. Ludwig Kotal"; Totale; Naturlandschaft (vermutlich Überschwemmungsgebiet Donau); die Köpfe der drei Jungen tauchen hinter einem Erdhügel auf; Schnitt; drei andere Jungen befinden sich auf einem verankerten Donauschiff und halten Ausschau; die Jungen hinter dem Erdhügel ziehen sich ihre Hosen aus und rennen auf das Schiff zu, um es zu ‚entern'; auf dem Schiff angekommen, beginnt ein Kampf zwischen den beiden Buben-Banden; durch die Rauferei fällt einer der Jungen ins Wasser; die anderen blicken vom Schiff hinab; Schnitt; auf dem Wasser treibt die Kappe des Jungen; der Bub selbst ist nicht zu sehen (2.14)
Schnitt zurück ins Wohnhaus; Nahaufnahme; die Hand eines Buben betätigt die Klingel einer Wohnungstür; es wird geöffnet; eine Frau tritt heraus und fragt die zwei vor der Tür stehenden Jungen: „Was ist denn? Ist was gscheh'n?"; die beiden geben abwechselnd bekannt, dass der Franzl in die Donau gefallen sei; die Frau erschrickt; die Buben wehren beruhigend ab: der Franzl sei nicht ertrunken - er hätte gar nicht ertrinken können, da sie gerade erst Schulschwimmen gehabt hätten - doch er sei völlig durchnässt und habe seine 25 Schilling verloren, weshalb er sich nicht nach Hause traue (3.04)
Schnitt; Totale; Runtersicht; Kinder stehen in drei hintereinander gestaffelten Reihen in Badekleidung (teils mit Badehauben) im etwa knietiefen Wasser eines Kinderschwimmbeckens in einem Hallenbad; Stimme aus dem Off (zwei sich abwechselnde Off-Sprecher): „Erste Lektion: Gewöhnung an's Wasser. [...] Jedes Wiener Kind soll schwimmen lernen. Aus diesem Grund hat der Stadtschulrat für Wien angeordnet, dass jeder Bub und jedes Mädel in den vierten Klassen der Wiener Volksschulen zwölf Lektionen im Schwimmen erhält"; die Kinder beginnen sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen; das Plantschen und Spielen der Kinder im Wasser wird aus unterschiedlichen Perspektiven/Einstellungen gefilmt (3.25)
Off: „Zweite Lektion: die Kinder lernen den Wasserwiderstand kennen. Sie erleben, ‚Wasser hat Balken'. [...] Diese Erfahrung gibt eine gewisse Sicherheit"; Aufnahmen eines Mädchens, das - am Boden des Kinderbeckens sitzend - seine Arme unter Wasser bewegt und sich dergestalt stückchenweise fortbewegt; Unterwasseraufnahme: eine Frau führt ähnliche Bewegungen wie das Mädchen im tiefen Wasser aus; Kameraschwenk nach unten; ein junger Mann tut Ähnliches während des Tauchens; es folgen weitere Aufnahmen von Kindern/Kindergruppen bei diversen Übungen; Off: „Gleich zu Beginn des Unterrichts lernen die Kinder begreifen, dass das Wasser den menschlichen Körper trägt"; ein Schwimmlehrer macht vom Beckenrand den im Wasser stehenden Kindern gestisch Schwimmbewegungen vor (3.49)
Off: „Dritte Lektion: das Gleiten"; Kinder stoßen sich mit den Beinen von der Beckenwand ab und gleiten - die Arme vor dem unter Wasser befindlichen Kopf haltend - ein Stück im Wasser; Selbiges zeigen Frau und Mann in den Unterwasseraufnahmen im tiefen Wasser; weitere Aufnahmen zeigen Kinder wie sie durchs Wasser gleiten; ein paar Meter vom Beckenrand entfernt stehen ihre Lehrer (5.10)
Off: „Vierte und fünfte Lektion: das Armtempo." Unterwasserkamera: Frau und Mann führen im Wasser, in sitzender bzw. stehender Körperhaltung, Armtempi durch; die Kinder machen ähnliche Übungen im flachen Wasser; Off: „15.000 Kinder erhalten jährlich auf diese Weise kostenlosen Schwimmunterricht. Dieser Unterricht - Pflichtschülerschwimmen genannt - wird von Pflichtschullehrern geleitet, die zu diesem Zweck als ständige Schwimmlehrer im Dianabad, im Amalienbad und im Jörgerbad ihren Dienst versehen"; Aufnahmen der ersten Schwimmtempi der Kinder; die Lehrer helfen ihnen (5.35)
Off: „Sechste und siebente Lektion: nach dem Armtempo wird das Beintempo erlernt"; die Kinder stehen in einer Reihe - jeweils die Hände auf den Schultern des vorderen Klassenkollegen - im Kinderbecken; sie führen synchron Beinbewegungen aus; Unterwasseraufnahmen zeigen die Beine der Frau beim Vorführen der Beintempi; unterschiedliche Einstellungen zeigen die Kinder beim Üben der Beintempi im flachen Wasser (6.41)
Off: „Achte und neunte Lektion: die Kinder versuchen, die Bewegungen ihrer Arme und Beine in Einklang zu bringen"; die Kinder üben sich im Schwimmen; sie werden bei ihren Schwimmversuchen von ihren Lehrern oder Mitschülern gehalten (7.08)
Off: „Zehnte, elfte und zwölfte Lektion: jetzt ist auch der Augenblick gekommen, in dem der Lehrer den Schüler sich selbst überlässt und statt zu helfen ihn nur mehr beaufsichtigt"; verschiedene Einstellungen schwimmender Kinder; Off: „Die Kinder schwimmen oder erreichen zumindest das Unterrichtsziel, ohne Mühe im Wasser zu gleiten"; „Von den über 15.000 Schülern, die jährlich am Pflichtschülerschwimmen teilnehmen, erlernen rund 12.000 regelrecht schwimmen, die übrigen 3000 sind immerhin soweit fortgeschritten, dass sie während der Sommermonate ihre Schwimmkenntnisse ohne Schwierigkeiten vervollkommnen können"; „und fast alle haben ihre Scheu vor dem Wasser abgelegt"; Kinder springen ins Wasser und schwimmen selbstständig und ohne fremde Hilfe; Off: „Jedes Kind soll schwimmen können. Dieses Ziel wird vom Wiener Stadtschulrat angestrebt. Zumindest aber soll jedes Wiener Schulkind einmal erlebt haben: ‚Wasser hat Balken'" (7.43)
Off: „Und sehen Sie, deshalb waren wir von vornherein überzeugt, dass Sie damit einverstanden sein werden, wenn ein kleiner Teil Ihrer Steuergelder für das Pflichtschülerschwimmen in allen vierten Klassen der Wiener Volksschulen verwendet wird"; Totale; sieben Buben im Gänsehäufel Bad; hinter ihnen der Uhrturm; drei von ihnen sitzen auf einer Parkbank, die anderen stehen im Hintergrund und bewegen sich langsam Richtung Kamerastandpunkt; Off: „Kinder steht's auf und bedankt's euch!"; die auf der Bank sitzenden Buben stehen auf; Schnitt; Halbtotale; alle Buben stehen; synchron neigen sie ihre Köpfe zum Dank (9.21)
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