Ärzteteam auf dem Weg in den Operationssaal; Off-Erzähler erklärt, dass es sich bei dem zu behandelnden Patienten um das 2000 Jahre alte Wien handelt;

Panoramaschwenk über Wien (00.34,21); Insert:"Die Probleme unserer Stadt gehen alle an, darum: mitdenken, mitsprechen, mitarbeiten." (00.38,17); Insert: "Operation Wien" (00.45,17);

Aufnahmen der "kranken" Stadt und des Ärzteteams wechseln sich ab; zuerst fällt der Blick auf das Röntgenbild (01.04,18); Animation: zu sehen ist das Herz der Stadt (der erste Bezirk mit dem Stephansdom) sowie das Straßennetz, das hier in Form von Aterien bzw. Venen abgebildet wird; die Gefäße und der Blutkreislauf seien jedoch heutigen Anforderungen nicht länger gewachsen; Aufnahme von Verkehrsszene aus der Vogelperspektive, um die überlastung der Straßen zu demonstrieren (01.15,04; 01.33,18);

aufgrund der verkalkten Aterien bildet sich ein Stau bzw. ein Gerinsel, weshalb auch der Zustrom zum Herzen versiegt, bis das Herz der Stadt abstirbt; Straßenszene, in der eine alte Dame völlig kraftlos durch die Gassen schlendert (02.00,18);

wird zu viel Blut in das Herz gepumpt, kann es ebenfalls zum Herzstillstand kommen; Kamerafahrt mit Blick aus dem Auto, das sich durch die verstopften Straßen der Innenstadt bis zum Wiener Graben kämpft (02.24,07) und schließlich von der warnenden Hand eines Polizisten aufgehalten wird;

die Ärzte beginnen mit der Operation; an drei Stellen des Stadtkörpers muss operiert werden; schwarzweiß Aufnahmen der Opernkreuzung (02.41,10) folgen; am Operationstisch wird der erste Schnitt gemacht, um die Nervenbahnen freizulegen; Bilder von Grabarbeiten und den dadurch hervortretenden Kabeln und Rohren (03.04,23); die Uhr im Operationssaal zeigt keine Stunden, sondern Monate an;

Aufnahmen vom Praterstern, dem zweiten "Krankheitsherd" folgen (03.24,16); Panoramashot vom Praterstern mit dem Tegetthoffdenkmal, im Hintergrund das Riesenrad (03.26,10); Bilder von Grab- bzw. Bauarbeiten am Praterstern folgen; Totale des Riesenrads (03.39,15);

Ärzte während der Operation; Off-Erzähler verweist auf die immer größer werdende Wunde neben der Saatsoper; Aufnahmen von den Grabarbeiten vor der Oper (03.56,16);

Schwenk über den Donaukanal; Bilder vom  Bau der Schwedenbrücke (04.12,18), die zwei wichtige Teile des "Stadtorganismus" Innere Stadt und Leopoldstadt, zusammenführen soll; im Hintergrund der Franz Josefs Kai (04.16,06) und der Schwedenplatz (04.22,08)

Aufnahmen von den gegrabenen Schächten am Praterstern, im Hintergrund das Riesenrad (04.56,00); Panoramashot von Praterstern (05.13,13); "Betoninjektionen" seien nötig; Bilder von den Bauarbeiten am Praterstern und an der Schwedenbrücke (05.32,24) folgen; die Schwedenbrücke müsse elastische Muskeln und Sehnen erhalten; wieder Animation von Herz (dem ersten Bezirk), Adern bzw. Venen, welche den Organismus der Stadt symbolisieren;

die Operationsstellen bringen den Kreislauf zum stocken; Aufnahme von der Uhr im Operationssaal, direkter Schnitt zum Riesenrad und der Baustelle am Praterstern (06.09,23); nochmals Panoramashot (06.33,22); Aufnahmen von der Opernkreuzung und der Opernpassage (06.38,11); Bilder vom Praterstern (07.02,02); Panorama desselben (07.07,00); eingerüstetes Tegetthoffdenkmal (07.15,21); wieder Bilder vom Operationssaal; Bauarbeiten auf der Schwedenbrücke (07.31,15);

Panoramashot vom Praterstern (07.55,15); der Verkehr beginnt wieder zu fließen; die Autos fahren in die Innenstadt, im Hintergrund die Rosauer Kaserne (08.13,19)

Eröffnung der Opernpassage durch Vizebürgermeister Karl Honay (08.22,06) und anschließender Rundgang; Aufnahmen von den Geschäften in der Opernpassage;

Bilder von der Staatsoper und der Verkehrslösung an der Opernkreuzung (09.01,05); Straßenbahn fährt vom ersten Bezirk über die Schwedenbrücke nach Leopoldstadt (09.15,19); Ringturm (09.24,10); Animation: das gesunde Herz kann wieder kräftig schlagen; Panoramashot vom ersten Bezirk (09.36,07);

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Der Film wird in der Rathauskorrespondenz vom 13. März 1957 erwähnt. Er gehört zu einer Kurzfilmserie, die zur Aufgabe hat, "(...) die Wiener mit den Problemen ihrer Stadt vertraut zu machen, die ja auch ihre eigenen Probleme sind (...). Der erste Film zeigt die Lösung von Verkehrsproblemen an drei praktischen Beispielen: der Opernpassage, dem Praterstern und der Schwedenbrücke. Diese verkehrstechnische Großoperation am Körper der Stadt wird filmisch geschickt in Verbindung mit der Operation an einem Menschen verglichen, der an Kreislaufstörungen leidet." (Rathauskorrespondenz vom 13. März 1957, Blatt 453)

Die Zunahme des Stadtverkehrs Mitte des 20. Jahrhunderts erforderte neue Verkehrslösungen, im Besonderen die Entlastung der "neuralgischen Punkte", der Kreuzungen. (vgl. Schimka, Das neue Wien, S. 377) Die Opernkreuzung wurde in den Stoßzeiten von 10 000 FußgeherInnen überquert, weshalb sie auch in der Wiener Unfallstatistik des Jahres 1954 mit 80 Unfällen pro Jahr an der Spitze lag. Aus diesem Grund wurde bereits 1952 mit der Planung der Opernpassage begonnen. "Leitgedanke bei der Verfassung des Projektes war, den Fußgehern die benützung der Passage durch Anlage von Rolltreppen so angenehm wie möglich zu machen und unter günstigster Ausnutzung des für den Verkehr nicht benötigten Raumes kleine Geschäftslokale einzubauen, die dem Bauwerk den nüchternen Charakter eines bloßen Durchganges nehmen und es als lichtdurchflutete Halle in gefälligem Anblick erscheinen lassen." (Koller, Straßen, S. 672) 

Der Umbau des Pratersterns stellte mit 12,5 Hektar Baufläche das flächenmäßig größte Projekt der Stadt dar. (vgl. Koller, Straßen, S. 673)   

1954 wurde die alte Schwedenbrücke, die bis dahin teilweise noch aus Holz bestand, abgerissen und 1955 als neue Spannbetonbrücke wieder aufgebaut. (vgl. Becker/Lettmayer, Donau, S. 71)

Am 19. Jänner 1955 meldete die Wiener Rathauskorrespondenz: "Neue Baustellen im unterirdischen Wien - Praterstern und Opernkreuzung". Der dazugehörige Artikel sowie das Fotomaterial finden sich unter: https://www.wien.gv.at/rk/historisch/1955/jaenner.html

Literatur:

Anton Becker/Ferdinand Lettmayer, Die Donau, in: Ferdinand Lettmayer, Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Wien 1958, S. 43-74.

Rudolf Koller, Straßen, in: Ferdinand Lettmayer, Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Wien 1958, S. 661-675.

Anton Schimka, Das neue Wien, in: Ferdinand Lettmayer, Wien um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Wien 1958, S. 367-389.

Rathauskorrespondenz vom 19. Jänner 1955; online unter: https://www.wien.gv.at/rk/historisch/1955/jaenner.html (11.3.2013).

Rathauskorrespondenz vom 13. März 1957; online unter: http://www.wien.gv.at/rk/historisch/1957/maerz.html (11.3.2013).

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