Animation: Fische schwimmen im Wasser; der Schriftzug „Lerne schwimmen!" wird eingeblendet (0.01)

Ein Mann (klein, mit Melone auf dem Kopf) steht in winterlicher Landschaft am Ufer eines zugefrorenen Sees und füttert Fische durch ein Loch im Eis (0.05)

Ein Fisch schaut aus dem Loch und fordert - realisiert in einer Sprechblase: „noch!"(0.12); der Mann tritt näher an das Ufer, fällt ins Wasser und versinkt (0.15); es erscheinen animierte Hilferufe (0.17)

Ein zweiter Mann (groß, athletisch) eilt herbei, entkleidet sich und springt durch das Eisloch in den See, um den Ertrinkenden zu retten (0.20)

Am Horizont der Winterlandschaft taucht plötzlich ein Bild des Amalienbades auf; über dem Bild erscheinen die Worte: „Lerne schwimmen", die vermutlich dem Retter zugeschrieben werden sollen (0.26); hierauf die Replik des Geretteten: „Ja wo denn bei dieser Kälte?" (0.30); es folgt der Rat: „In der geheizten Schwimmhalle Wiens" (0.34)

Nun wird der Gerettete von seinem Retter rücklings aus dem See geworfen; er steht auf und geht aus dem Bild (0.35); es folgt das Insert: „...also auf ins Amalienbad" (0.44)

In den nächsten Einstellungen sieht man den kurz zuvor geretteten Mann in einem Hallenbad (0.48); er befindet sich am Sprungbrett, doch zögert er mit dem Sprung ins Wasser (0.49); frontaler Close Shot; er faltet die Hände zum ‚Stoßgebet'; er schwitzt (0.55); von oben kommt eine Art Schwimmhilfe an einer Stange heran; durch diese technische Unterstützung wagt er den ersten Wasserkontakt (0.59)

Nach einigen Übungen gelingt ihm auch das Schwimmen ohne technische Unterstützung; es folgt ein Sprung vom Sprungbrett und bald tollt er im Wasser herum (1.11); es folgt die Montage einer Fotografie des Amalienbades (1.35) sowie filmische Aufnahmen des Badebetriebes (1.38)

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Peter Eng (1892 als Peter Engelmann in Olmütz geboren, Sterbedatum vermutlich 1938) zählte mit Ladislaus Tuszynski und Louis Seel zu den aktivsten Trickfilmzeichnern der Ersten Republik. Aus seinem umfangreichen Oeuvre sind heute nur mehr wenige Filme erhalten. Eng arbeitete unter anderem für die Sascha-Film, Filmag und Astoria-Film. Neben seinem Engagement als Trickfilmzeichner war Eng auch als Illustrator, Karikaturist und Regisseur aktiv.

Die Kommunalpolitik des "Roten Wien" setzte Schwerpunkte in den Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie im kommunalen Wohnbau. Zwischen 1921 und 1933 entstanden über 65.000 Gemeindewohnungen. Die Gemeindewohnungen verfügten über Fließwasser und Toilettenanlagen. Die Errichtung von Bädern in den Wohnungen erwies sich jedoch als zu kostspielig. Das weitgehende Fehlen privater Bäder sollte durch die städtischen Badeanstalten kompensiert werden.

"In Verfolgung ihrer sozialhygienischen Aufbauarbeit hat die Gemeinde Wien in der Nachkriegszeit dem Ausbau des städtischen Bäderwesens ihr ganz besonderes Augenmerk zugewendet. Es wird getrachtet, sowohl durch niedrig gehaltene Preise, als auch durch die Errichtung neuer Badeanstalten namentlich der ärmeren Bevölkerungsschichte sowie der Jugend genügende Badegelegenheiten zu geben." (Das neue Wien, 1927, S. 128)

Das Amalienbad wurde im Zeitraum der Jahre 1923 bis 1926 errichtet. Die Architekten waren Otto Nadel und Karl Schmalhofer. Das Bad galt zum Zeitpunkt seiner Eröffnung als eines der modernsten Bäder Europas. Der Name „Amalienbad" geht auf die 1924 verstorbene sozialdemokratische Gemeinderätin Amalie Plötzer zurück, die sich für den Standort des Bades in Favoriten starkgemacht hatte. (Vgl. Feichtenberger, Unsere Bäder, S. 56)

Die Eröffnung des Bades fand am 8. Juli 1926 statt. Bürgermeister Seitz argumentierte bei der Eröffnung den Standort des Bades folgendermaßen: „Das Bad wurde in diesem Proletarierbezirk gebaut, damit Körperkultur in die breiten Massen des Volkes dringe. Es soll hier deutlich gezeigt werden, daß der arbeitende Mensch der Luft, des Lichtes und des Wassers bedarf." (Die Neue Zeitung, am 9.7.1926, S. 5)

Das Bad wurde 1944 durch einen Bombentreffer schwer beschädigt. Bis 1952 wurde es wieder aufgebaut. Bei diesen Arbeiten gingen jedoch viele der ursprünglichen architektonischen und künstlerischen Elemente verloren. Zwischen den Jahren 1980 und 1986 kam es zu Rekonstruktionsarbeiten der ursprünglichen Architektur. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die technischen Einrichtungen erneuert und modernisiert. (Vgl. Feichtenberger, Unsere Bäder, S. 59)

Quellen/Literatur:

Claudia Feichtenberger, Unsere Bäder - von der Badestube zur Erlebniswelt. Wiener Bäderkultur - einst und jetzt. Wien 1994.

Die Neue Zeitung, am 9.7.1926, S. 5.

Das Neue Wien, Hg. Gemeinde Wien, Bd. III. Wien 1927.

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Legetricktechnik

In der Standardliteratur kommt dieser Film sowie die zweite in der media wien überlieferte Produktion Peter Engs ("Schiller's Räuber") nicht vor. Stilistisch ist dieser bislang unbekannte Film zweifelsfrei Eng zuzuschreiben - die Animation ist charakteristisch und nahezu ident mit den eingesetzten Verfahren in "Seipel's Sanierung" und "Die Entdeckung Wiens am Nordpol". Der Einsatz von Realfilmsequenzen trägt ebenfalls Engs Handschrift. Womöglich ist ein weiterer Film mit Animationselementen - "Wo sich das Rathaus die Steuern holt" - ebenfalls Eng zuordenbar.

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