Filmmusik; animiertes Titelblatt der Landesbildstelle Wien: Rathausmann; Sonne geht auf und beleuchtet den Rathausmann; Wappen der Gemeinde Wien; Schriftzug „Die Landesbildstelle Wien zeigt:" Schwarzblende; Titelblatt: „ Die Wiener Schule phantastischer Realisten"; Credits: Idee: Willi Liwanec, Buch: Karl Bednarik (0.00)
Halbtotale von Künstler Leherb (Helmut Leherbauer, Jg. 1933), (vermutlich in seinem Atelier); dieser setzt sich, den Blick starr in die Kamera gerichtet, in Szene; zuerst verkleidet als Frau, dann durch einen Montagetrick in männlicher Erscheinung ohne Sonnenbrille, dann mit Sonnenbrille; wie von Zauberhand tauchen Gegenstände in seinen Händen auf, erst ein vogelähnliches Objekt dann ein Schirm; Leherb steht aus seinem Sessel auf und geht rechts aus dem Bild; dazu begleitend ein Sprecherkommentar aus dem Off, der eine Kurzbeschreibung des Künstlers und seiner Liebe zur Zauberei beinhaltet (0.50)
Close up auf einen mit Perlen dekorierten, vogelähnlichen Tierkörper; Close up auf den Künstler, der eine Schere in Richtung Kamera bewegt, als würde er zustechen wollen; Close up auf einen tellerähnlichen Gegenstand mit sich bewegenden Uhrenzeigern; Close up auf ein Kunstwerk; Halbtotale einer leerstehenden Staffelei; Schnitt auf Staffelei mit weißem Trägermaterial; Zoom in auf das Leinwandweiß; die Hände des Malers kommen von links ins Bild und die linke Hand beginnt mit einem Pinsel die Handinnenfläche der rechten Hand kreisförmig zu bemalen; die bemalte Hand wirft einen Schatten auf den weißen Hintergrund und als die Handfläche die weiße Leinwand berührt, erscheint plötzlich eine Taschenuhr auf der Bildoberfläche; dazu der Off-Sprecher: "Der Mensch ist ein Augenwesen. Das Auge wünscht Verzauberung der banalen Wirklichkeit" (1.35)
Halbtotale von Leherb; dieser steht vor der Staffelei mit einem Pinsel, dazu der Off-Kommentar: „Surrealismus wollte einst das Unbewusste im Menschen mit seiner Bewusstheit versöhnen"; Leherb: „Ich muss sie unterbrechen", spricht in die Kamera als würde er direkt mit dem Betrachter/der Betrachterin sprechen bzw. mit dem Off-Sprecher in Dialog treten (1.52)
Close up von Gesicht, Leherb nimmt die Sonnenbrille ab und spricht über die künstlerische Potenz und die optischen Vorgänge um den Künstler: „[...] Er sieht einfach, er frisst mit den Augen seine Umwelt auf, seine Visagen, diese Menschen, die an ihm vorbeiströmen, diese Dinge, die er täglich zu sehen bekommt [...]"; Leherb beschreibt in dritter Person sein Anliegen, den Horizont zu erweitern, zählt seine internationalen Erfolge auf und bezeichnet seine Augen als sein optisches Verdauungsinstrument, mit dem er neue, traumhafte, visionär künstlerische Impulse empfangen kann; Zoom in auf ein Selbstporträt Leherbs; es folgt eine Montage von Werkdetails; Leherb spricht aus dem Off über sein Anliegen, künstlerische Impulse auf Leinwand zu projizieren (2.42)
Totale von einem Flugzeug am Himmel, Close up von Cockpit eines Flugzeugs, Totale von einer Wolkendecke und Close auf Flugzeug begleiten den Off-Kommentar des Sprechers, der die kühle Atmosphäre der Technik in Rudolph Hausners Arbeiten beschreibt (3.10)
Hausners Stimme löst den Off-Kommentar des Sprechers ab; er schildert seine erste Flugerfahrung und erzählt die Entstehungsgeschichte des Bildes Laokon; Close up Hausners im On in einer Interviewsituation, spricht frontal in die Kamera über sein Werk „Laokon" und das Farbspektrum am Himmel während eines Fluges; Die Kamera gleitet entlang der Bildoberfläche; Werkdetails werden durch Schwenks sichtbar (3.30)
Hausners Kommentar zu Laokon wird vom Off-Sprecher unterbrochen, der eine inhaltliche Erklärung zur Figur des Laokon abgibt (Laokon, von Schlangen erwürgt, weil er vor dem technisch-trojanischen Pferd gewarnt hatte), (4.00)
Hausner bemerkt: im Unterschied zu Laokon, der sich von seinem technisch-trojanischen Pferd distanzieren konnte, „können wir es nicht mehr. Unser trojanisches Pferd Technik, können wir nicht ablehnen, wir können es uns nur assimilieren, humanisieren."; von einem Werkdetail aus dem Bild „Laokon", das ein Selbstporträt des Künstlers sein könnte, Schnitt zurück auf Hausners Gesicht im Close up, dieser blickt skeptisch in die Kamera; Close up Pinselstriche; Off-Sprecher: "Hausner ist ein Phantast ohne Phantasie [...] alles ist durchdacht, errechnet, konstruiert [...]" (4.23)
Totale Hausner bei der Arbeit, zwei Frauen stehen hinter ihm und beobachten ihn; Montage Werkdetails;
Off-Kommentar erläutert die gesellschaftliche Komponente und die malerische Akribie von Hausners Arbeit: „Es muss Ich werden, der Leitsatz der Psychoanalyse demonstriert von Hausner. Seine Bilder sind gemalte Analysen [...]" (4.54)
Interview mit Johann Muschik (Amerikanische, vor einem Werk Güterslohs), der den Begriff des phantastischen Realismus' geprägt hat; dieser hebt das phantastische Element um ein Wirklichkeitserlebnis zu steigern als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Realisten und Surrealisten hervor; dabei spielen Themen der Zivilisation, der Natur, der Technik, der Liebe eine große Rolle; das Phantastische, die Wirklichkeit und der Traum sind in einem zusammengefasst; Montage von Werkdetails (5.18)
Close Up von Wegbereitern und Mentoren einiger bedeutender Maler dieser Stilrichtung; Albert Paris Gütersloh (geb. 1887), spricht vor der Kamera über das konventionelle Meisterprinzip an der Akademie der bildenden Künste (6.30)
Zoom-In, Gütersloh berichtet über seine Lehrtätigkeit als Professor und seine Prinzipien; „Das Geschenk der schrankenlosen Freiheit heißt nicht nachzuahmen, sondern im Gegenteil, das in ihrem Innersten zu erforschen, was dem ihren angeborenen Talent entspricht [...]"; Gütersloh führt seine besten Schüler an: Brauer, Fuchs, Hutter und Lehmden (7.05)
Montage Bilder Güterslohs begleitet von Off-Sprecher, der von der Brüchigkeit der gegenständlichen Biedermeierwelt und der Werkstitel wie: "Stunde des Eros", "Verehrung der Aphrodite", "Im Traum" aufzählt; das realistisches Träumen verbindet den Lehrer mit seinen Schülern (8.32)
Horizontaler Schwenk; Close up auf zeichnende Hand; Close Up Wolfgang Hutter (geb. 1928), der Maler mit dem Puppenkomplex, spricht über eine Serie von 15 Lithografien mit dem Titel „Tätowierung"; in einem Umblättereffekt werden die einzelnen Arbeiten eines bezeichneten Mädchens gezeigt, begleitet von der Stimme des Künstlers aus dem Off; Hutter schlägt Schminkvarianten für Mädchen an unterschiedlichen Körperstellen in diesen Zeichnungen vor und neue Möglichkeiten für Mädchen sich anzuziehen und auszusehen (9.11)
Montage, Schwenks, Zooms, Werkdetails Hutters, Off- Sprecher über den Maler mit dem Puppenkomplex. „[...] Mit dem Alltäglichen haben diese Bilder nichts zu tun. Sie sind künstlich geschaffene Gegenrealität. Sie wollen die oft so triste Wirklichkeit vergessen lassen." (10.23)
Schwenks und Montage einzelner Friedhofseinstellungen, Schwenks über Gebeinzeichnung und andere Werkdetails von Lehmdens Bildern, Off-Sprecher über Lehmdens Welt, den Tod: „[...] Lehmden sieht den Tod im Zentrum aller Kultur [...]" (11.10)
Halbtotale Interview mit Anton Lehmden (geb. 1929) über seine Aufenthalte in Rom, Istanbul, Ägypten und seine Beobachtungen vom Zerfall kultivierten Gesteins.;Kamera Zoom in auf Close up (11.45)
Schwenk über Lehmdens Sammlung archäologischer Funde, begleitet von Off-Sprecher, der Lehmdens Sicht der Welt als ein Grab versunkener Kulturen beschreibt (12.37)
Montage der Werke mit Motiven wie bedrohte Landschaften, zersprungene Sterne, kosmische Katastrophen; Lehmdens Grunderlebnis sind die Panzerschlachten des 2. Weltkrieges; Off-Sprecher „[...] Das Wort Phantasie hat hier wenig zu sagen, die Realität in ihrer geschichtlichen Tiefe ist phantastisch genug." (13.00)
Kamerafahrt entlang eines Autofriedhofs; Totale einer Wohnstraße in Wien, parkende Autos; Erich Brauer (geb. 1929), orientalischer Märchenerzähler genannt, fährt mit Auto vor; Familie: Frau Noemi und Töchter Timna und Talia steigen aus, Reisegepäck wird aus dem Kofferraum geladen; der Off-Sprecher stellt den Künstler als modernen Morgenlandfahrer und nomadischen Artisten vor, der zwischen Paris und Israel pendelt und sich in seinen Anfängen als Musiker durchgeschlagen hat (14.03)
Erich Brauer als Interpret hebräischer Chansons; Kamera zieht von Gitarrenkorpus auf Totale, welche die Familie Brauer musizierend zeigt; Kamera schwenkt auf Töchter, Close up auf die beiden Kinder (14.58)
Horizontaler Schwenk, Zoom in, Werkdetails; Sprecher erzählt über die Entstehung eines seiner Bilder, als er in Israel ein Haus baute, ohne Winkelmaß, ein rundes Haus ohne Ecken, undefinierbar; „[...] Für Brauer lebt die Luft, es gibt keinen leeren Raum, nur subjektiv mit seelischem Sein erfüllte Räume." Schwenk durch sein Atelier; Zoom in auf Werke (15.49)
Schwenk über Kunstwerk Close up, Kamera zieht auf, Off-Sprecher: „Der Hohepriester der Phantasten ist Ernst Fuchs geboren 1928. Sein Weltbild ist geschichtsbewusst, religiös-erotisch voller Einschlüsse dämonischer Magie [...] gnostische Selbsterlösung durch Malerei [...]" (17.13)
Close up von Fuchs im On; er erzählt über Galeriegründung für junge Maler mit Hilfe seines Vaters; Zoom out Halbtotale/Zoom In auf Kunstwerk im Hintergrund, Schwenks über Werkdetails; typische Motive wie der Cherub Engel werden erwähnt (17.43)
Impressionen der Galerie mit ihren Jüngern: Existentialistennachwuchs, Beatniks (zu deutsch „Gammler"), mystische Erotiker, Sozialkritiker, Utopisten, Individualisten aller Art; Bilder werden entpackt, umgestellt, betrachtet; der Off-Sprecher fragt: „Für wen malen diese Maler? Vor allem nicht für die Museen, sondern für die Käufer [...]" (19.10)
Interview mit dem jungen Kunstsammler Dr. Kurt Utvary; Utvary spricht über die Möglichkeiten, Kunst zu finanzieren; einzelne Werke werden in die Kamera gehalten (19.28)
Junge begabte Künstler bedürfen der Förderung durch eine öffentliche Hand, erklärt die Off-Stimme; es folgt ein Interview mit Dr. Waissenberger vom Kulturamt der Stadt Wien über Kunstförderung; er sieht in der Kunstförderung die Möglichkeit sich wirtschaftlich und künstlerisch fortzubewegen und zu entwickeln (20.48)
Zoom in auf ein Kunstwerk, Montage weiterer Kunstwerke, dazu der Off-Sprecher: „500.000 Schilling jährlich gibt die Stadt Wien für den Ankauf von Kunstwerken aus. [...] Karitative Gründe sind meist der Grund für Ankäufe, um in Not geratene Künstler zu unterstützen." (21.20)
Eine andere Meinung vertritt Dr. Koschatzky in einem Interview, der die Sammeltätigkeit der Albertina nicht unter einem sozialen Gesichtspunkt begreift; sitzend an seinem Schreibtisch spricht er über die Aufgabe, hohe Qualität zu dokumentieren, und plädiert für die Aufrechterhaltung der sogenannten Albertinareife, die ein Qualitätsabzeichen für jeden Künstler darstellt; Montage von Werken der Albertina unter anderem von Kurt Absolon, Kurt Moldovan, Franz Luby (21.40)
Schwenk; Close up eines Tiertotenkopfes auf Pinselführung; ein Beispiel für den inneren Zusammnehang von Richtungen in der Malerei ist Gerhard Swoboda; der Künstler bei der Arbeit; Zoom-out/Halbtotale von Swoboda; Close up von seiner Maltechnik; Montage Werkdetails, Off-Sprecher über Swobodas Technik „[...] Bildlandschaften wachsen wie wirkliche Landschaften durch geologische Überschichtungen, Verschiebungen und Weltuntergänge [...] seine Bilder gleichen Vexierbildern, es überschneiden sich in ihnen die Gegenstände, die Wesen, die Figuren. Die Abstraktion gibt sich als Wirklichkeit zu erkennen." Close up, Zoom-in/out Werkdetails (24.14)
Close up; Schwenk über Geäst; Baumrinde in einer Waldumgebung; ein Reiter auf einem weißen Pferd trabt auf die Kamera zu; Abspann; Credits; Musik (26.41)
weniger anzeigen