Insert: „Um Brot und Leben" (00.04,05); Insert: „Ein Film über die Ernährung Wiens in einer Notzeit." (00.05,19); Insert: „Im Auftrag des Stadtrates für Ernährung" (00.10,17); Insert: „Produktion: Wiener Werbefilm Wilhelm Hipssich (00.16,01);

Aufnahmen von Schiffswracks am Donaukai (00.19,09); im Hintergrund die Franz-von-Assisi-Kirche (Mexikokirche), (00.28,20); Erzählstimme berichtet über die Mangelsituation nach dem Krieg;

Bilder von leerer Lagerhalle (00.34,20); Aufnahmen von zerstörtem Zentralviehmarkt in St. Marx (Schafhalle), (00.43,07); Arbeiter, welche die Trümmerhaufen beseitigen (00.53,23);

Zug mit Hilfsgütern der UNRRA (Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen) trifft ein (01.15,22); Hilfe der Alliierten wird als großes „Kapitel der Menschenhilfe" geschildert; Männer öffnen die Tür eines Ladewagons (01.24,15); Aufnahme von Lastkraftwagen, die zum Transport der Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt wurden (01.34,20); Männer beim Verladen von Lebensmittelkisten (01.50,20); Lastwagen mit offener Ladefläche und Lebensmittelkisten aus der Vogelperspektive (02.08,06); 

Diagramm über die Zunahme der durchschnittlichen Tageskalorienwerte von 1945 bis 1947 (02.15,08);

Bilder von Aufbauarbeiten am Floridsdorfer Marktplatz (03.27,18); Arbeiter an der Mischmaschine (03.50,18);

Aufnahmen vom Markt am Viktor-Adler-Platz in Wien Favoriten (04.37,11); Gemüsestandlerin (04.54,07);

Lebensmittelkontrolleure bei der Überprüfung der Waren (05.16,19); Bilder von einer Stadtratssitzung, bei der die Versorgungslage der Wiener Bevölkerung besprochen wird (05.25,20); Stadtrat für Ernährungsangelegenheiten Rudolf Sigmund (zw. v. l.); Aufnahmen von Arbeiten im Laboratorium des Marktamtes, wo Warenprüfungen vorgenommen werden (06.03,07);

Bilder von Ausstellung über die „Warenkundige Sammlung" des Marktamtes (06.26,02); Apfelsorten und verschiedene Wildpilze sind in den Vitrinen zu sehen (06.36,05);

Bilder von der industriellen Broterzeugung folgen; Bäcker beim Wiegen der Teigmassen (07.13,06); Aufnahmen von der Brotverkostung und Warenprüfung (07.59,16);

Szenen aus dem Landesernährungsamt; Aufnahmen von Stadtratssitzung mit dem zuständigen Stadtrat für Ernährungswesen Rudolf Sigmund (09.05,20);

Mann beim Verlassen einer Trafik, er wirft einen Blick in die Zeitung, um sich über den nächsten Lebensmittelaufruf zu informieren (10.08,24);

Bilder vom Zentralviehmarkt in St. Marx, Blick auf Landstraßer Hauptstraße (10.14,12); einlangende Tiertransporte, Untersuchung der Rinder durch die Sachverständigen (10.27,01); der Film zeigt den Ablauf der Fleischverwertung, von der Ankunft der Tiere bis hin zur Verarbeitung ihres Fleisches (11.28,11); Rinderhälften rollen über so genannte „Laufkatzen" (Rollschienen) in die Kühlräume (12.12,10); Aufnahmen von Arbeiten in der veterinäramtlichen Untersuchungsstelle des Schlachthofes (12.34,16);

Bilder von Marktbeamten bei der Milchkontrolle (13.04,11);

Abschließender Panoramashot über Wien und die Donau/Blick vom Leopoldsberg auf die Nussdorfer Wehr (13.48,17); Kleinfamilie genießt beim Picknicken den Ausblick über Wien (14.02,23); zum Abschluss sind die beiden Kleinkinder zu sehen, die genüsslich von dem nun wieder leistbaren Jausenbrot abbeißen (14.11,22);    

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Das vorliegende Filmdokument bietet einen kurzen Überblick über die Bemühungen der Stadtverwaltung, die prekäre Versorgungslage der Wiener Bevölkerung in der unmittelbaren Nachkriegszeit zu verbessern. Wien war zunächst von der Unterstützung durch die Rote Armee abhängig, die am 1. Mai 1945 große Mengen an zuvor beschlagnahmten Lebensmitteln - darunter Mehl, Getreide, Bohnen, Erbsen, Fleisch, Zucker, Mais, Öl, Salz usw. - spendete. Die regelmäßige Zuteilung von Nahrungsmitteln gelang jedoch erst ab 1. Juni 1945, wobei vier Kategorien unterschieden wurden: die Tagesration der sogenannten „Normalverbraucher" war auf 890 Kalorien beschränkt, „Angestellte", „Arbeiter" und „Schwerstarbeiter" erhielten dementsprechend höhere Mengen. (vgl. Bihl, Eine politische Geschichte, S. 561) Wie auch im Film ersichtlich, gelang es, die tägliche Kalorienzufuhr nach einem Einbruch Mitte 1946 mithilfe der UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) im November desselben Jahres auf 1550 Kalorien pro Tag zu erhöhen. Diese unterstützte Österreich bis Juni 1947 sowohl mit Sachlieferungen wie Bekleidung, Saatgütern oder Kraftfahrzeugen als auch mit Lebensmitteln im Wert von 137 Millionen Dollar. (vgl. Bihl, Eine politische Geschichte, S. 562) Die weitere Versorgung des Landes konnte schließlich mit dem im Juli 1948 geschlossenen Abkommen zwischen Österreich und den USA, das die Teilnahme Österreichs an der Marshall-Plan-Hilfe (ERP) vorsah, sichergestellt werden. (vgl. Bihl, Eine politische Geschichte, S. 563) Das im Film erwähnte Landesernährungsamt Wien wurde mit der Aufgabe der Genusskontrolle sowie der Verteilung der eingelangten Hilfsmittel bertraut. Mit der Abschaffung des Lebensmittelbewirtschaftungsgesetzes im August 1950 wurde die Rationierung der Lebensmittel schließlich aufgehoben. (vgl. www.wien.gv.at)

Der zwischen 1879 und 1883 ausgebaute Zentralviehmarkt in St. Marx erlitt durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg schwere Beschädigungen. (vgl. www.wien.gv.at) Besonders betroffen waren die Kälberverkaufshalle, die Schafhalle und eine Schweineverkaufshalle, die vollständig zerstört wurden. Wie im Film deutlich wird, erfuhren auch der Floridsdorfer Markt und der 1877 in Wien Favoriten gegründete Viktor-Adler-Markt weitgehende Zerstörung. (vgl. www.wien.gv.at)

Da im Film sowohl die Hilfeleistungen durch die UNRRA, die Österreich zwischen Februar 1946 und Juni 1947 mit Lebensmittel- und Sachlieferungen versorgte (vgl. www.aeiou.at), als auch der zwischen 1946 bis 1948 amtierende Stadtrat für Ernährungswesen Rudolf Sigmund (vgl. www.dasrotewien.at) sowie eine Tabelle über die Kalorienzufuhr in den Jahren 1945-1947 Erwähnung finden, ist ein Produktionszeitraum von Jahresende 1947 bis Mitte des Jahres 1948 anzunehmen. 

Literatur:

Gustav Bihl, Wien 1945-2005. Eine politische Geschichte, in: Peter Csendes/Ferdinand Oppl (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Wien/Köln/Weimar 2006, S. 545-643.

dasrotewien.at, Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie, online unter: http://www.dasrotewien.at/sigmund-rudolf.html (4.2.2013).

aeiou, Österreich Lexikon, online unter: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.u/u616352.htm (4.2.2013).

wien.at, online unter: http://www.wien.gv.at/wirtschaft/marktamt/geschichte/nachkrieg.html (4.2.2013).

wien.at, online unter: http://www.wien.gv.at/wirtschaft/marktamt/maerkte/geschichte/viehmarkt.html (4.2.2013). 

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Dokumentarische Aufnahmen von der Zerstörung und Verwüstung Wiens nach dem Zweiten Weltkrieg, im Besonderen der Wiener Märkte: des Zentralviehmarktes, des Floridsdorfer- und des Viktor-Adler-Marktes. Ästhetisch gestaltete Bilder der wieder befüllten Lagerhallen, der industriellen Broterzeugung sowie der Fleischverarbeitung im Schlachthof St. Marx. Auch eine animierte Grafik über die durchschnittliche Kalorienzufuhr zwischen 1945 und 1947 findet hier Verwendung. Die Aufnahmen vom Schlachthof erinnern an den Film „Kühl- und Gefrierhaus St. Marx" (Signatur 009), der während der nationalsozialistischen Herrschaft, vermutlich 1942, produziert wurde.   

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