Titelblatt/Insert: „Spaltkeil und Schutzhaube an der Kreissäge." (0.00)

Totale; Kameraschwenk von erhöhter Position; die Kamera folgt einem Arbeiter über einen Holzlagerplatz; der Arbeiter hat ein Brett geschulter und trägt dieses über den Lagerplatz; er trägt das Brett in die angegliederte Werkstätte (0.12)

Totale; Innenraum; Werkstätte; im Vordergrund steht eine Tischkreissäge; ein Arbeiter geht zur Kreissäge; er hält ein Brett in seinen Händen; er schaltet die Maschine ein und ruft mit einer Handbewegung einen Gehilfen zu sich; zu zweit versuchen sie das Brett der Länge nach zu zersägen; es gelingt ihnen lediglich ein relativ kurzer Schnitt (0.44)

Insert: „Der Schnitt durch den Drehwuchs."; Nahaufnahme des Schnittes; mit einem Stäbchen wird auf den Drehwuchs (innere Verdrillung) im Holz hingewiesen (1.15)

Insert: „Infolge des Wuchses eine Spannung im Holz, die durch den Schnitt frei wird und die Schnittfuge hinter der Säge schließt, also das Sägeblatt klemmt. [sic!]"; die beiden Arbeiter zeigen die Spannung an der Schnittfuge; sie ziehen hierzu die Enden des angeschnittenen Brettes (rechts und links der Schnittfuge) auseinander (1.35)

Insert: „Der Spaltkeil befreit das Sägeblatt von diesem Druck!"; Nahaufnahme der Schnittfuge; ein hölzerner Keil wird eingefügt; der Keil spreizt das Holz auseinander; der Schnitt an der Kreissäge wird fertig gestellt (2.12)

Insert: „Vorschriftsmäßig ausgerüstete Kreissäge"; Aufnahme einer Kreissäge mit Schutzhaube; ein Arbeiter tritt an die Säge heran; er begutachtet die Schutzhaube; Insert: „Das brauch' ich alles nicht!"; der Arbeiter geht weiter zu einer Tischkreissäge ohne Schutzvorrichtung und schneidet an dieser das Brett; Nahaufnahme des rotierenden Sägeblattes und der das Holzstück heranführenden Hand; Schnitt; der Arbeiter weicht erschrocken zurück; Nahaufnahme seiner 'blutenden' Hand (2.46)

Ein junger Arbeiter nähert sich der Kreissäge; er betrachtet das mit Blut befleckte Stück Holz auf der Tischkreissäge; süffisant weist er auf das Brett; er ruft seine Kollegen zusammen; seine Kollegen versammeln sich um ihn; Insert: „Ich brauche auch keine Schutzvorrichtungen, aber mir passiert das nicht!"; er führt das Brett an die Säge; seine Hand berührt das Sägeblatt; Großaufnahmen der 'verletzten' Hand; Daumen und Mittelfinger wurden ‚abgetrennt'; Insert: „Auch da waren die Schutzvorrichtungen überflüssig!?" (3.38)

Fotografien verstümmelter Hände; es folgt die Montage weiterer Ansichten einer Hand (Daumen, Zeigefinger und ein Teil der Handfläche fehlen); hierauf folgt die filmische Einstellung einer völlig fingerlosen und hochgradig deformierten Hand; der Stumpf der Hand dreht sich nach links und rechts; Ende des Films (3.58)

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Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Gewerbeaufsichtsämter aufgelöst und deren Aufgabenbereich den neu gegründeten Gewerbeinspektoraten übertragen (diese waren wiederum dem Staatsamt für soziale Verwaltung unterstellt). Die während des NS-Regimes erlassenen Gesetze blieben bis 1947 in Kraft. Am 3. Juli 1947 beschloss der österreichische Nationalrat ein neues Arbeitsinspektionsgesetz, welches auf dem Gewerbeinspektionsgesetz von 1921 aufbaute; am 31. März 1949 trat Österreich der „Internationalen Arbeitsorganisation" (ILO) bei; am 10. November 1951 wurde im Bundesgesetzblatt 265 eine Verordnung erlassen, die den allgemeinen Schutz von Leben und Gesundheit der Dienstnehmer regeln sollte. Diese neue „Allgemeine Dienstnehmerschutzverordnung" löste damit die alte Ministerialverordnung vom 23. November 1905 ab. Neben der „Allgemeinen Dienstnehmerschutzverordnung" wurden in den 1950er Jahren auch die „Bauarbeiterschutzverordnung" sowie die „Maschinenschutzvorrichtungsverordnung" erlassen. Letztere legte allgemeine Schutzvorrichtungsstandards für bestimmte Maschinen und Maschinenanlagen fest. Folge dieser Bestimmung war, dass in Österreich nur mehr Maschinen in den Verkehr gebracht werden durften, die diese Sicherheitsstandards erfüllten. Im Jahr 1955 wurde in der ASVG der „Unfallverhütungsdienst" (UVD) der „Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt" (AUVA) gesetzlich verankert. Während die „Arbeitsinspektion" grundsätzlich eine die Betriebe kontrollierende Behörde darstellte, fungiert der UVD insbesondere als eine beratende Servicestelle, die den Unternehmern von der AUVA zur Seite gestellt wurde.

Der Film wurde vermutlich von der Arbeitsinspektion oder vom Unfallverhütungsdienst der AUVA in Auftrag gegeben. Das konkrete Produktionsjahr konnte nicht eruiert werden.

In einer Auflistung der österreichischen Kulturfilmproduktionen der Jahre 1945-1951 wird ein Film mit dem Titel "Unfallverhütungsfilm 5 (Schutzvorrichtungen)" angeführt. Eventuell handelt es sich hierbei um diesen Film. Die Laufmeterangaben stimmen mit einer Differenz von 2 Metern überein. Regie führte zu diesem Film Albert Quendler, Kameramann war Elio Carniel, Auftraggeber die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Wien. (Vgl. Filmkunst, S. 35)

Quelle/Literatur:

Website der Arbeitsinspektion; online unter: www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Arbeitsinspektion/Geschichte (4.4.2012).

Filmkunst. Zeitschrift für Filmkultur und Filmwissenschaft. 1951 (Nr. 8) Wien.

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Der Film behandelt zwei Problemfelder im Umgang mit der Tischkreissäge. Während der erste Teil einen lehrhaften wie praktisch-handwerklichen Lösungsansatz hinsichtlich eines technischen Problems darbietet (Drehspannung des Holzes), verfolgt der zweite Teil eine erzieherische Intention bezüglich des Arbeitsschutzes. Drastische Bilder von fiktiven wie realen Arbeitsverletzungen unterstreichen die Bedeutung der propagierten Arbeitsschutzmaßnahmen (Schutzvorrichtungen). Das unbedingte Kausalprinzip (Vernachlässigung der Arbeitsschutzvorkehrungen = Arbeitsunfall) wird durch Wiederholung des Arbeitsunfalls an derselben Kreissäge durch zwei unterschiedliche Arbeiter veranschaulicht.

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